Tiffany Duo Band 0133
erscheinen. Und schüchterte sie so ein, dass ihr ganz flau im Magen wurde.
Sie war sich absolut sicher, dass sie reden würden. Und ebenso sicher war sie sich, dass es ihr nicht gefallen würde, weil ihr nichts anders übrig blieb, als zu lügen.
Wenn Sie da andere Leute mit reinziehen, wird jemand dafür büßen müssen
.
Sie spürte, wie Lindsey – dünne Arme und glattes Haar – sich an sie presste, und straffte das Rückgrat. Nicht ihre Kinder. Sie würde es nicht zulassen, dass ihren Kindern etwas zustieß.
Sie strich ihrer Tochter eine Strähne aus der Stirn und lächelte ihren Sohn beruhigend an. “Geht schon mal vor ins Haus und schaut nach, was Grandma euch zum Essen zurechtgemacht hat. Ich bin gleich da.”
Sie wartete, bis sich die innere Tür hinter ihnen geschlossen hatte, dann wandte sie sich Sean zu. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Sein übliches Grinsen fehlte. Ihr Herz hämmerte. Was hatte diese Veränderung in ihm bewirkt? Und was sollte sie damit tun?
“Was ist passiert?”, fragte sie leise.
Er hakte beide Daumen in seine Gürtelschlaufen. “Das wird eine Weile dauern. Warum gehen wir nicht in die Garage?”
“Du machst mir Angst”, sagte sie.
“Recht so. Weil ich heute nämlich auch einen Heidenschreck bekommen habe. Dein Freund Frankie ist bei der Schule aufgetaucht.”
Sie hielt sich die Hand vor den Mund. “Oh, Gott.”
Sie fühlte seine warme schwielige Hand beruhigend auf ihrem Ellbogen.
“Reg dich nicht auf. Du hast sie richtig erzogen. Freiwillig wären sie mit diesem Kerl nirgends hingegangen.”
“Was hast du bei ihrer Schule gemacht?”
Er zuckte beiläufig die Schultern. “Ich kam zufällig vorbei. Und da sah ich, wie dieser Bursche sie anquatschte.”
Sie glaubte ihm nicht. Er war nicht zufällig bei der Schule gewesen. Er ahnte etwas. “Und dann hast du sie in dein Auto verfrachtet.”
“Ja.”
“Ich bin dir dankbar”, sagte sie steif, weil die Alternative dazu Weinen gewesen wäre. Tränen der Angst und der Erleichterung und der Dankbarkeit.
“Kein Problem.”
“Nein, wirklich. Danke.”
Ihr Ernst schien ihm peinlich zu sein, weil er unter seiner Bräune errötete. “Sie waren okay. Und es waren eine Menge Leute da. Sie haben mich nicht gebraucht.”
Sie ging neben ihm zur Garage und wartete, bis er den Schlüssel aus seiner Tasche gefischt hatte.
“Sie haben jemanden gebraucht. Ich hätte da sein müssen”, murmelte sie.
Er hebelte das Garagentor auf und deutete ins Innere. “Woher hättest du es wissen sollen?”
Weil sie gewarnt worden war. Sie blieb im Eingangsbereich stehen, der von seiner Werkbank und der Tischkreissäge begrenzt wurde. “Ich hätte es wissen müssen, das ist alles.”
Er runzelte die Stirn und machte das Licht an. “Ist dieser Frank hinter dir her? Wer ist er?”
“Ein geschäftlicher Bekannter meines Mannes.”
Sean hob seine Augenbrauen. “Krumme Geschäfte?”
Er war zu nah dran. “Nein. Doug … schuldete ihm Geld, das ist alles.”
“Und jetzt schikaniert er die Witwe, damit die bezahlt?”
“Nein, so ist es nicht.” Genauso war es. “Wir haben einen Terminplan für die einzelnen Zahlungen aufgestellt.”
“Und wo liegt dann das Problem?”
Er würde ihr nicht geglaubt haben, wenn sie ihm gesagt hätte, dass es kein Problem gab – ein seriöser Geschäftsmann rannte nicht herum und erschreckte Kinder –, deshalb versuchte sie ihn mit einem Teil der Wahrheit abzuspeisen. “Nun, es gibt da ein kleines Liquiditätsproblem, und er …”
“Er, wer? Frank?”
“Ja. Na ja …, nein. Sein Onkel”, präzisierte sie, verunsichert durch sein ständiges Nachhaken. “Er arbeitet für seinen Onkel. Und sein Onkel will, dass ich die Zahlungen erhöhe.”
“Um wie viel?”
Sie sah nicht ein, was es schaden konnte, es ihm zu erzählen. Das Geld war nicht der springende Punkt. “Um einen weiteren Tausender im Monat.”
Er stieß einen leisen Piff aus. “Hart.”
Debbie seufzte. “Das brauchst du mir nicht zu sagen. Wenn das so weitergeht, wohne ich noch bei meiner Mutter, wenn die Kinder schon lange auf dem College sind. Das heißt, falls ich mir ein College überhaupt leisten kann.”
“Sag ihnen, dass du blank bist.”
“Das geht nicht.”
“Warum nicht?”
“Weil ich für die Schulden meines Mannes aufkommen muss.”
Sean schaute sie finster an. Seine Frustration war deutlich zu spüren. “Du musst gar nichts. Warst du schon bei der Polizei?”
Sie zuckte
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