Tiffany Duo Band 0133
hörte sie in der plötzlichen Stille einen Engelschor freudig singen.
“Oh, Mom, sieh doch …”, flüsterte sie. Tränen traten ihr in die Augen, als Nick und Joe, der sein Trauzeuge war, durch die Seitentür kamen und sich vor dem Altar aufstellten. Die beiden Männer trugen einen schwarzen Smoking und sahen unglaublich gut aus. Das Sonnenlicht umrahmte sie wie zwei Wesen von einem anderen Stern.
Sara umarmte ihre Tochter liebevoll. “Deshalb ist Thomas damals nicht gekommen”, sagte sie leise, und ihre Augen wurden feucht. “Er war nicht für dich bestimmt. Nick ist der Richtige.”
Merry zweifelte keine Minute daran. Ihr Herz floss über vor Liebe, und sie konnte den Blick nicht von Nick wenden. Wie lange habe ich ihn schon geliebt, ohne es zu merken? fragte sie sich verwundert. Es musste eine Ewigkeit sein.
“Der Organist wartet auf unser Zeichen für den Hochzeitsmarsch”, erinnerte Janey sie leise. “Wenn du soweit bist, kann Zeke Mom zu ihrem Platz führen.” Lächelnd nickte sie in Richtung Altar, wo Nick jede Bewegung von ihnen verfolgte. “Dein Bräutigam wird langsam ungeduldig. Wenn wir noch länger warten, könnte es eine Entführung geben.”
Sara umarmte Merry herzlich und trat beiseite. “Das müssen wir unbedingt verhindern, Liebling. Komm, Zeke. Reich mir deinen Arm.”
Bei der Probe gestern Abend hatte alles fabelhaft geklappt. Jeder kannte seine Aufgabe. Sobald Nick und Joe ihre Plätze am Altar eingenommen hatten, sollte Zeke ihre Mutter zu ihrem Platz führen und anschließend in die Vorhalle zurückkehren, um Merry dem Bräutigam zu übergeben. Der Organist würde zu spielen beginnen, Janey würde ihnen vorausschreiten, und die Trauung konnte beginnen.
Doch als Zeke ihrer Mutter den Arm reichte, merkte Merry plötzlich, dass sie unbedingt etwas ändern musste. “Nein, wartet”, rief sie gedämpft.
Zeke blieb erschrocken stehen und sah sie stirnrunzelnd an. “Was ist los, Liebling”, fragte Sara besorgt. “Du hast es dir doch nicht anders überlegt?”
“Doch! Ich meine: Nein!”, verbesserte Merry sich rasch. “Nicht, was Nick betrifft”, versicherte sie ihrer Mutter. “Du weißt, wie sehr ich ihn liebe. Wir tun genau das Richtige. Es geht um meinen Einzug in die Kirche.”
“Du willst nicht den Gang entlangschreiten?” Zeke verstand überhaupt nichts mehr. “Wie willst du sonst zum Altar kommen? Fühl mal ihren Puls, Janey. Mir scheint, unsere Schwester hat Fieber.”
“Nein, bestimmt nicht”, sagte Merry lachend. “Ich möchte nur den ursprünglichen Plan ein wenig ändern.”
“Inwiefern?”, fragte Janey misstrauisch. “Komm, der Pfarrer wird schon ungeduldig. Und Nick ebenfalls.”
Merry sah den Mittelgang hinab zum Altar, wo Nick auf sie wartete. Er runzelte plötzlich die Stirn, und sie lächelte ihm ermutigend zu. Tränen glänzten in ihren Augen, während sie erst Zekes und dann die Hand ihrer Mutter ergriff. “Ich weiß, dass du heute Dad ersetzt”, sagte sie zu ihrem Bruder. “Und ich freue mich sehr darüber. Aber ich habe noch ein Elternteil, und ich möchte, dass Mutter mich ebenfalls an Nick übergibt.”
Zögernd drehte sie sich zu Sara. “Ist es dir recht, Mom? Führst du mich gemeinsam mit Zeke zum Altar?”
Tränen traten Sara McBride in die Augen und liefen ihre Wangen hinab. Sie hatte gewusst, dass sie während der Trauung weinen würde, aber nicht jetzt. Gerührt drückte sie ihrer Tochter die Hand. “Natürlich, Liebling, wenn du es wünschst”, flüsterte sie. “Dies ist dein großer Tag. Er soll absolut perfekt für dich sein.”
“Ja, ich wünsche es mir”, bestätigte Merry mit belegter Stimme. “Du und Zeke sollt mich gemeinsam an Nick übergeben.”
“Dann lass uns gehen”, sagte ihre Mutter strahlend.
“Uff, das wäre geregelt”, grollte Zeke. “Können wir jetzt mit der Trauung beginnen?”
Merry gab dem Organist ein Zeichen, der sofort den Hochzeitsmarsch anstimmte. Janey nahm ihren Platz vor Merry, Zeke und ihrer Mutter ein und schritt langsam den Mittelgang entlang.
Merry stand mit klopfendem Herzen zwischen ihrer Mutter und ihrem Bruder und fürchtete, die Nerven würden sie im Stich lassen. Sie war im Begriff, den wichtigsten Schritt ihres Lebens zu tun – jede Frau wäre jetzt nervös geworden. Doch dann glitt ihr Blick an Janey vorüber zu Nick, der zusammen mit dem Pfarrer und Joe auf sie wartete, und ein tiefer Frieden erfüllte ihr Herz. Dies war der Mann, den sie liebte und mit dem sie
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