Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
zu. “Okay, wenn du darauf bestehst, dann bleib! Aber es ist nicht nötig, das weißt du so gut wie ich.” Sie warf sich auf das Doppelbett, drehte sich zur anderen Seite und schloss die Augen. “Gute Nacht.”
“Gute Nacht, Molly”, erwiderte er mit einem Anflug von Belustigung in der Stimme. “Schlaf schön.”
Wenn wir schlafen … dachte Molly. Die Wahrscheinlichkeit, dass Jack sie hier finden würde, war äußerst gering. Und sie wusste genau, dass Damien nicht in ihrem Zimmer war, um sie zu beschützen. Er wollte das Bett mit ihr teilen. Sie würden jedoch nicht miteinander schlafen, denn es wäre nicht mehr als Sex. Und wäre es mehr, wäre es umso schlimmer.
Sie lauschte, als er rastlos durchs Zimmer ging, beide Türen verriegelte, die Vorhänge schloss und im Bad verschwand.
Die Dusche lief eine ganze Weile, und sie stellte sich vor, wie das Wasser über seinen muskulösen Körper rann. Kaltes Wasser? Er war erregt gewesen und hatte gar nicht versucht, es vor ihr zu verbergen.
Später fühlte sie, wie die Matratze nachgab, als er sich neben sie legte. Hatte er sich wieder angezogen? Bestimmt. Trotzdem schlug ihr Herz schneller.
Vielleicht sollte sie auch kalt duschen. Sie stand auf, ging ins Bad und wusch sich das Gesicht. Danach blieb ihr nichts anderes übrig, als sich wieder ins Bett zu legen.
Sie versuchte zu schlafen, aber noch nie war ihr ein Doppelbett so schmal erschienen. Der Raum zwischen Damien und ihr war wie ein Magnetfeld, dass sie unablässig zueinander zog. Zur ersehnten Erfüllung, aber auch zu einem Risiko, das sie nicht eingehen durfte. Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen die Versuchung und stellte sich schlafend, bis sein Atem gleichmäßig wurde.
Wäre es denn so schlimm, dem nachzugeben, was sie für ihn fühlte? Heute Abend nicht, sagte sie sich. Heute Abend wäre es sicher verzeihlich. Aber irgendwann würde sie es bereuen. Wenn sie sich Damien hingab, würde sie es nicht ertragen, ihn zu verlieren.
Sie durfte nicht hoffen, dass er bei ihr bleiben würde. Wenn sie das tat, ließ sie sich von ihren Gefühlen beherrschen, und das war schon einmal ein schrecklicher Fehler gewesen.
Ja, sie hatte Jack begehrt, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Doch was sie für Damien empfand war mehr als körperliches Begehren. Molly verschränkte die Hände und rollte sich dicht an der Bettkante zusammen.
Damien weckte Molly mit großer Behutsamkeit. Er sagte nicht viel und zog sie auch nicht auf, weil sie ein Morgenmuffel war, sondern holte ihr einen Kaffee, während sie im Bad war. Danach führte er sie zum Wagen.
Als sie langsam munter wurde, dankte sie ihm leise. Eigentlich war er froh, dass sie morgens so wortkarg war. Es war eine gute Eigenschaft, fand er.
Sie hatte unglaublich verführerisch ausgesehen, als er sie weckte. Am liebsten hätte er sie wachgeküsst. Hastig verdrängte er die Erinnerung daran und startete den Motor.
Kurz vor Sonnenaufgang parkte er den Explorer wieder so, dass sie das Tor zum Anwesen der Jensens beobachten konnten. Im schwachen Licht der Straßenlaterne sah er, wie Molly gähnte, die Hand vor den Mund hielt und stöhnte. Er hätte ihr zwei Becher Kaffee holen sollen.
Ihr Haar war noch ein wenig zerzaust, ihr Blick verschlafen. Allein ihr Anblick verursachte ihm Herzklopfen.
Damien starrte ins Halbdunkel hinaus. Er wusste, dass Molly eine ebenso unruhige Nacht wie er hinter sich hatte. Als sie endlich eingeschlafen war, hatte er seinen Mut zusammengenommen und sie so gehalten, wie er es ersehnte. Na ja, fast so.
Er hätte seinem Verlangen folgen können. Doch das wäre ein Fehler gewesen, den Molly vielleicht genossen, ihm aber vermutlich nicht verziehen hätte.
Damien wusste nicht, wie er sie verlassen konnte, wenn diese Sache vorbei war. Doch zusammen mit der Intimität würde er ihr auch eine Beziehung bieten müssen. So war sie nun mal. Und er glaubte einfach nicht, dass er die Art von Mann war, die sie brauchte. Eine Ehe kam für ihn einfach nicht infrage.
Was wusste er schon davon, wie es war, jemanden zu lieben und geliebt zu werden, mehr zu geben als zu nehmen und ein guter Ehemann und Vater zu sein? Solche Dinge musste man schon als Kind lernen.
Er hatte jedoch keine Vorbilder gehabt, die ihm so etwas vorlebten. Jetzt war es zu spät. Zu spät für sie beide, obwohl sie noch gar nicht richtig begonnen hatten. Molly war eine einzigartige, faszinierende Frau, und er konnte sie nicht haben, weil er einfach nicht wusste, wie er sie
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