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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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wäre. Er kann ziemlich … gewalttätig sein. Er hat jemand umgebracht, wissen Sie.”
    “Tatsächlich?” Ihre Finger schlossen sich fester um den Bleistift. Gray hat jemand umgebracht? Das konnte sie sich nicht vorstellen. “Wenn Sie mich jetzt bitte arbeiten ließen, Richard.”
    Bevor er ging, fühlte sie seinen Blick einen Moment auf sich. Audrey musste sich eingestehen, dass sie Gray nicht wirklich kannte. Dennoch, ein Mörder war er bestimmt nicht. Oder doch?
    Auch während der Arbeit ließ dieser Gedanke sie nicht los, bis sie für einen Datenvergleich ihren Computer benötigte und nach draußen zu ihrem Wagen ging.
    Die Luft war kühler geworden. Auf der anderen Seite des Tales hingen wieder dichte Wolken, und der Geruch von Regen lag in der Luft.
    Gray war nirgendwo zu sehen, obwohl einige Werkzeuge auf einer Decke herumlagen und die Motorhaube offen stand. Wie sie gehofft hatte, war der Wagen nicht abgeschlossen: Von innen öffnete sie den Kofferraum, ging dann um den Wagen und griff hinten nach der Nylontasche mit ihrem Laptop.
    Ein übler Geruch drang aus dem Kofferraum, dass Audrey das Gesicht verzog. Alles wirkte wie immer bis auf diesen ekelhaften Gestank.
    Sie stellte die Computertasche auf den Boden. An der Vorderseite des Kofferraums war über etwas eine Decke gebreitet. Sie schob sie zur Seite und erstarrte. In durchsichtige Plastikfolien eingehüllt, entdeckte sie eine blutige Masse aus Fell und Eingeweiden.

5. KAPITEL
    Zuerst blickte sie nur entsetzt darauf und weigerte sich zu begreifen, was sie sah. Als sie schließlich begriff, wimmerte sie auf.
    Unfähig, den Blick abzuwenden, schlang sie die Arme um sich und schluchzte auf. Dann wandte sie sich ab. Das grässliche Bild erschien vor ihr, als sie die Augen geschlossen hatte.
    “Audrey?”
    Sie öffnete die Lider wieder und sah Gray, der mit einem verbeulten Werkzeugkasten auf sie zukam.
    “Was ist?”
    “Ich wollte … meinen Computer holen.” Sie warf einen Blick zum Kofferraum.
    Gray schaute hinein und fluchte. Unvermittelt stellte er die Werkzeugkiste ab und führte Audrey zu einem Baumstamm am Pfad, wo sie sich setzen konnte.
    “Beug den Kopf nach vorn, bevor du ohnmächtig wirst”, befahl er.
    Fragen über Fragen jagten ihm durch den Kopf, während sein Blick zum Wagen wanderte. Er verließ Audrey, um das Auto und den Boden ringsum zu untersuchen. Gestern Abend war nichts anderes als ihr Gepäck im Kofferraum gewesen.
    Kurz darauf setzte Gray sich zu Audrey und streichelte ihren Nacken. “Bist du okay?”
    Sie öffnete die Augen. “Warum tut jemand so etwas?”
    “Denk nicht daran.” Gray berührte ihr Kinn und drängte sie, ihn anzusehen. “Gehen wir ins Haus.” Aus Sorge, sie könnte zusammenklappen, stützte er sie am Ellbogen.
    “Meinen Laptop”, sagte sie undeutlich und deutete in Richtung des Wagens.
    “Ich bringe ihn.” Gray holte ihn, dann führte er sie durch das Labyrinth der Gänge zu ihrem Zimmer, das abgeschlossen war.
    “Gib mir deinen Schlüssel.”
    Unsicher fingerte sie in ihren Hosentaschen.
    Forschend sah Gray sie an. “Alles wird gut, Audrey.”
    Audrey war leichenblass. Sie wirkte verängstigt, eingeschüchtert, in die Enge getrieben wie die vielen Frauen, die er fast wöchentlich auf seinem Revier gesehen hatte. Wie seine Mutter und seine zwei Schwägerinnen.
    Endlich fand sie den Schlüssel, und Gray schloss die Tür auf. Er dirigierte Audrey zu dem Stuhl am Fenster und stellte den Laptop ab, dann kniete er sich vor sie und nahm ihre Hände. Ein panischer Ausdruck lag in ihren Augen.
    “Alles wird gut”, meinte er. “Du hast einen Schock erlebt, willst weinen, kannst es aber nicht.”
    “Für einen Holzschnitzer weißt du ganz schön viel über die menschliche Psyche.”
    “Ich war nicht immer ein Holzschnitzer.”
    “Was denn dann?”
    “Ein Cop.”
    “Oh.” Ihre Pupillen vergrößerten sich.
    “Ja. Kommst du einen Augenblick allein zurecht, Audrey? Ich hole ein Glas Wasser.” Er stand auf.
    Sofort griff sie nach seiner Hand. “Bitte”, flüsterte sie. Angestrengt unterdrückte sie das Zittern, dann ließ sie Gray los und verschränkte die Finger. “Mir geht’s gut.”
    Gray sah, dass dies nicht stimmte. “Ich bin gleich wieder da, versprochen.” Er ging.
    Audrey Sussman steckt in Schwierigkeiten, dachte er und überlegte. An ihrem Wagen fehlte die Isolierung der Kabel, die zum Verteiler führten, was die Kurzschlüsse bei dem feuchten Wetter hervorgerufen hatte.

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