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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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von Bedford war der Verkehr natürlich wesentlich weniger dicht als in der Stadt.
    Manchmal konnte es sogar geschehen, dass seine Scheinwerfer ein Wild streiften. Um die Stille noch mehr zu genießen, drehte Cameron das Radio leiser. In der Ferne hörte er den klagenden Schrei einer Eule.
    Aber plötzlich wurde sein Blick von etwas anderem gefangen genommen.
    Vor ihm lag McKee Hill.
    Er war bestimmt schon hundertmal daran vorbeigefahren, doch erst jetzt schien er das Haus richtig wahrzunehmen. Im Dämmerlicht des Abends sah es aus wie der Geist einer anderen Zeit, ein steinerner Zeuge jener Tragödie, die sich hier in jener heißen Sommernacht zugetragen hatte und in deren Verlauf zwei Menschen ums Leben gekommen waren.
    Dann fiel ihm etwas auf. In dem alten Haus war Licht!
    Cameron trat sofort auf die Bremse und hielt mit quietschenden Reifen an. Er sah noch einmal genauer hin. Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Im hinteren Teil des Hauses war Licht. Ein schwaches Licht, aber ein Licht.
    Verdammt!
    Seufzend wendete er den Wagen. Höchstwahrscheinlich waren es nur ein paar Jugendliche, die über den Eisenzaun geklettert und es gewagt hatten, in das alte Haus einzubrechen, um vor ihren Freunden ihren Mut zu beweisen.
    Cameron hatte das Gleiche erst vor kurzem mit seinem Neffen Ethan erlebt. Ethan war alles andere als erfreut über sein Eingreifen gewesen, aber irgendwie hatte Cameron auch den Eindruck gehabt, als wäre der Junge erleichtert gewesen. Denn schließlich war das Haus Schauplatz eines Mordes gewesen, und in Bedford hielt sich hartnäckig die Sage, dass die Geister der beiden Ermordeten hier herumspukten.
    Besonders auf die Jugendlichen übte McKee Hill eine ungebrochene Faszination aus. Bei einer anderen Gelegenheit hatte Cameron ein paar Jungen dabei erwischt, wie sie im Garten ein Feuer angezündet hatten. Nachdem er ihnen eine Strafpredigt gehalten hatte, hatten sie sich schnell aus dem Staub gemacht.
    Cameron, der Retter, dachte er sarkastisch, als er auf das Tor zuging.
    Aber zu seinem Erstaunen war das Tor fest verschlossen. Kurz dachte er daran, ob er das Ganze nicht vergessen und endlich nach Hause zu seiner ersehnten Dusche fahren sollte. Doch die Neugier überwog. Irgendjemand schien sich im Haus aufzuhalten. Vielleicht sollte er im Präsidium anrufen und seinen Kollegen Bescheid sagen.
    Nein, er würde der Sache allein auf den Grund gehen. Entschlossen begann er, über das hohe, eiserne Tor zu klettern, was ihn einige Mühe kostete. Doch schließlich landete er mit einem hörbaren Plumps im weichen Gras.
    Er wusste, dass eine Gartenbaufirma damit beauftragt war, sich einmal im Monat um das Grundstück zu kümmern. Es sah allerdings nicht so aus, als wäre in letzter Zeit jemand hier gewesen, denn das Gras wuchs bereits über den Weg, der zum Haus führte.
    Wie er erwartet hatte, war auch die Haustür verschlossen, aber das hatte bisher noch keinen der Jugendlichen von einem Einbruchsversuch abgehalten. Er freute sich schon darauf, ihnen einen gehörigen Schreck einzujagen.
    Er holte seinen Dietrich hervor, und nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihm schließlich, die Tür zu öffnen. Nachdem er sich versichert hatte, dass sein Revolver geladen war, machte er sich auf die Suche nach den Eindringlingen.
    Serena McKee fröstelte unwillkürlich.
    Obwohl es August war, war es kühl im Haus, kühl und zugig.
    Aber vielleicht kam es ihr ja auch nur so vor, und der Schauder, den sie verspürte, hing mehr mit der Tatsache zusammen, dass sie hier aufgewachsen war. Unter der Herrschaft ihrer Mutter Carolyn, die mit ihren spitzen Bemerkungen immer für ein frostiges Klima gesorgt hatte.
    Wenn ihr Vater nicht gewesen wäre …
    Ihr Vater.
    Serena spürte, dass sie Tränen in den Augen hatte und wischte sie ungeduldig fort. Sie hätte nicht geglaubt, dass sie nach all diesen Jahren noch weinen konnte.
    Es hing bestimmt damit zusammen, dass sie wieder hier war. Plötzlich musste sie an die Bitte ihrer Tante Helen denken, und sie merkte, wie ihre Kopfschmerzen zurückkehrten.
    Ein Teil von ihr hatte sich davor gefürchtet, in dieses Haus zurückzukehren. Schließlich hatte sie lange gebraucht, bis es ihr gelungen war, die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben.
    Doch jetzt ließ sich das Ganze nicht länger aufschieben. Selbst wenn sie in letzter Zeit nicht diese schrecklichen Träume gehabt hätte – diese Träume, in denen es immer darum gegangen war, dass sie irgendetwas Wichtiges vergessen

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