Tiffany Duo Band 0124
bestimmt sind, und glaubst an ein Happy End. Was sollte ich sonst noch über dich wissen?”
Tess grinste. “Hmm. Ich hasse Steckrüben und enge Räume. Ich mag keine Menschenmassen. Ich bin furchtbar neugierig. Oh, und ich backe einen tollen Apfelkuchen.” Sie zuckte die Schultern. “So. Jetzt weißt du alles über mich.”
Er stöhnte auf. “Du hast deinen Hang zum Sadismus vergessen. Mich hier auf eine einsame Insel zu verschleppen und mit Fantasien von selbst gebackenem Apfelkuchen zu quälen!”
Sie streckte sich neben ihm auf der Decke aus. “Gelüstet es dich nach Apfelkuchen?”
Der überaus männliche Blick, den er ihr zuwarf, ließ keinen Zweifel daran aufkommen, wonach es ihn gelüstete.
Ihr Herz flatterte seltsam in ihrer Brust; sie erschauerte.
“Ist dir kalt?”, fragte er und streckte die Hand nach der zweiten Decke aus.
“Nein, ich …”, begann sie, aber es war gelogen. “Ja.”
Er breitete die Decke über sie beide und zog Tess an sich. “Komm her. Ich beiße nicht.”
Widerstrebend ließ sie den Kopf auf seine Schulter sinken.
“Es sei denn, die Situation verlangt es”, fügte er hinzu.
Sie versetzte ihm einen freundschaftlichen Rippenstoß, und er lachte und schlang seinen Arm noch fester um sie. So eng an ihn geschmiegt, fühlte sie sich unerklärlich sicher. Beschützt.
Die Grillen hatten ihre Serenade wieder angestimmt. Sie deutete in den Himmel. “Siehst du diesen Stern?”
Er folgte ihrem Finger und nickte.
“Und die zwei daneben?” Wieder nickte er. “Ich glaube, das ist der Orion mit Rigel. Der große rötliche Stern ist …”
“Betelgeuze”, beendete er ihren Satz. “Der rote Supergigant.”
Sie schaute ihn verblüfft an.
“Und das ist Bellatrix … der kleinere dort.”
Sie setzte sich auf. “Jack …”
“Frag mich nicht, woher ich das weiß. Ich weiß es einfach. Wenn du mich mitten im Nirgendwo aussetzen würdest, würde ich meinen Weg zurück anhand der Position der Sterne am Himmel finden. Vorausgesetzt, ich weiß, wo zurück ist.”
“Ein SEAL könnte das auch. Seeleute richten sich nach den Sternen …”
“Kameltreiber auch.”
Darüber musste sie lachen. “Wie ein Kameltreiber siehst du eigentlich nicht aus. Nein, ich sehe dich in einer dunkelblauen Uniform mit spiegelblank geputzten Stiefeln vor mir.”
“Ach was, du siehst mich völlig falsch. Ein Kaftan und ein Turban, das passt viel besser zu mir. Umringt von einer Schar Frauen …”
“Ein Harem?”, unterbrach sie ihn trocken.
“Richtig, ein Harem, der allein nach meiner Pfeife tanzt. Da können eine dunkelblaue Uniform und spiegelblank geputzte Schuhe nicht mithalten. Sand, Sonne und Spaß. Das passt zu mir.”
“Aber jetzt mal im Ernst, Jack …”
Er rollte auf sie zu und unterbrach sie mitten im Satz. “Was heißt denn Ernst? Ich dachte, wir wollten uns heute einen lustigen Abend machen? Und nicht an morgen denken?”
“Oh.” Sie blinzelte. “Du hast Recht. Entschuldige. Es … es wird nicht wieder vorkommen. Versprochen.”
Er beugte sich lächelnd vor, nicht weit genug, um die Sommersprossen auf ihrer Nase zählen zu können, aber doch ausreichend weit, um ihren plötzlich atemlosen Gesichtsausdruck wahrzunehmen, fast als ob sie erwartete, gleich geküsst zu werden.
Im selben Moment, in dem der Gedanke in seinem Kopf Gestalt annahm, spürte er, wie er hart wurde.
Ihr Mund öffnete sich, und ihre Zunge schob sich hervor, um ihre Lippen zu befeuchten. Es brachte ihn fast um den Verstand. Lautlos in sich hinein fluchend drehte er sich auf den Rücken.
“Und wer hat jetzt Angst, Jack?”, hörte er ihre sanfte Stimme.
Er knirschte mit den Zähnen. “Hör auf damit, Doc.”
Sie erschauerte neben ihm. “Du hast Recht, natürlich. Ich sollte aufhören. Ich sollte einfach darüber hinwegsehen, dass sich zwischen uns etwas verändert hat.”
Der kühle Nachtwind trug den Kiefernduft und das leise Plätschern der Wellen herüber. Über ihnen funkelten die Sterne am schwarzen Nachthimmel.
“Glaubst du an Schicksal, Jack? Dass der Lauf der Dinge vorbestimmt ist?”
“Eine seltsame Frage an einen Mann ohne Vergangenheit.”
Sie schaute ihn unbeeindruckt an. “Aber was hat uns deiner Meinung nach auf dieser Straße zusammengeführt?”
“Schlechtes Timing?”
Sie lachte weich. “Ich meine, wenn ich in dieser Nacht im Labor geblieben wäre, wären wir uns nie begegnet.”
“Wahrscheinlich nicht.” Ohne es zu merken, schlang er seinen Arm fester um
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