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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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Mutter wegnehmen.
    Zumindest hoffte sie es nicht.
    “Sind Sie schon über die Brücke gefahren?”
    Was denn für eine Brücke? “Nein.”
    “Ich will, dass Sie weitersprechen”, sagte Carmine. “Ich will wissen, dass Sie noch dran sind.”
    Dann konnte sie das Telefon also immer noch nicht weglegen. Ihr Hals brach fast ab, und mit Gowan konnte sie sich auch nicht in Verbindung setzen. Ihre Angst bewirkte einen metallischen Geschmack auf der Zunge. “Was ist, wenn die Verbindung abbricht?”
    “So weit fahren Sie nicht.”
    “Was ist, wenn ich auflege?”
    “Das sollten Sie besser sein lassen, Mrs Fuller. Ich weiß, wo Sie Ihre Kinder hingebracht haben.”
    Ihr stockte der Atem. Damit war jeder Gedanke, den sie im Hinterkopf gehabt haben könnte, im Keim erstickt. Oder stieß Bilotti nur leere Drohungen aufs? Sie klammerte sich an Seans Worte:
Sie werden bei Patrick sicher sein.
    Oh, Gott, was sollte sie bloß tun?
    Sie biss sich auf die Innenseite ihrer Lippe. Fest. Hysterie brachte sie nicht weiter. Sie musste nachdenken. Sie musste Gowan irgendwie wissen lassen, was geschehen war. Sie brauchte … das Funkgerät.
    Sie räusperte sich. “Ich bin jetzt gerade über die Brücke an der Powell Road gefahren”, sagte sie in Richtung des eingeschalteten Sprechfunkgeräts über ihrem Kopf. Würde Gowan verstehen? “Wohin soll ich jetzt fahren?”
    “Keine Namen”, sagte Carmine in warnendem Ton. “Fahren Sie einfach weiter.”
    Sie tat, was er sagte.
    “Sprechen Sie mit mir”, fuhr Carmine sie an.
    Wut stieg in ihr auf. Debbie begrüßte sie. “Wird Frank da sein … wo ich jetzt hinfahre?”
    “Keine Namen”, wiederholte Carmine. “Halten Sie nach einem Schild Ausschau. Einem Verkaufsschild. Siebenunddreißig gottverdammte Hektar Land zu verkaufen.”
    “Ich sehe nichts.”
    “Schauen Sie weiter.”
    Da. Ein Stück weiter vorn, zu ihrer Rechten, hob sich gegen ein dunkles Fichtenwäldchen ein großes Schild ab.
    “Ich bin da. Ein großes Verkaufsschild. Siebenunddreißig Hektar.”
    “Okay. Biegen Sie rechts ab.”
    “Wo denn?”
    Carmine fluchte. “Ich weiß nicht, wo. Da ist irgendwo eine kleine Straße. Suchen Sie sie.”
    Es dauerte eine Weile, bis sie die winzige holprige Straße gefunden hatte, die auf das unwirtliche Baugelände führte. Carmine sagte: “Steigen Sie aus. Und nehmen Sie das Geld mit.”
    Und nirgendwo war Rettung in Sicht. Debbie verspürte einen starken Druck auf der Brust. Sie wollte nicht aussteigen. Sie wollte nicht von dem Funkgerät weg.
    Was war, wenn der Sender nicht funktionierte?
    “Ich will nicht aussteigen”, sagte sie zu ihrer Sonnenblende. “Hier ist nichts. Es ist ein Baugelände.”
    “Sie brauchen nur das Geld zu deponieren, Mrs Fuller, dann haben Sie es hinter sich. Steigen Sie aus.”
    Tun Sie, was er sagt.
Langsam stieg sie aus.
    “Und jetzt?”
    “Haben Sie das Geld dabei?”
    Sie langte ins Auto und holte die braune Tüte heraus. “Ja.”
    “Ein Stück weiter vorn sind ein paar große Zementröhren. Legen Sie das Geld in die vorderste.”
    Ja. Der Sender würde Lee Gowan zu demjenigen führen, der die Tasche abholte. Sie würde gar niemanden zu Gesicht bekommen. Debbie schloss, von Erleichterung überflutet, die Augen.
    “Soll ich das Handy mitnehmen?”, fragte sie Carmine.
    “Ja. Ich will, dass Sie mit mir in Verbindung bleiben.”
    Mit dem Handy in der einen Hand und der Tüte in der anderen bahnte sich Debbie ihren Weg über den von tiefen Rissen durchzogenen Bauplatz. Planierraupen hatten den Boden aufgerissen, und der Lehm war in der Hitze trocken geworden, sodass es mühsam war, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die Sonne brannte vom Himmel. In der Ferne bellte irgendwo ein Hund.
    Es wird aussehen, als wären Sie allein. Sie werden sich fühlen, als wären Sie allein, aber Sie sind es nicht
.
    Sie würde sich viel besser fühlen, wenn Sean an ihrer Seite wäre. Sicherer, viel, viel sicherer.
    Denk nicht daran, befahl sie sich. Sie würde das auch ohne ihn schaffen. Sie würde zurechtkommen, sie würde das Geld hinterlegen und nach Hause fahren, und dann würden alle, die sie liebte, in Sicherheit sein.
    Das unwirtliche Gelände stieg leicht an. Sie sah eine einsame Baumgruppe vor sich, verkrüppelte Kiefern und Hickorybäume, die geformt waren wie Klobürsten, umgeben von einem orangefarbenen Plastikzaun. Neben den Bäumen bewachten zwei Planierraupen und ein Kran einen Vorrat an Zementröhren, die dick genug waren, dass ein

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