Tiffany Duo Band 0133
kurzem Zögern schüttelte er den Kopf.
“Nein, natürlich nicht, aber …”
Hope wurde langsam wütend auf Tiger, der sie in diese Situation gebracht hatte. Was war nur mit ihm los? Zuerst küsste er sie, und dann stieß er sie wieder von sich. Waren denn alle Männer schizophren?
“Komm”, sagte er und streckte die Hand nach ihr aus. Aber Hope hatte genug von allem. Sie schüttelte den Kopf und ging erhobenen Hauptes vor Tiger auf das Gebäude zu.
Vor dem Haus standen mehrere Jeeps. Ein Mann stand gegen einen der Wagen gelehnt und sprach in sein Handy.
Hope bekam das nur am Rande mit, doch als Tiger sie plötzlich zurückriss, wusste sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Bewaffnete Männer kamen auf sie zu und umzingelten sie.
“Das Reden besorge ich”, zischte Tiger ihr ins Ohr. Er legte erneut den Arm um ihre Taille und versuchte, möglichst unbekümmert auszusehen. Dann ging er direkt auf einen der Männer zu.
“Hallo, Ibarra”, sagte er mit fester Stimme. “Freut mich, Sie wiederzusehen. Guten Tag, Quarrels”, setzte er hinzu.
Hope drehte sich der Magen um. Sie brauchte all ihre Selbstbeherrschung, um ihre Angst zu verbergen. Ibarra war ein kleiner, zäher Mann mit einem pockennarbigen Gesicht und einem bösen Blick. Als er sie arrogant betrachtete, schlug sie verlegen die Augen nieder. Er machte ihr große Angst. Sie war froh, dass sie ihm nicht allein gegenüberstand.
“Ich dachte, Sie wären gar nicht in der Stadt”, sagte Tiger zu Ibarra.
“Sie haben meinen Bruder ermordet”, sagte Ibarra zornig zu Tiger und spuckte vor ihm aus. “Sie haben ihn einfach kaltblütig umgelegt. Ich weiß, es ging ums Geschäft, aber das macht die Sache auch nicht besser.”
Hope sah Tiger schockiert an. Stimmte das? Er sollte einen Mann umgebracht haben? Aber das war doch nicht möglich. Bestimmt handelte es sich um einen Irrtum.
“Sie wissen, was passiert ist”, gab Tiger unbewegt zurück.
Verzweifelt sah Hope sich auf der Plaza um. Gab es denn niemanden, der ihnen zu Hilfe kommen konnte? Aber außer Ibarra und seinen Männern war niemand zu sehen.
“Ich bin mitten durch den Sturm geflogen”, erklärte Ibarra stolz. “Dann hat man mir erzählt, dass Ihr Boot bei uns gelandet ist, und ich dachte, ich schaue besser mal nach dem Rechten.”
“Wüsste nicht, warum”, gab Tiger zurück. “Wir beide haben doch im Moment gar keine Geschäfte miteinander laufen.”
“Oh doch”, erwiderte Ibarra, und seine Augen glänzten. “Wir haben uns erlaubt, Ihre Funkfrequenz zu überwachen. Deshalb wusste ich auch, wo ich Sie finden konnte. Ist die Technik nicht etwas Wunderbares? Jetzt weiß ich, was Sie und Cardenas vorhaben. Tut mir echt leid, dass es nicht zu diesem Treffen kommen wird.”
Tiger lachte furchtlos.
“Sind Sie etwa eifersüchtig, weil er Sie nicht auf seinen Besitz eingeladen hat?”, fragte er.
Ibarra lachte, aber seine Augen blieben kalt. “Eines sollten Sie wissen: Ich werde Sie sehr, sehr lange foltern. Nur damit Sie auch mitbekommen, was Sie getan haben.”
In diesem Moment mischte Quarrels sich in das Gespräch ein.
“Muss das sein, Boss?”, fragte er und verzog das Gesicht. “Ich finde, persönliche Rache ist immer Zeitverschwendung.”
Ibarra lief dunkelrot an.
“Halt dich raus!”, schrie er. “Es geht um meinen Bruder. Er ist tot! Oder hast du das etwa schon wieder vergessen?”
“Ich habe Ihren Bruder nicht getötet”, sagte Tiger fest. “Ich war zwar da, und ich habe gesehen, wie es passiert ist. Aber ich habe es nicht getan. Sie wissen ganz genau, dass er Selbstmord begangen hat. Sie wollen es nur einfach nicht wahrhaben.”
“Jaime war an diesem Tag total daneben”, pflichtete Quarrels ihm bei. “Er war vollkommen paranoid, redete lauter wirres Zeug. Vielleicht hat Rafferty ja recht.”
Ibarra schüttelte den Kopf.
“Selbstmord zu begehen, ist eine schwere Sünde”, sagte er. “Jaime hätte so etwas nie getan.”
“Es war nicht Jaime, es waren die Drogen”, widersprach Quarrels. “Die haben ihn fertiggemacht.”
“Sie waren da”, sagte Ibarra anklagend zu Tiger. “Und Sie hatten eine Waffe in der Hand.”
“Nicht nur ich”, erwiderte Tiger. “Es muss auch noch andere Zeugen geben. Ich habe versucht, Jaime zu stoppen, als er sich die Pistole an die Schläfe gehalten hat.”
“Carlos hat behauptet, Sie hätten ihn erschossen.”
Tiger zuckte mit den Achseln. “Dann lügt er.”
Die anderen Männer sahen sich an, und schließlich
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