Tiffany Duo Band 0133
ihr restliches Leben verbringen wollte. Wie konnte sie da nervös sein?
Sie hakte sich bei Zeke ein, und er sah sie mit brüderlicher Zuneigung an. “Dies ist deine Musik, Merry”, sagte er, während Janey den Altar erreichte und der Hochzeitsmarsch laut anschwoll. “Du hast lange genug darauf gewartet. Ziehen wir die Show ab.”
Merry drehte sich zu ihrer Mutter, die ihr aufmunternd zuzwinkerte. Gemeinsam schritten sie den Gang entlang.
Nick stand am Altar und hatte das Gefühl, auf Wolken zu schweben. Strahlend beobachtete er, wie Merry mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf ihn zukam. Sie sah fantastisch aus. Er hatte ein Leben lang auf sie gewartet. Bilder von ihr als Sechsjährige, als Siebzehnjährige und als Achtundzwanzigjährige kamen ihm in den Sinn. Aber das reichte ihm noch lange nicht. Er wollte viel mehr von Merry – mehr Lachen, mehr Tränen, mehr Zeit, sie in den Armen zu halten und sie zu lieben. Sie war die andere Hälfte seiner Seele. Er wollte nicht nur sein restliches Leben mit ihr verbringen, sondern die ganze Ewigkeit.
Merry blieb vor ihm stehen, gab ihrer Mutter und Zeke einen Kuss auf die Wange und trat an seine Seite. Erwartungsvolle Stille senkte sich über das Innere der Kirche, während die Musik langsam ausklang. Schweigend fasste Nick Merrys Hand und verflocht ihre Finger mit seinen. Ihre Augen leuchteten vor Liebe, als sie strahlend zu ihm aufsah.
Sie lächelten einander an und vergaßen ihre Familie und ihre Freunde, die ihre Freude mit ihnen teilten. Hand in Hand drehten sie sich zu dem Pfarrer und hörten die Worte, auf die sie ein Leben lang gewartet hatten.
“Liebe Gemeinde, wir haben uns heute versammelt, …”
– ENDE –
Virginia Kantra
Versuchung für Debbie
1. KAPITEL
Da war ein fremder Mann in Debbies Schlafzimmer, in Debbies Bett. Ein nackter Mann, der muskulösen Schulter nach zu urteilen, die sich im Licht, das vom Flur hereinfiel, abzeichnete. Ein fremder, nackter Mann.
Ihre Mutter fand das bestimmt entzückend.
Debbie nicht. Nicht um zwei Uhr morgens. Nicht nachdem sie in einem Mietwagen mit zwei schlafenden Kindern auf dem Rücksitz die halbe Nacht durchgefahren war. Nur ihre Verzweiflung hatte sie wach gehalten. In diesem Moment hätte sie nicht einmal ein nackter Brad Pitt entzücken können.
Entmutigt betrachtete sie den langen, muskulösen Körper, der sich unter dem geblümten Laken abzeichnete. Was um Himmels willen sollte sie jetzt tun? Sie konnte die Kinder unmöglich im Gästezimmer unterbringen, wo man vor lauter Kartons die beiden Betten nicht mehr sah. Ein Hotelzimmer war finanziell nicht drin – selbst wenn sie bereit gewesen wäre, eine weitere halbe Stunde mit den Kindern durch die Gegend zu fahren. Und ihre Mutter aufwecken … Nein, ihre Mutter konnte sie jetzt nicht ertragen.
Schlimm genug, dass sie durch den Einbruch gezwungen gewesen war, früher als erwartet zu kommen. Aber das würde sie ihrer Mutter ganz bestimmt nicht mitten in der Nacht erklären.
Die einzige Lösung, die einzig praktikable, vernünftige Lösung war es, diesen nackten Fremden hier zu wecken und zu bitten, das Bett zu räumen. Jeden Moment konnten eine anklagende Lindsey und ein verschlafener Chris die Treppe heraufgestolpert kommen, und sie brauchte ein Bett für die beiden.
Sie räusperte sich. “Entschuldigen Sie?”
Er rührte sich nicht.
Sie machte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu. “Hallo?”
Der Fremde drehte sich auf den Rücken, und sie sah zum ersten Mal sein Gesicht, bei dem wahrscheinlich sogar Julia den armen Romeo vergessen hätte. Unter dem Laken ragte ein muskulöser Oberkörper hervor, dessen Nacktheit durch die perfekte Behaarung noch unterstrichen wurde. Am Ohr des Fremden glänzte ein kleiner goldener Ring wie der Ohrring eines Piraten.
Sie sah, dass er jung war. Jung, unrasiert und unverschämt gut aussehend. Hilfe. Was dachte sich ihre Mutter bloß dabei?
In der Hoffnung, das vom Flur hereinfallende Licht würde ihn wecken, öffnete sie die Tür noch ein bisschen weiter. Der Strahl zerschnitt den Raum und fiel aufs Kissen.
Der Mann im Bett öffnete die Augen und hob den Kopf. Als sein Blick auf sie fiel, machte ihr Herz einen Satz. Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, dann ließ er den Kopf wieder aufs Kissen zurückfallen.
“Heilige Mutter Gottes, bitte mach, dass ich nicht träume.” Er hob eine Hand, um Debbie zu unterbrechen, bevor sie überhaupt nur den Mund aufmachen konnte. “Oder
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