Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
gibt es in Nashville viele Grünflächen.”
“Ab in die Büsche, ja?” Molly verzog das Gesicht. “Na schön. Was ist mit den Mahlzeiten?”
“Wir decken uns mit Burgern ein.”
Danach schwieg Molly eine ganze Weile. Irgendwann seufzte sie und sprach aus, was ihr auf der Seele lag. “Und wenn er auf uns losgeht, Damien? Was tun wir dann?”
“Wir werden damit fertig”, erwiderte er grimmig. “Wenn er eine Waffe zieht, ist er erledigt. Aber ich glaube nicht, dass er das riskiert. Alles andere ist kein Problem für uns, nur für ihn.”
Fast hoffte Molly, dass Jack so dumm sein würde. “Ich weiß nicht genau, wie er reagieren wird. Aber ich bin sicher, dass er es nicht lange aushalten wird.”
“Genau darauf zähle ich. Wir müssen ihn nur finden und verfolgen, bis er die Nerven verliert”, sagte Damien und hielt vor einem Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet war. “Ich nehme Minisalamis, Saft und Schokoriegel. Was willst du?”
Seufzend schnallte sie sich ab. “Mein absolutes Lieblingsmenü. Nimm eine doppelte Ration. Ich gehe die Toiletten suchen.”
Kurz vor Morgengrauen postierten sie sich vor dem Anwesen der Jensens. Selbst Jack brauchte Schlaf. Und wenn er nicht hier war, sondern gerade Mollys Haus beobachtete, würde er irgendwann zurückkommen müssen.
Sie hatte es sich auf dem Beifahrersitz so bequem wie möglich gemacht und knabberte an einem der Hörnchen, die Damien ihnen zum Frühstück gekauft hatte. “Und wenn er nun da ist und den ganzen Tag schläft?” Sie waren erst zwei Stunden hier, aber ihre Geduld wurde schon jetzt auf eine harte Probe gestellt. “Machst du so etwas oft?”
“Beschatten, meinst du?” Er warf ihr einen tröstenden Blick zu. “Sicher. Es gehört zu den langweiligsten Aufgaben in meinem Beruf, aber manchmal muss es sein.”
Sie nickte. Der Wagen stand zwischen hohen Büschen. Durch einen Spalt konnte sie das Tor der Jensens sehen. Einer der Hunde steckte gerade die Schnauze zwischen den schmiedeeisernen Gitterstäben hindurch.
“Auf geht’s”, sagte Damien und nahm eine Minisalami aus der Einkaufstüte. Er riss die Verpackung auf, rieb die Wurst zwischen den Händen und stieg aus.
Molly beobachtete, wie er die Straße entlangrannte. Kurz vor dem Tor ging er langsamer. Dann schlenderte er am Gitter vorbei und warf dem Hund den Leckerbissen zu. Als er kurz darauf wieder in den Explorer stieg, summte er zufrieden vor sich hin.
“Glaub mir, das funktioniert nicht”, meinte Molly. “Die Hunde sind echte Killer.”
Er lächelte. “Haben sie Namen?”
Lachend riss sie eine Saftdose auf. “Prissy und Minx.”
Damien nickte nur.
Wenig später ging die Sonne auf und vertrieb die morgendliche Kälte.
Plötzlich ertönte ein schriller Pfeifton, und die Hunde rasten davon. Kurz darauf öffnete sich das Tor. Jacks Wagen kam in Sicht.
“Zentrale, hier ist Luchs. Zielperson fährt in nördliche Richtung”, berichtete Damien, als hätte er ein Funkgerät in der Hand. Molly wusste, dass er sie aufheitern wollte, und sie war ihm dankbar dafür.
“Verstärkung zur Stelle”, erwiderte sie lächelnd. “Wir machen uns an die Verfolgung.”
Staunend stellte sie fest, wie geschickt Damien genau das tat. Er behielt Jacks Wagen konsequent im Auge, ohne ihm zu nahe zu kommen. “Soll er uns denn nicht bemerken?”, fragte sie nach einer Weile.
“Das hat er schon. Er ist nur nicht sicher, wer wir sind. Pass auf.”
Ohne zu blinken, bog Jacks Mercedes nach links ab und raste davon. Damien fuhr geradeaus, nahm die nächste Querstraße und reihte sich auf der Zufahrt zur Ringstraße mehrere Wagen hinter Jack ein. Nach etwa einer Meile gab Jack Gas. Offenbar war ihm gerade klar geworden, dass er sie nicht abgeschüttelt hatte. Lachend schlug Molly sich aufs Knie. “Das macht Spaß!”
Fast eine Stunde lang spielten sie Katz und Maus. Damien ließ sich zurückfallen, bis er außer Sicht war, und zeigte sich dann wieder. Jack verfehlte einen anderen Wagen nur knapp, weil er dauernd in den Rückspiegel schaute.
“Das reicht vorläufig”, verkündete Damien schließlich. “Geben wir ihm etwas Zeit zum Ausruhen.”
“Warum denn?”, fragte Molly enttäuscht. “Es fing gerade an, spannend zu werden.”
Damien hielt an einer Tankstelle. “Wenn es wirken soll, müssen wir es oft wiederholen. Es wäre doch schade, wenn er einen Unfall baut, nicht wahr? Außerdem weiß ich, wo er hin will.”
“Das mit dem Gebüsch war ein Scherz, nicht wahr?”
Er
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