Tiffany Duo Band 0142
sich um dich kümmern. Es muss doch einen Weg geben, sie ausfindig zu machen.”
Sein Lachen klang hohl. “Willst du mich so schnell loswerden?”
“Ich dachte, du würdest es herausfinden wollen”, sagte sie sanft.
Sam fuhr zärtlich durch ihr zerzaustes Haar. “Das Dasein als Sam Wallace gefällt mir recht gut”, murmelte er. “Wer weiß, ob ich den Typ überhaupt mag, der ich vorher war …”
Sie legte die Hand über sein Herz. “Ich weiß nicht, was vorher alles passiert ist, oder wie du hierhergekommen bist, aber über eines bin ich mir sicher: Du bist ein guter, ein ehrlicher Mensch, der Herz und Humor hat. Du hast Not leiden müssen, aber es hat dich stärker werden lassen. Du erinnerst dich an Freunde, was heißt, dass du selbst auch einer sein kannst. Du brauchst keine Angst vor deiner Vergangenheit zu haben.”
Aber sie wusste nichts von der weinenden Frau, der er so wehgetan hatte. Serenas Glauben an ihn tat ihm gut. “Ich hoffe, dass du recht hast.”
“Das habe ich. Ich kann nicht glauben, dass Amnesie die Persönlichkeit verändert.”
Vielleicht nicht. Aber es konnte die Bedingungen des Lebens ändern. Als Sam Wallace hatte er Serena kennengelernt. Wie könnte es je besser gewesen sein, als es jetzt war?
Da Sam der Gedanke an ein Leben ohne Serena betrübte, schmiegte er sich an sie, um die letzte Nacht völlig auskosten zu können.
Sie antwortete auf seine Geste, indem sie ihn umarmte und die Lippen öffnete. Als sie sich küssten, dachte Sam, dass es nie besser werden könnte, egal, was er morgen herausfinden würde.
Noch ehe sie aus seinem Bett schlüpfte, konnte Sam sie überreden, Dan erst nach seiner Arbeit im Bistro aufzusuchen – Marjorie würde ihn brauchen.
Serena bat ihn, ihrer Mutter nichts von allem zu erzählen. Zumindest nicht, bis Doktor Frank ihn genau untersucht hatte. “Wenn sie etwas erfährt, ohne dass wir sie beschwichtigen können, wird sie vor Sorge noch krank werden.”
Sie verabredeten ihr Treffen vor der Polizeistation, küssten einander, und Serena schlich nach Hause. Hoffentlich würde Marjorie nichts merken.
Das Frühstück im
Rainbow Café
ließ sich geschäftiger als normal an. Ein weiteres Feuer hatte während der Nacht ein leer stehendes Haus verwüstet. Das Wort
Brandstiftung
wurde in den Unterhaltungen mehr als einmal erwähnt. Justine beklagte sich lautstark über den Verfall der Gesellschaft.
Beim Mittagessen hatte ein anderes Thema die Gäste in seinen Bann gezogen. In der Nacht war in ein Pfandhaus eingebrochen worden. Der Besitzer hatte es erst gemerkt, als er um zehn Uhr aufschließen wollte. Gewehre, Schmuck und Geld waren verschwunden. Justine war außer sich. “Brandstiftung
und
ein Überfall”, sagte sie, als sie an Sam vorbeieilte. “Wo wird das nur enden?”
In einer Stunde wollte er Serena treffen. Plötzlich kamen zwei Polizisten herein und fragten nach ihm. Es war offensichtlich, dass jedermann im Café lauschte. Freundlich ging er auf sie zu. “Kann ich etwas für Sie tun?”
“Sind Sie Sam Wallace?”, fragte der größere.
Sam nickte.
“Folgen Sie uns bitte zur Polizeistation. Chief Meadows würde gern mit Ihnen sprechen.”
Sam runzelte die Stirn und blickte in die neugierigen Gesichter rundum. “Darf ich fragen, worum es geht?”
Die Polizisten sahen einander fragend an. Schließlich sagte einer: “Es geht um ein Verbrechen, das letzte Nacht passiert ist.”
“Brandstiftung oder Überfall?”, fragte Sam entmutigt. Offensichtlich hatte der anonyme Anrufer wieder zugeschlagen. Genau das, was Sam heute brauchte.
“Kommen Sie bitte, Mr Wallace.”
“Bin ich festgenommen?”
“Nein. Aber der Chief würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen. Wir sind nur gekommen, weil Sie kein Auto haben.”
“Gibt es ein Problem, Sam?”, unterbrach Marjorie.
“Sieht ganz danach aus, als ob ich frei nehmen muss”, erwiderte er. “Aber machen Sie sich keine Sorgen. Dan möchte mir nur ein paar Fragen stellen.”
“Hat er etwas über die Leute, die Sie zusammengeschlagen haben, herausgefunden?”
Sam sah die Polizisten an und erwiderte: “Ich weiß nicht. Aber diese zwei Herren sind gekommen, um mich zu ihm zu fahren.”
Das schien ihr auszureichen.
“Rufen Sie an, wenn ich Sie abholen soll”, sagte sie. “Ich hoffe, dass Dan gute Nachrichten für Sie hat.”
“Äh … Danke.” Er wandte sich an die Polizisten. “Nach Ihnen.”
Sie nahmen ihn zwischen sich, und Sam kam die Situation bekannt vor. War er
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