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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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Saldovar biss an. Ich erfuhr, dass am 25. ein Schiff namens
Benedictus
in San Pedro ankommen soll. Bei diesem Treffen haben mich MacAvoy und Rodriguez geschnappt und in den Canyon verschleppt, wo sie glaubten, mich erschossen zu haben.”
    “Am 25.
August
?”
    Er nickte.
    Sie setzte sich auf. “Das ist heute, Jack. Heute ist der 25.”
    Jack fluchte leise.
    “Was wird heute Nacht passieren?”
    Er starrte zähneknirschend an die Decke. “Ich weiß es nicht.”
    Tess erschauerte, schlang die Arme um ihn und zog ihn eng an sich. “Wir müssen Gil anrufen.” Sie konnte spüren, wie Jack sich anspannte.
    “Nein.”
    “Warum nicht? Er kann uns helfen. Ich bin bereit, für ihn die Hand ins Feuer zu legen, Jack. Er ist auf deiner Seite, glaub mir.” Sie nahm seine Hand. “Du musst irgendwem vertrauen.”
    “Ich vertraue dir.”
    “Aber du willst dir nicht von mir helfen lassen.”
    “Das geht nicht. Oder willst du vielleicht, dass Gil das nächste Opfer wird?”
    Sie schluckte schwer. “Gil ist vorsichtig. Nimm seine Hilfe an. Du kannst das nicht allein durchziehen.”
    Jack wandte sich von ihr ab und schaute aus dem Fenster zum Himmel. Im Osten zog langsam die Morgendämmerung herauf. “Ich werde keinen Partner brauchen. Nicht für das, was ich vorhabe. Aber falls doch, rufe ich ihn an, einverstanden?”
    Es war nicht das, was sie wollte, längst nicht, aber sie wusste, dass sie sich mit den Krümeln zufrieden geben musste, die er ihr hinwarf. Er war leidenschaftlicher auf seine Unabhängigkeit bedacht als jeder Mann, den sie kannte, aber zehn Mal so fähig. Er würde sich kein zweites Mal in die Falle locken lassen. Und sie würde tun, was sie tun musste, entschied sie, während sie ihm mit der Hand über den Bauch fuhr.
    “Dann lass uns nicht das bisschen Zeit verschwenden, das uns noch bleibt”, sagte sie und ließ ihre Hand weiter nach unten wandern, hin zu dem Beweis, dass er ganz Ähnliches dachte. Er sog scharf die Luft ein, als sie ihn dort berührte. “Mach Liebe mit mir, Jack. Ich will dich wieder in mir spüren.”
    Als sie das nächste Mal aufwachte, setzte sie sich überrascht auf und schaute sich um. Frühes Morgenlicht erhellte das Zimmer, und das Bett neben ihr war leer.
    Jack war fort.
    Ihr erster Schreck legte sich augenblicklich, als ihr bewusst wurde, dass er sie ganz bestimmt nicht ohne ein Wort allein zurücklassen würde. Sie stand auf und zog sich etwas über, dann tappte sie barfuß über den Flur in die Küche, wo es bereits nach Kaffee duftete und er an der Kaffeemaschine stand.
    “Wir müssen uns beeilen.”
    “Beeilen? Jack, was hast du vor?”
    “Als Erstes bringe ich dich an einen sicheren Ort.”
    “Aber hier ist es doch sicher. Kein Mensch weiß …”
    Er schnitt ihr mit einer ungeduldigen Handbewegung das Wort ab und drückte ihr einen Becher mit dampfendem Kaffee in die Hand. “Hier trink das. Und dann mach dich fertig. Ich bringe dich in ein Motel, und dort wartest du auf Seth, während ich zusehe, was ich über den Deal heute herausbringen kann.”
    Seth? Wer war denn nun wieder Seth?
    Das Travelin’ Style Motel, eine Wüstenoase mit Astro-Turf-Golfrasen und Fünfziger-Jahre-Bungalows, die unter Dattelpalmen um einen rautenförmigen Pool gruppiert waren, lag an der I-10. Es waren genau siebenundsechzig Dattelpalmen, deren Blätter der heiße Augustwind bewegte. Achtundsechzig, wenn man die abgestorbene, die nackt über dem siebzehnten Loch stand, mitrechnete. Tess hatte sie zwei Mal gezählt, seit Jack vor mehr als fünf Minuten in der Anmeldung verschwunden war.
    Jetzt starrte sie auf die unreifen Früchte, die zu schweren Klumpen geballt in den grünen Blätterdächern hingen. Bald würden Straßenhändler die Datteln zum Verkauf anbieten, sinnierte sie. Die Kinder, die im Pool herumplanschten, würden wieder in die Schule gehen. Und ihre Mütter würden erleichtert aufatmen. Die Sonne würde unter- und der Mond aufgehen. Die Welt würde sich weiterdrehen, aber nach diesem Morgen würde sie nie wieder dieselbe sein.
    Und das nicht allein deshalb, weil man sie am Ende des Tages vielleicht schon gefunden und getötet haben würde, was alle Spekulationen über den irreparablen Schaden, den sie ihrer Karriere zugefügt hatte, beenden würde.
    Nein, das Schlimmste an diesem Tag war es, die Tür zur Anmeldung zu beobachten und darauf zu warten, dass Jack herauskam. Denn wenn er erst diesen Zimmerschlüssel in der Hand hielt, würde er sie, wie sie wusste, in einen

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