Tiffany Duo Band 0133
streichelten und massierten.
Ihre Hüften verschmolzen fast miteinander. Debbie versuchte, die Beine weiter auseinanderzustellen, aber die Werkbank war hart in ihrem Rücken, und er presste sich an sie. Sie stieß einen leisen frustrierten Laut aus und wand sich protestierend.
Er beendete den Kuss und schaute sie an. Seine Augen waren dunkel und leidenschaftlich. “Was willst du?”
“Ich …”
“Was willst du, Debbie?”
Als ob er sie wirklich sähe. Als ob das, was sie wollte, eine Rolle spielte.
Und sie wusste plötzlich zu ihrem allergrößten Bedauern, dass die Debbie, die sich da in seinen Augen spiegelte, mit dem, wozu es sie drängte, nicht weitermachen konnte.
Die Veränderung musste in ihren Augen sichtbar gewesen sein, weil er die Lippen zusammenpresste. Er nahm die Hand aus ihrem Haar.
“Verlässt dich der Mut?”, fragte er fast mitfühlend.
Es war so nah dran an dem, was sie wirklich dachte, dass ihr Widerspruch unausgesprochen blieb. “Der oder mein Verstand.”
“Willst du, dass ich etwas dagegen unternehme?”
Sie hätte sich nichts mehr gewünscht, als Ja zu sagen, als ihm freie Hand zu lassen und ihm die Verantwortung für das, was zwischen ihnen geschehen würde, zu übertragen. Aber sie schüttelte den Kopf. “Ich muss rüber.”
“Läufst du weg?”
“Bestimmt nicht”, schwindelte sie. “Aber Lindsey wird warten, dass ich komme und ihr gute Nacht sage.”
“Ich könnte auch warten, dass du mir gute Nacht sagst. Wenn du zurückkommen willst.”
“Es geht nicht darum, was ich will. Ich habe eine Verantwortung.”
“Verantwortungsbewusste Debbie.” Machte er sich über sie lustig? Aber seine Augen waren warm.
“Ja”, sagte sie ernst.
Er fuhr ihr mit den Knöcheln über die Wange. “Okay. Gute Nacht.”
Sie schluckte enttäuscht. “Du steckst das ziemlich gut weg.”
Er lachte auf. “Ich habe unglaubliche Lust auf dich. Aber es wird nichts passieren, zu dem du nicht bereit bist.”
Sein Eingeständnis war ebenso erregend wie seine Berührung, seine Versicherung verheerender als seine Küsse. Beides machte es ihr noch schwerer wegzugehen. Aber sie tat es.
Sie ging allein zurück, wobei sie seinen Blick wie eine Hand in ihrem Rücken spürte. Sie drehte sich nicht um. Als sie über die Veranda ging, hörte sie Krimigeräusche aus dem Fernseher im Wohnzimmer und Lindsey, die im ersten Stock Chris anschrie, dass er endlich aus dem Bad rauskommen solle.
Das war es, was sie hatte. Das war alles, was sie hatte. Es wurde Zeit, dass sie das Beste daraus machte.
Debbie atmete tief durch, bevor sie die Fliegengittertür aufmachte und ins Haus ging.
Debbie schaute über den Picknicktisch auf ihre Kinder, auf Lindsey, die den Arm um den riesigen Plüschdalmatiner gelegt hatte, den sie eben – mit einem kleinen bisschen Unterstützung von Sean – an der Schießbude ergattert hatte, und auf Chris, der mit seinen letzten Pommes den Ketchup auftunkte. Sie hatten beide Spaß. Sean hatte sich den ganzen Nachmittag rührend um sie gekümmert und war mit ihnen Riesenrad und Achterbahn und was es sonst noch alles gab gefahren. Debbie war glücklich. Sie schuldete es ihren Kindern dafür, dass sie einen Daddy hatten, der sich das Leben genommen hatte, und eine Mama, die sie eine Million Meilen von dem Ort, an dem sie eigentlich sein wollten, weggeschleppt hatte und jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, Panik bekam.
Und was war sie sich selbst schuldig?
Debbie trank einen hastigen Schluck von ihrer Cola und verschluckte sich.
Chris, der eben dabei war, sich ein ketchuptriefendes Pommesstäbchen in den Mund zu schieben, hielt in der Bewegung inne. Lindsey tätschelte ihren Arm. “Alles okay, Mom?”
Ihr ging das Herz über vor Liebe. “Ja, mir geht es gut.”
Sie würde dafür sorgen, dass es ihnen allen bald wieder gutging. Sie würde Bilotti das Geld bezahlen und genug sparen, dass sie in eine eigene Wohnung ziehen konnten. Sie würde ihren Kindern Sicherheit und Stabilität geben.
Sie dachte an Sean, der sie den ganzen Nachmittag über mit Blicken liebkost hatte. Ihr war ganz warm geworden dabei, auch wenn sie sich alle Mühe gegeben hatte, es zu übersehen. Das Letzte, was ihre Kinder jetzt brauchten, war eine Mutter, die sich auf eine flüchtige Affäre mit einem Mann einließ, der nicht zu ihr passte. Und das hatte sie Sean in einem von den Kindern unbeobachteten Moment auch gesagt. Wenig später hatte er einen alten Bekannten getroffen und sich vorübergehend
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