Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
stieg in ihr auf. Dazu eine merkwürdige Scheu. War das wirklich passiert? War das wirklich Jordan Carlisle, die sich da auf dem Teppich so ganz und gar fallen gelassen hatte? Dieselbe Frau, von der sich ihr Mann abgewandt hatte, weil sie ihm zu langweilig und zu wenig aufregend gewesen war?
Ihre Wange lag auf Dominics schweißnasser Brust. Ihr Kopf hob und senkte sich mit seinen hastigen Atemzügen. War sie ihm zu schwer? Ohne zu fragen, rollte sie sich von ihm herunter.
“Oh je”, stöhnte sie schließlich.
“Mm”, hörte sie Dominic murmeln.
Sie hatte zwei Mal einen heftigen Orgasmus gehabt. Wenn sie beim ersten Mal gestorben war, so hatte sie beim zweiten Mal eine Art Wiedergeburt erlebt. Ihr Körper war total entspannt, während sie das köstliche Nachbeben der Leidenschaft genoss.
Nach einer Weile öffnete sie die Augen und ließ ihren Blick über den Ausschnitt des kleinen Wohnzimmers schweifen, den sie von ihrem Platz vom Teppich aus sehen konnte. Ein ockerfarbenes Cordsofa, zwei gemütliche Sessel im selben Stoff. Landschaftsbilder und gerahmte Familienfotos an den Wänden. Das Zimmer wirkte gemütlich. Wahrscheinlich hatte Theresa es eingerichtet, und sie hatte guten Geschmack bewiesen.
Jordan wandte den Kopf und musterte Dominic. Er hatte die Augen geschlossen, ein Arm lag über seinem Kopf, der andere ruhte entspannt an seiner Seite.
Sie ließ ihren Blick über ihn hinweggleiten. Braun gebrannte Haut, starke Muskeln, ein straffer Körper. Er war perfekt.
“Schläfst du?”, fragte sie leise.
Er antwortete mit einem Brummen. “Weißt du”, fuhr sie fort, “ich glaube, ich war nicht sehr gut.”
Er runzelte die Stirn, öffnete die Augen jedoch nicht. “Du machst Witze.”
Sie drehte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen auf. “Na ja, ich bin halt ein bisschen aus der Übung”, meinte sie, ohne seinen Einwand zu beachten. “Seit Reynolds’ Tod hat es niemand mehr gegeben. Und vorher war in dieser Beziehung auch nicht viel los.”
Jetzt öffnete Dominic die Augen und schaute sie an. “Ich verstehe nicht.”
“Tja, mein Mann war nicht besonders nett, weißt du. Oh, natürlich konnte er sehr charmant und aufmerksam sein, wenn es ihm nützte. Am Anfang war er ganz verrückt nach mir, doch als er mich dann hatte, wollte er mich nicht mehr.”
Ihr war plötzlich kalt. Sie zog eine Decke vom Sofa und deckte sich damit zu.
Er presste die Lippen aufeinander. “Hat er dich im Bett schlecht behandelt?”
“Nein, eher vernachlässigt. Die ganzen Affären, die er hatte – er hat mir immer davon erzählt und es damit gerechtfertigt, dass ich ihn angeblich nicht befriedigen könnte.”
Dominics Nasenflügel bebten vor Wut. “Was für ein mieser Kerl. Er kann froh sein, dass er nicht mehr lebt, sonst würde ich ihn mir vorknöpfen.” Dann warf er ihr einen zweifelnden Blick zu. “Aber du hast diesen Mist doch nicht etwa geglaubt?”
Sie redeten noch lange und nachdem Jordan ihm von den zehn deprimierenden Jahren mit Reynolds Carlisle erzählt hatte, war Dominic sogar bereit, über seine eigene Ehe zu reden. Wieder hörte sie aus seinen Worten seine Liebe, die tiefe Achtung vor seiner Frau und seine Trauer um sie heraus. Und sie spürte seine tiefen Schuldgefühle, die sie ihm so gern genommen hätte. Sie wusste jedoch, dass er allein damit fertig werden musste, so wie es im Leben eines jeden Menschen Dinge gab, die er allein bewältigen musste.
Nachdem er geendet hatte, schwiegen sie beide lange. Jordan schaute in sein ernstes Gesicht und fuhr ihm zärtlich mit dem Daumen übers Kinn. Er fing ihre Hand ein und drückte seine Lippen auf ihre Handfläche, dann zeichnete er mit der Zunge die Linien nach.
Sofort regte sich in ihr erneutes Verlangen. Schon wieder? überlegte sie verwundert. Konnte es sein, dass sie schon wieder Lust hatte? Das Pochen zwischen ihren Schenkeln beantwortete ihre Frage, dabei hatte Dominic nur ihre Handfläche liebkost.
“Du bist ein wunderbarer Liebhaber”, murmelte sie und senkte verführerisch die Lider. “Hast du viel Übung?”
“Nein, ich glaube eher, ich bin ein Naturtalent”, scherzte er.
Bist das wirklich du? fragte sich Jordan, als Dominic seinen Mund auf ihre Lippen legte. War diese Frau, die ihre Lust auskostete und keine Angst hatte, für ihren Partner nicht anziehend genug zu sein, wirklich Jordan Carlisle?
Gewiss bin ich das, gab sie sich selbst die Antwort. Ohne jeden Zweifel. Und sie mochte diese Jordan, sie mochte
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