Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Damien. Sie setzte sich wieder auf und griff nach seiner Hand. “Ich will doch nur, dass du nichts Unüberlegtes tust”, beteuerte sie.
“Ich weiß.” Er fuhr sich durchs Haar, schob Molly sanft aufs Bett zurück und deckte sie zu.
“Das war kein harmloser Streich, Molly, sondern ein Fall für die Polizei. Morgen werde ich dafür sorgen, dass sie etwas unternimmt. Jetzt ruh dich aus. Und das werde ich auch tun.”
Er betrachtete sie einen Moment. “Sag jetzt nicht Nein, Molly. Ich muss es tun”, erklärte er leise, bevor er unter die Decke schlüpfte und sich neben ihr ausstreckte.
Sie bewegte sich nicht.
Wenn er mich jetzt küsst, dachte Molly, werde ich alles tun, was er will.
Doch Damien küsste sie nicht, sondern zog sie an sich, legte die Arme um sie und schloss die Augen. Schnell schlief er ein, während sie noch lange wach lag.
Am nächsten Morgen brachte Damien Molly nach Clarkston. Eigentlich wollte er nicht lange bleiben, aber sie und ihre Mutter überredeten ihn, mit ihnen zu Mittag zu essen. Es war, als hätten sie Angst, ihn nach Nashville zurückkehren zu lassen.
Während die beiden Frauen Sandwichs und Salat machten, behielt Damien das Kind im Auge. Es krabbelte durch das altmodische Wohnzimmer, sammelte Sachen ein und brachte sie ihm. “Da”, brabbelte Syd jedes Mal.
Umgeben von kitschigen Porzellanfiguren, gestickten Deckchen und diversen Spielzeugen saß er auf dem Sofa, als Mollys Tochter schließlich auf seinen Schoß kletterte.
“Na, bist du stolz auf dich?”, fragte er lächelnd.
Mit beiden Händen klopfte sie auf seine Brust.
Er lachte fröhlich.
Als er ein Geräusch hörte, hob er den Kopf. Molly stand mit gerunzelter Stirn in der Tür. “Was ist?”, fragte er und stellte Sydney vorsichtig auf den Boden.
Sie schwieg einen Moment, bevor sie ins Wohnzimmer kam und das Kind nahm. “Sie muss jetzt schlafen”, erklärte sie und ging wieder hinaus.
Damien fragte sich, warum Molly es offenbar nicht gefiel, dass Syd ihn zu mögen schien. Weil er zugegeben hatte, keine Ahnung von Kindern zu haben? Hatte sie etwa Angst, er könnte ihr wehtun?
Als sie zurückkam und in die Küche gehen wollte, hielt er sie auf. “Was habe ich getan?”
“Nichts”, antwortete sie, ohne ihn anzusehen. “Ich finde es nur nicht gut, wenn sie sich an dich gewöhnt.”
“Warum?”
Erst jetzt sah sie ihn an, und in ihrem Blick lag ein leiser Vorwurf. “Weil du bald gehst, Damien. Wenn sie sich an dich gewöhnt, wird sie dich vermissen.”
Molly ging in die Küche, und er folgte ihr. Beim Essen redeten sie nicht mehr darüber. Er konnte ihr nicht versprechen, dass er bleiben würde, und wusste auch nicht, ob sie das überhaupt wollen würde. Am Besten hielt er sich von Syd fern. Und zwar nicht nur ihretwegen. Denn wenn er sich zu sehr an das kleine Mädchen gewöhnte, würde es ihm vielleicht fehlen. Molly zu verlassen würde schwer genug sein.
Nach dem Essen brach er auf. In Nashville fuhr er zum Polizeipräsidium. Dort wies er sich als FBI-Agent aus. Dann erklärte er, dass dies kein Fall für die Bundespolizei war und er lediglich als Privatperson um polizeiliche Hilfe bat.
Zum Glück geriet er an einen jungen Beamten namens Mitch Winton, der noch nicht lange in Nashville war und nichts über die Jensens und Jacks Verurteilung wusste.
Nachdem Winton die Akte überflogen hatte, erzählte Damien ihm, was Jack sich seit seiner Entlassung geleistet hatte. Der Detective war sofort bereit, ihm zu Mollys Haus zu folgen und eventuelle Beweise für den Mordversuch zu sichern.
Als sie in die Einfahrt einbogen, sah Damien, dass das Garagentor geschlossen war.
Winton hielt hinter dem Explorer und stieg aus seinem Zivilwagen. Damien ging zur Garage. Das Tor ließ sich mühelos öffnen.
Zusammen gingen sie hinein. “Sowohl das Garagentor als auch die Tür zur Küche standen offen, als ich Ms Jensen gestern ins Krankenhaus brachte”, erklärte Damien. “Und der Bienenstock ist auch weg. Er muss hier gewesen sein.”
“Ich werde mich mal umhören”, erwiderte Winton. “Vielleicht hat jemand etwas gesehen.”
Damien inspizierte die Ecke, in der Molly gekauert hatte, nachdem sie gestochen worden war. Es dauerte nicht lange, bis er fand, was er suchte. “Hier sind zwei tote Bienen.”
Winton holte einen Umschlag heraus und hob sie damit auf. “Sehen aus wie ganz normale Bienen. Ich fürchte, die beweisen gar nichts. Ich werde Mr Jensen vernehmen, darauf können Sie sich verlassen. Aber
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