Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Kraft auf seine Brust drückte und zwischen den Atemzügen wütend hervorstieß: “Wage … es … nicht … zu … sterben … wage … es … nicht. Verdammt, ich bin … noch nicht … fertig … mit … dir.”
Kurz danach kam Dobrina nach Hause. Charly unterbrach ihre lebensrettenden Bemühungen gerade lange genug, um atemlos hervorzustoßen: “Gott sei Dank bist du hier. Ruf den Notarzt an. Mein Vater hat einen Herzanfall.”
8. KAPITEL
4. August 1977
Liebes Tagebuch
,
ich weiß nicht, ob ich stinksauer auf Colin sein oder ihn küssen soll. Er hat etwas gemacht, worüber ich mich so geschämt habe, dass ich am liebsten im Boden versunken wäre, aber dann war doch alles okay, deshalb nehme ich an, dass es wirklich einfach nur total lieb von ihm war. Er hat mich nämlich zu einer Poolparty bei sich zu Hause eingeladen, nichts Besonderes, hat er gesagt, wir würden nur mit Kelly Grace und Bobby und noch ein paar anderen ein bisschen grillen und Musik hören und so. So, und jetzt darfst du dreimal raten, wer da war, als ich rüberkam. Richie. Ich meine, nur Richie und sonst niemand. Gott, war das peinlich! Da waren wir also, nur wir beide in unseren Badesachen und allem und konnten uns nicht mal in die Augen schauen! Aber wie schon gesagt, dann wurde doch noch alles gut. Irgendwann fingen wir an, uns zu unterhalten … ich meine, was hätten wir sonst auch anderes machen sollen, oder? … und wir sagten beide, dass es uns leid tut, und dann fragte er mich, ob ich dieses Wochenende mit ihm in Saturday Night Fever gehe. Natürlich sagte ich ja! Auch wenn ich es schon drei Mal gesehen habe.
Natürlich erzählte ich Richie nicht, was mit Colin und mir passiert ist. Ich werde es nie einer Menschenseele erzählen, nie, nie, nie. Und ich glaube auch nicht, dass ich Sex mit ihm will.
Gedanke des Tages: Von jetzt an werde ich warten, bis ich jemand wirklich liebe. Oder zumindest, bis ich verheiratet bin.
Charly ging langsam den Krankenhauskorridor hinunter, den Pfeilen nach, die sie in das Wartezimmer der Intensivstation zurückbrachten. Sie war wie betäubt.
“Hast du Mirabella erreicht?” Troy tauchte neben ihr auf und hielt ihr einen Plastikbecher mit Kaffee hin. In der anderen Hand hatte er einen dreimal so großen Napf mit Wasser.
Sie nickte und verspürte eine enorme Erleichterung in sich aufsteigen, als sie den Kaffee entgegennahm, als hätte man ihr ein Kissen gegeben, in das sie sich zurücklehnen konnte. “Sie waren eben vom Essen zurück und wollten sich gleich ins Einkaufsgetümmel stürzen.” Sie lächelte dünn. “Ich hatte Glück, dass ich sie erwischt habe.”
Sie deutete auf den Wassernapf, den er noch immer in der Hand hielt. “Ist das für Bubba?”
“Ja. Ich denke, ich gehe noch mal raus und sehe zu, ob ich für ihn nicht ein noch schattigeres Plätzchen finde. Und vielleicht eins …”, ganz kurz blitzte sein Grinsen auf, “… das noch ein bisschen weiter weg ist, nur für den Fall, dass Bubba beschließt, seine Sirene anzustellen.” Er berührte sie leicht am Arm und senkte seine Stimme. “Wirst du einen Moment allein zurechtkommen?” Seine Augen waren dunkel und besorgt.
Er hatte so unglaubliche Augen.
Die Unangemessenheit dieses Gedankens erschreckte sie. Die Kehle wurde ihr eng vor Schuldbewusstsein, als sie nickte. “Sicher.”
“Gut dann. Ich bin bald zurück.”
Er drehte sich um und stieß fast mit Dobrina zusammen, die aus dem Schwesternzimmer kam. “Gibt es irgendetwas Neues?”, fragte Charly ohne allzu viel Hoffnung, während sie und Troy von der Tür des Wartezimmers beiseitetraten, um sie vorbeizulassen.
Dobrina schüttelte den Kopf und warf Troy einen abschätzenden Blick zu. Dann richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, die beträchtlich war, und streckte Troy die Hand hin. “Ich bin Dobrina”, verkündete sie, ehe Charly dazu kam, sie miteinander bekannt zu machen. “Und Sie sind …?”
Charly musste sich fast ein Grinsen verkneifen, als sie sah, dass Troy unwillkürlich strammstand. Dobrina hatte so eine Wirkung auf Leute. “Troy Starr, Ma’am. Charlys Freund.”
“Aha. Der, den sie angerufen hat, damit er sie aus dem Kittchen rausholt”, stellte Dobrina trocken fest.
Charly verdrehte die Augen und warf die Hände in die Luft, während Troy bescheiden sagte: “Ja, Ma’am.”
“Hmpf”, machte Dobrina, wobei sie Troy noch immer über die Nasenspitze hinweg musterte, als sei er ein Schuljunge, der ihr einen verwurmten Apfel
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