Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
…”
“Ich kann jetzt keine Fragen beantworten, Captain. Schauen Sie sich die Berichte genau an, und dann überprüfen Sie noch einmal Ihr Corps. Ich habe erfahren, dass mindestens ein Mann darunter ist, der beim Eintritt falsche Angaben über seine Vergangenheit gemacht hat. Er saß fünf Jahre im Gefängnis wegen eines Raubüberfalls. Und falls Sie es noch nicht wissen, Sie und Mrs Cassidy werden von einem FBI-Agenten überwacht.”
“Wie heißt er?”
“Sal Buenotarres, aber er benutzt oft seinen Decknamen Salvatore DeBraggo.”
“DeBraggo”, wiederholte Hart verblüfft. Er hatte geahnt, dass der Spanier mit falschen Karten spielte.
“Das wär’s, Captain”, sagte der Senator. “Sollte ich noch etwas Wichtiges erfahren, lasse ich es Sie irgendwie wissen. Aber rufen Sie mich nicht an, solange es nicht um Leben und Tod geht.”
Trowtin legte auf.
Hart starrte gedankenverloren auf den Trainingshubschrauber, der in einiger Entfernung kreiste.
“Für einen Anfänger ist er ganz gut”, urteilte Zack und salutierte vor Hart.
Verwirrt fuhr Hart herum. Wie lange stand Zack schon da? Hatte er das Telefonat verfolgt?
Zack runzelte die Stirn. “Alles okay, Captain?”
Hart riss sich zusammen. “Ja, klar.” Er musterte Lieutenant Zack Morrow. Die dunkel getönte Fliegerbrille verbarg seine Augen, ein schwarzer Stetson warf Schatten auf sein Gesicht. “Stimmt, nicht schlecht, der Junge”, stimmte er ihm zu. “Pass auf, dass er heil herunterkommt, Zack. Ich muss jetzt gehen.”
Die Sonne ging gerade unter, und die Luft kühlte sich ab, als Hart in sein Büro zurückkehrte.
Roubechard empfing ihn mit weiteren schlechten Nachrichten. “Ich habe … äh, das Band mit Mrs Cassidys Telefonaten abgehört, Sir, wie Sie angeordnet hatten, und …”
Abgehört oder manipuliert? Der Verdacht schoss Hart spontan durch den Kopf. Augenblicklich jedoch schimpfte er sich dafür.
“Und … nun ja, Sir, ich fürchte …”
“Nun reden Sie schon, Roubechard”, fuhr Hart ihn an.
“Also, Sir, Mrs Cassidy, Sir, hat mit jemandem in Frankreich gesprochen.”
Großartig, dachte Hart. Am liebsten hätte er mit der Faust gegen die Wand geschlagen. Absolut wunderbar.
“Ich dachte, Sie möchten es vielleicht selbst hören, Sir.” Roubechard stellte den Rekorder an, während Hart sich setzte.
“Oui, hier bei Marsei.”
Harts Hoffnungen sanken, seine Träume erstarben, und der finstere Verdacht erwachte erneut.
Nach der Begrüßung erkundigte sich Robert Marsei, ob alles glattliefe.
“Nein”, entgegnete Suzanne. “Es gibt ein paar Komplikationen. Aber ich denke, wir können sie lösen. Clyde möchte die Übergabe selbst vornehmen.”
“Sehr schön”, meinte Marsei. “Ich habe ihn lange nicht gesehen. Nun, mon amie, es war mir ein Vergnügen, wie immer.”
Harts Stimmung wurde noch trüber. Sie machte mit Robert Marsei Geschäfte “wie immer”. Konnten jetzt noch Zweifel an ihrer Schuld bestehen? Alles sprach gegen sie, und doch wollte er an Suzanne glauben.
Nein, er musste kühl und logisch denken, durfte sich nicht von Gefühlen leiten lassen. Und wie ein Narr hatte er sich hinreißen lassen. Er war von der Wahrheit genauso weit entfernt wie zu Beginn, und noch dazu war er inzwischen weit weniger objektiv.
“Legen Sie es in meinen Safe”, bat er Roubechard, als der das Band abstellte.
“Jawohl, Sir, aber da ist noch etwas, Sir.”
“Was denn noch?”, schnaubte Hart ungehalten.
“Mrs Cassidy hat jemanden im Außenministerium angerufen und um Informationen über die Mitglieder des Corps gebeten. Sie eingeschlossen, Sir.”
“Verfl…” Das fehlte gerade noch. Wütend fuhr er hoch und warf dabei beinahe seinen Stuhl um.
Roubechard sprang erschrocken zurück, als Hart an ihm vorbei zur Tür schoss. “Sir?”
Hart drehte sich zu ihm um. “Was ist? Haben Sie noch mehr solche Neuigkeiten?”
“Äh, nein, Sir. Ich wollte nur wissen, ob Sie für heute weg sind, Sir.”
“Ja, ich bin weg”, gab Hart zurück. “Und rufen Sie mich nur an, wenn das Land angriffen wird.”
“Jawohl, Sir.” Roubechard salutierte.
Hart knallte die Tür hinter sich zu. Dann hielt er inne. Sein Sekretär nahm jeden Befehl wortwörtlich. Mit einem Fluch ging er ins Büro zurück. “Das war nicht so gemeint, Roubechard. Rufen Sie mich an, wenn irgendetwas ist.” Er griff nach einem Handy und schob es sich in die Tasche.
“Egal, was, Sir?”
“Ja, Roubechard, egal, was.” Man konnte nie wissen, ob
Weitere Kostenlose Bücher