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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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zog die beiden die Treppe hinauf.
    Er trat einen Schritt beiseite, wobei er die Kinder freundlich anlächelte. “Ihr könnt mich Sean nennen.”
    Die dunklen Augenbrauen ihrer Tochter trafen sich über ihrer Nasenwurzel. “Aber wer ist er?”
    Debbie wünschte, sie wüsste es. Sie befürchtete halb, es herauszufinden. “Er … äh …”
    “Ich arbeite gelegentlich für eure Großmutter”, sagte der große Mann. “Kann ich irgendwas nach oben tragen?”
    Debbie umklammerte ihre Tasche fester. “Nein, danke, es geht schon.”
    “Sie können meine Tasche nehmen”, sagte Lindsey.
    Er hob eine Augenbraue und warf Debbie einen fragenden Blick zu. Und wartete. Das gelbe Licht der Verandabeleuchtung ließ den goldenen Ohrring aufblitzen, wodurch er noch mehr wie ein Pirat aussah.
    “Na ja, also – danke”, sagte sie und gab ihm die beiden Taschen. “Nach oben, ins vorderste Zimmer.”
    “Ich weiß Bescheid.”
    Schweigend folgte sie ihm auf der schmalen Treppe nach oben.
    Lindsey drängelte sich an ihnen vorbei, blieb auf der Schwelle zu Debbies Zimmer stehen und schaute sich empört um. “Und wo sollen wir schlafen?”
    “Na, im Bett”, gab Debbie mit gespielter Munterkeit zurück.
    “Mit Chris schlafe ich nicht in einem Bett”, sagte sie pampig. “Er furzt.”
    Ihr Bruder streckte seinen Kopf hinter Debbie vor. “Und du ziehst mir immer die Decke weg.”
    “Baby”, spottete Lindsey.
    Chris kämpfte sichtlich um seine Würde. Debbie drückte tröstlich seine Schulter und warnte ihre Tochter: “Das reicht, Lindsey.”
    Der Pirat stellte ihre Taschen ab und blieb auf der Schwelle stehen. “Und wo willst du dann schlafen?”, fragte er Lindsey.
    Ihr überraschter Blick flog zu seinem Gesicht.
    Debbies Beschützerinstinkt schrillte wie ein Feuermelder. “Moment mal …”
    Er zuckte die Schultern. “Ich wollte damit nur sagen, dass jeder irgendeine schlechte Angewohnheit hat. Die einen schnarchen und die anderen sabbern und wieder andere ziehen einem die Decke weg. Willst du vielleicht bei deiner Großmutter schlafen?”
    “Nein …”, sagte Lindsey verunsichert.
    “Na, siehst du”, sagte er. “Und ich wette, im Auto willst du auch nicht schlafen. Deine Mom schläft auf dem Boden, und ich mache dir kein Angebot. Deshalb, schätze ich, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als mit deinem Bruder in einem Bett zu schlafen.” Er straffte die Schultern und warf Debbie ein Lächeln zu. “Also dann, gute Nacht.”
    “Gute Nacht”, gab sie zurück.
    Er ging geschmeidig die Treppe nach unten, wobei sein Kopf fast die abgeschrägte Decke streifte.
    Sie warf einen Blick auf Chris’ weißes Gesicht. Beide Kinder konnten sich vor Müdigkeit kaum mehr auf den Beinen halten. Es wurde wirklich höchste Zeit, dass sie ins Bett kamen.
    Erst als sie auf dem Fußboden neben dem Bett lag und dem Atem ihrer schlafenden Kinder lauschte, fiel ihr ein, dass Sean MacNeill sich gar kein Kissen mehr geholt hatte.
    Die Tapete war mit kleinen blauen Blümchen gesprenkelt, von denen Debbie sich früher immer vorgestellt hatte, dass es ihr Duft war, der den Raum erfüllte, und nicht der Duft, den die kleinen Lavendelsäckchen ausströmten, die ihre Mutter in alle Fächer und Schubladen gelegt hatte. Sie kuschelte sich tiefer unter ihrer leichten Baumwolldecke ein. Von unten aus der Küche kam der Duft nach Kaffee und Blätterteiggebäck und der Klang des tiefen Lachens ihres Vaters herauf.
    Einen Moment später zerstob ihr Morgentraum: Erstens schlief sie auf dem Boden und nicht in dem Bett ihrer Kindheit, und zweitens gehörte dieses Lachen nicht ihrem Vater. Ihr Vater war seit zwanzig Jahren tot. Ihr stiegen die Tränen in die Augen.
    “Verdammt”, flüsterte sie.
    Chris rollte sich auf der Matratze über ihr herum. “Mom?”
    “Alles okay, Schatz”, flüsterte sie. “Schlaf weiter.”
    Sie stand im frühen Licht des Tages auf, schlüpfte in ihre Jeans und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Tränen brachten sie nicht weiter. Was sie brauchte – was Lindsey und Chris brauchten – war ein neuer Anfang. Ein gutes Frühstück, eine sichere Zukunft und viele Meilen zwischen ihnen und Carmine Bilottis Drohungen.
    Denk nicht mehr daran. Nicht jetzt. Nie wieder.
    Sie schlüpfte in ihre Joggingschuhe. Womit anfangen? Sie musste das Auto ausladen. Das Gästezimmer aufräumen. Herausfinden, was genau Sean MacNeill im Haus ihrer Mutter machte und … nun, das würde sie ganz nebenbei herausfinden.
    Nicht zum ersten

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