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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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jedes Gebäude, das Unterholz wucherte dicht. Und es war dunkel. Solange er sie nicht sah, konnte der Mann nicht auf sie schießen.
    Anna presste die Tasche an die Brust und rannte noch schneller, doch ihre Schuhe rutschten auf dem nassen Gras.
    Sie warf einen Blick zurück. Adrenalin schoss in ihre Adern, als sie sah, dass der Mann sie verfolgte. Sie stolperte und fing sich wieder. Oh Gott, sie war leichtsinnig geworden in dem Bewusstsein, dass ihr siebenundzwanzigster Geburtstag nicht mehr fern lag und dieser ganze Wahnsinn damit endlich vorbei sein würde. Sie hatte sich geirrt, man hatte sie gefunden. Jemand hatte ihr aufgelauert.
    Wäre sie weniger geübt, weniger wachsam gewesen, wäre sie jetzt tot. Das war so sicher, wie sie wusste, dass Henry sie aufgespürt hatte.
    Sie hatte einen Fehler begangen. Wie dumm.
    Die Zeitungsnotiz hatte offensichtlich noch einem anderen Zweck gedient als nur dem juristischen. Die Nachricht war benutzt worden, um Anna aus ihrem Versteck zu locken. Jemand musste die Anwaltskanzlei beobachtet haben und ihr von dort gefolgt sein.
    Sie hätte Emerson Stevens anrufen sollen, anstatt einfach unangemeldet dort aufzutauchen. Bei einem Anruf hätte sie erfahren, dass Emerson tot und dass es sinnlos war, die Kanzlei aufzusuchen, denn niemand außer Stevens wusste, wie sie aussah. In der Kanzlei gab es keinen, der nicht davon überzeugt war, dass Anna Tarrant gestorben war, als ihr Wagen vor sieben Jahren von einer Klippe ins Meer stürzte.
    Henrys Plan war so einfach wie genial. Ihr Stiefvater ging offenbar sehr sorgfältig vor. Wenn er sie gesetzlich für tot erklären ließ, wäre sein Anspruch auf Tarrant Holdings legal gesichert. Es sei denn, Anna bewies, dass sie noch am Leben war. Das wiederum bedeutete jedoch, dass sie in die Öffentlichkeit treten, ja möglicherweise sogar eine DNA-Analyse machen musste, um zu beweisen, dass sie tatsächlich Anna Tarrant war. Auf jeden Fall würde ihr Leben im Versteck beendet sein. Was es Henry einfach machte, sie zu töten.
    Sie hörte Schritte, und erneut machte sich Panik in ihr breit. Der Mann kam näher. Anna rannte noch schneller, hörte den keuchenden Atem ihres Verfolgers, als er versuchte, sie einzuholen, fühlte beinahe seine Finger an ihrem Arm, ihrer Schulter. Wie von einer fremden Kraft aufgezogen lief sie weiter, immer auf die Bäume zu, bis sie sie endlich erreicht hatte. Zweige schlugen gegen ihre Beine, rissen an ihrer Kleidung, als sie blindlings weiterrannte in die Finsternis. Sie schwankte verwirrt, schlug mit dem Kopf gegen einen Baum und stürzte überrascht zu Boden.
    Sie drehte sich um und kroch weiter, froh, dass die Blätter zu nass waren, um zu rascheln. Da hörte sie einen Fluch. Licht blendete sie, als der Schein einer Taschenlampe über die Bäume zuckte. Sie presste sich auf den Boden, hielt den Atem an.
    Nach einer Ewigkeit ging der Mann weiter. Sie hörte seinen ungleichmäßigen Schritt, als würde er humpeln, fühlte eine Schwellung auf ihrer Stirn, schmeckte Blut.
    Nach ein paar Minuten wähnte Anna sich in Sicherheit. Ihr war schwindelig, als sie aufstand und in die Richtung lief, die der des Mannes entgegengesetzt war. Sie tastete sich von Baum zu Baum, setzte auf dem unebenen Boden vorsichtig einen Fuß vor den anderen.
    Da hätte sie der Lichtkegel der Taschenlampe um ein Haar gestreift. Schnell bückte sie sich und versteckte sich hinter einem Baumstumpf, hielt den Atem an. Als der Lichtschein weiterwanderte, presste sie die Aktentasche an ihre Brust. Dann nahm sie sich ein Herz und eilte auf die einzige Lichtquelle zu, die sie ausmachen konnte – ein blauroter Schimmer, der von dem Neonlicht in der Nähe ihrer Wohnung herrührte.
Gamezone.
    Wenige Minuten später trat sie zwischen den Bäumen hinaus – ins Nichts.
    Der Fall kam überraschend. Eine ganze Weile lag sie reglos da, in einem Wasserauffangbecken, roch den Schlamm und hörte ihren raschen Herzschlag. Noch immer hielt sie die Aktentasche, die unter ihr lag. Die harten Kanten pressten sich in ihren Bauch, an ihre Brust. Sie würde eine Menge blauer Flecken davontragen.
    Sie erhob sich auf Hände und Knie, packte die Tasche und kämpfte gegen das Schwindelgefühl in ihrem Kopf an. Als sie es fast geschafft hatte, aus der Kuhle zu klettern, rutschte sie ab und fiel, gezogen von ihrer schweren Tasche, wieder zurück in das kalte schlammige Nass. Anna schrie leise auf. Schmerz durchzuckte sie, als hätte ihr jemand ein Messer in den Schädel gerammt,

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