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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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Schulter zum Anlehnen möchtest …”
    Sie wollte. Sie wollte alles, was er ihr anbot, Freundlichkeit und Trost und Sex, aber sie konnte es sich nicht leisten, irgendetwas davon anzunehmen. “Nein, danke. Wirklich.”
    Er hob eine Augenbraue. “Nein, danke?”
    “Ich komme zurecht.”
    “Ich will dir aber helfen.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Für eine Weile, vielleicht, weil du ein netter Junge bist. Aber du willst nicht in meine Probleme reingezogen werden.”
    Vor zwei Stunden noch hätte Sean ihr bedenkenlos zugestimmt. Und warum ärgerte es ihn dann jetzt, dass sie seine Hilfe nicht annehmen wollte?
    “Ich bin nur realistisch, das ist alles”, fuhr sie entschieden fort. “Und im Augenblick muss ich meine Kinder finden und nach Hause gehen.”
    Ihre
Kinder. In Ordnung. Er gehörte nicht zu ihrer Familie. Aber eine nagende Sorge veranlasste ihn dennoch zu sagen: “Ich komme mit.”
    “Das brauchst du nicht.”
    “Vielleicht will ich es aber. Nur für den Fall, dass dein Freund Frankie wieder auftaucht.”
    “Ich …” Er sah kurz Zweifel in diesen großen dunklen Augen und dann Zustimmung. Er wünschte, er würde sich dabei nicht so gut fühlen. “Danke.”
    Auf der Flucht vor ihren Dämonen berührten Debbies Gummisohlen in einem gleichmäßigen Rhythmus den schwarzen Asphalt. Jetzt, um halb sechs Uhr morgens nach einem langen Wochenende waren die Verandalampen alle aus. Autos standen müßig in dunklen Einfahrten. Nur das Zwitschern der Vögel in den Bäumen bildete einen Kontrapunkt zu dem Stimmenchor in Debbies Kopf.
    Es ist Ihre Familie, um die Sie sich Sorgen machen müssen.
    Tausend Dollar zusätzlich. Im Monat. Bis das Darlehen abbezahlt ist
.
    Und Seans Stimme, ernst und besorgt.
Was kann ich tun
?
    Nichts.
    Es gab nichts, was irgendjemand tun konnte.
    Sie rannte mit hämmerndem Herzen den Hügel hinauf. Sie keuchte und zwang sich gleichmäßig ein- und auszuatmen. Schnell und tief ein und ganz langsam wieder aus. Sie lief gegen ihre Erschöpfung und ihre Angst an; sie lief allein, nur die Stimmen liefen mit.
    Als sie die Einfahrt ihrer Mutter erreichte, war ihr Lauf-BH und der Bund ihrer Shorts schweißdurchtränkt. Ihre Beine zitterten. Sie blieb stehen, ließ sich mit dem Oberkörper nach vorn fallen und presste keuchend die Luft aus den Lungen.
    Geh ins Haus, redete sie sich gut zu. Sie musste sich ihren Kindern und ihren Schülern stellen, den Fragen ihrer Mutter und Bilottis Drohungen. Es gab kein Zurück auf dem Weg, den sie mit ihrer Heirat eingeschlagen hatte. Sie konnte nur vorwärts gehen, einen schweren Schritt nach dem anderen.
    Langsam richtete sie sich wieder auf, wobei sie sich mit den Händen auf ihren Oberschenkeln abstützte. Dann entdeckte sie Sean, der im offenen Garagentor stand und sie beobachtete.
    Er trug eine auf der Hüfte sitzende, leicht zerknitterte Jeans und einen Ohrring. Sonst nichts. Nicht einmal Schuhe. Seine breite Brust war mit einer Matte aus dunklen Haaren bedeckt, die sich nach unten zu einer schmalen Linie verjüngte und in seinem Hosenbund verlor. Aus den Bartstoppeln auf seinen Wangen und den nur flüchtig mit den Fingern durchgekämmten Haaren ließ sich schließen, dass er noch nicht lange auf war. Aber er trank schon irgendetwas. Zumindest hatte er einen Plastikbecher in der Hand.
    Er begann die kiesbestreute Einfahrt hinunterzugehen, vorsichtig, weil er barfuß war. Sie atmete weiterhin keuchend ein und aus und versuchte ihr Herz dazu zu bringen, dass es langsamer schlug.
    “Hier.” Er war bei ihr angelangt und hielt ihr den Becher hin.
    Sie zögerte. Sie war durstig, aber …
    “Orangensaft. Pur.”
    “Danke.”
    Der Saft war kalt an ihren Zähnen und süß auf ihrer Zunge und nass in ihrem Hals. Nachdem sie getrunken hatte, gab sie ihm den Becher zurück. “Das war gut.”
    “Läufst du jeden Morgen?”
    Sie wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. Sie wünschte, sie hätte mehr an. Und er auch. “Nur wenn ich nicht schlafen kann.”
    “Vielleicht sollte ich es auch versuchen.”
    Sie verspürte einen Stich. War das Mitgefühl? Oder waren es Gewissensbisse? “Schläfst du nicht gut? Liegt es an dem Sofa? Weil …”
    Er schüttelte den Kopf. “Es hat nichts mit dem Sofa zu tun, Debbie. Und alles mit dir.”
    Sie merkte, dass sie ihn mit offenem Mund anstarrte und machte ihn abrupt zu. Er wandte sich gleichmütig zum Gehen, so als ob er gar nichts Besonderes gesagt hätte. Und vielleicht hatte er das in seinen Augen ja auch

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