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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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der gegenüberliegenden Seite, durchquerte das Zimmer und zog die Vorhänge beiseite. Draußen war es stockdunkel.
    Sie drehte sich zur Tür um und hielt erschrocken die Luft an, als jenseits der Fenster im Flur ein Blitz zuckte und die Silhouette eines Mannes im Türrahmen beleuchtete.
    “Ich bin’s nur”, sagte Gray Murdoch.
    “Sie haben mich ganz schön erschreckt.”
    “Das war nicht meine Absicht.” Er trat in den Raum, und Audrey spürte ihn in der Dunkelheit eher, als sie ihn sah, während er sich bewegte. “Es schüttet draußen immer noch wie aus Kübeln. Wo ist Hawk?”, fragte er.
    “Er wollte noch eine Lampe holen. Danke, dass Sie meine Sachen reingebracht haben. Verbringen Sie viel Zeit hier?”
    “Wenn Sie damit meinen, ob ich hier lebe, ist die Antwort ja.”
    “Aber Sie sind nicht hier angestellt.”
    “Sie sind diejenige, die die Buchprüfung macht, Miss Sussman …”
    “Audrey.”
    “Audrey.” Eine Pause folgte. “Ich habe eine der Hütten draußen gemietet. Das Dach ist leck, daher lebe ich vorübergehend hier.”
    “Ah.”
    Ein Licht flackerte im Flur, dann trat Hawk wieder ins Zimmer und stellte eine Lampe auf die Kommode. “Das Bad finden Sie zwei Türen weiter. Brauchen Sie sonst noch etwas?”
    Zimmerservice, dachte sie. Eine schöne dampfende Schüssel Suppe. “Ich nehme an, es ist zu spät, um noch etwas zu essen. Es würde mir reichen, wenn ich …”
    “Wie ich schon sagte, wir haben geschlossen. In der Küche ist nicht viel.”
    Soweit also zur hiesigen Gastfreundschaft, dachte Audrey. “Solange es heißes Wasser gibt und ich duschen kann, bin ich schon zufrieden.”
    “Heißes Wasser haben wir genug”, sagte Gray. Er warf Hawk kurz einen Blick zu, dann sah er zu Audrey und folgte Hawk hinaus auf den Flur und schloss die Tür.
    Audrey sah einen Moment lang auf die Tür, bevor sie auf die Uhr schaute. Es war erst halb acht. Dann sah sie sich um. Die Läden schützten vielleicht die Fenster, das Heulen des Sturms dämpften sie jedoch nicht. Zweige schlugen dagegen, und dieses Geräusch nährte ihre ohnehin sehr lebendige Fantasie.
    Im Zimmer war es kalt. Ein ungeheizter Kamin stand in der Ecke, aber in dem Backsteinfach darüber konnte sie keine Holzscheite entdecken. Oberhalb des Faches befand sich eine kompliziert geschnitzte Fichtenvertäfelung, hinter der offensichtlich ein Hohlraum war. Sie wollte die Täfelung wie einen Schrank öffnen, doch sie bewegte sich nicht.
    Auf Zehenspitzen versuchte Audrey, dahinter zu blicken, um das Gefühl loszuwerden, dass sie beobachtet wurde. “Das ist ja bescheuert”, murmelte sie. Der Hohlraum war viel zu klein, als dass sich dort jemand verstecken könnte. “Reiß dich zusammen”, ermahnte sie sich.
    Kurz darauf duschte sie im Bad und hoffte, sich zu entspannen, doch ihre Gedanken ließen sich nicht beruhigen.
    Von Anfang an war dieser Trip nicht so gewesen, wie sie erwartet hatte. Immer noch wusste sie nicht, was sie hier eigentlich machte: Ohne jede Erklärung hatte sie ihr Chef, Howard Lambert, von einem anderen Projekt abgezogen und ihr eine Rechnungsprüfung in
Puma’s Lair
aufgetragen.
    “Da stimmt etwas nicht”, hatte er ihr gesagt. “Es verschwindet Geld, was nicht sein dürfte. Prüfen Sie das nach.”
    Sie hatte keine Belege gefunden, die seinen Verdacht stützten, doch er hatte gesagt, er vertraue nur ihr, Unregelmäßigkeiten zu finden. “Was für Unregelmäßigkeiten?”, hatte sie wissen wollen, aber er hatte ihr keine Antwort gegeben.
    Die Dusche erfüllte Grays Versprechen: Es gab so viel heißes Wasser, dass Audrey wieder warm wurde. Wenn sie jetzt noch ihren Hunger stillen könnte, wäre alles wieder in Ordnung.
    Als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, schlug ihr ein würziges Aroma entgegen. Im Kamin flackerte ein kleines Feuer und vertrieb die Kälte. Auf dem kleinen Tisch stand ein zugedecktes Tablett. Audrey hob den Deckel: eine Schüssel mit dampfendem Chili und heißen Tortillas. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
    Da sie sich bei Jacob Hawk einen Sinneswandel nicht vorstellen konnte, entschied sie, dass ihr Wohltäter wahrscheinlich Grayson Murdoch war. Dankbar setzte sie sich hin und aß das Chili, das so gut schmeckte, wie es roch.
    Streitende Männerstimmen weckten Audrey. Sie brauchte einen Moment, bis sie wieder wusste, wo sie war:
Puma’s Lair
.
    Das unheimliche Pfeifen auf dem Flur machte es schwer, die Worte zu verstehen. Audrey setzte sich auf und hörte genauer hin, dann

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