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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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auszuschütten. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie diese Möglichkeit nicht hatte, sie konnte sich nicht erinnern, je irgendetwas durchgemacht zu haben, ohne Lynette davon zu erzählen.
    Aber jetzt war da Josh. Es war verdammt unbequem, einen Bruder zu haben, der mit der besten Freundin verheiratet war.
    Und doch … hätte sie wirklich mit ihr darüber gesprochen, wenn es anders gewesen wäre? Vielleicht ja nicht.
    Irgendwann nach Einbruch der Dunkelheit kam Alejandro steif und noch immer von Schmerzen geplagt, aber hungrig wie ein Wolf aus seinem Zimmer. Ein flackerndes blaues Licht wies ihm den Weg ins Wohnzimmer, wo Molly mit untergeschlagenen Beinen auf der Couch saß. Sie sah ihn nicht gleich, und er blieb in der Dunkelheit auf dem Flur stehen, seltsam gerührt von der Normalität der Szene, die sich ihm bot. Molly trug ein langes Männerhemd und Strumpfhosen und schaute, eine Schüssel Popcorn auf dem Schoß, gebannt auf den Bildschirm. Das Haar hatte sie sich im Nacken zu einem lockeren Knoten zusammengesteckt, wobei ihr ein paar Strähnen über den Rücken fielen. Er wünschte sich plötzlich, sein Gesicht in ihre Halsbeuge schmiegen zu können.
    Jetzt kam der Kater aus irgendeinem Versteck herausgeschossen, und Molly schrak so heftig zusammen, dass die Plastikschüssel umkippte und mit einem dumpfen Knall zu Boden fiel. Der Kater machte vor Schreck einen hohen Luftsprung, und Alejandro lachte laut auf.
    Molly drehte sich nach ihm um und lachte ebenfalls, dann kniete sie sich auf den Boden und sammelte, noch immer in sich hinein grinsend, das Popcorn ein. Alejandro ging neben ihr in die Hocke, wobei er sich fragte, was sie wohl tun würde, wenn er sie jetzt einfach in die Arme nehmen würde.
    “Na, ausgeschlafen?”, fragte sie. “Ich wette, du bist kurz vorm Verhungern. Ich habe im Backofen eine Pizza für dich.”
    “Gut.” Er pirschte sich unauffällig etwas näher an sie heran. Sie griff nach der Schüssel, um sie auf den Tisch zu stellen, und er kam noch näher, bis sie Hüfte an Hüfte waren. “Aber vielleicht gibt es da ja etwas, das ich noch lieber möchte, Molly.” Jetzt war sein Gesicht dicht vor ihrem.
    Sie schloss die Augen. Das war alles. Blieb exakt da, wo sie war, und schloss die Augen. Was also sollte er tun? Alejandro beugte sich vor und legte sein Gesicht an ihren Hals, rieb seine Nase an ihrer Haut. Eine Strähne kitzelte ihn an der Wange, und er lächelte. “Du riechst so gut”, sagte er.
    “Alejandro”, sagte sie weich, “wenn du das tust, weil du meinst, dass es eine gute Art ist, dich bei mir zu revanchieren, dann lass es gut sein. Das musst du nicht.”
    Er lachte und schaute sie an. “Denkst du das wirklich?”
    Ein Schulterzucken. “Schon möglich. Ich meine, du kannst doch bestimmt jede Frau haben.”
    “Meinst du?” Er lächelte und hob eine Hand, und diesmal zögerte er nicht. “Schade nur, dass mich keine auf solche Gedanken bringt wie du.”
    Sie hob den Blick. “Auf was für Gedanken denn?”
    Einen Augenblick lang wusste er nicht, was er antworten sollte. Das süße Begehren, das sich in ihren Augen widerspiegelte, raubte ihm die Worte, und er merkte, wie er in den klaren grauen Tiefen ihrer Augen zu ertrinken drohte.
    Sie bewegten sich nicht, sondern hockten einfach nur nebeneinander auf dem Fußboden, eingesponnen in eine Welt, in der nichts außer ihnen beiden existierte. Das gab ihm den Mut, ihr Gesicht leicht mit den Fingerspitzen zu berühren, die Augen zu schließen und seinen Mund auf ihren Haaransatz zu pressen. An ihrer Stirn flüsterte er: “Ich glaube, ich würde dich küssen, bis ich sterbe. Aber das wäre schlecht für dich. Und für mich vielleicht auch.”
    Ihre Hände legten sich auf seine Schultern, und sie schmiegte ihr Gesicht an seine Wange. “Ja.” Sie machte sich schnell von ihm los und stand auf. “Ich hole dir jetzt deine Pizza, was meinst du?”
    Alejandro ließ die Hände in seinen Schoß fallen. “Ja, bitte.”
    Den nächsten Vormittag verbrachten Molly und Alejandro bei Josefina, die beunruhigend schwach und apathisch war. Nach dem Mittagessen verabschiedeten sie sich, weil die Ärztin energisch darauf bestand, dass das Kind absolute Ruhe brauchte. Nun hatten Molly und Alejandro Zeit, sich mit dem nicht sehr erfreulichen Thema ihrer beabsichtigten Eheschließung zu beschäftigen.
    Nach drei Anläufen stellte sich jedoch heraus, dass es dank Joshs segensvollem Wirken im ganzen Landkreis niemand gab, der bereit war,

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