Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
verlaufen. Er war immer ein Einzelgänger gewesen, der seine Gefühle so tief in sich vergrub, bis sie kaum noch zu existieren schienen. Doch noch nie hatte er sich so allein gefühlt wie jetzt.
Kein Wunder, dass Molly ihm Angst machte. Sie hatte ihn so sehr verändert, dass er nie wieder der Damien von früher sein würde. Und doch war diese Veränderung nicht groß genug, um aus ihm den Mann zu machen, den sie brauchte. Er bezweifelte, dass er jemals dieser Mann sein würde.
Molly wünschte, Damien wäre schon gefahren. Vielleicht würde sie es dann schaffen, das Verlangen zu unterdrücken, das sie zu quälen begann. Er saß jedoch mitten im Wohnzimmer und spielte mit Syd, als gäbe es für ihn nichts Wichtigeres auf der Welt.
Warum war er noch hier?
Sie hörte auf, die Möbel abzustauben, und setzte sich aufs Sofa. “Du hast gesagt, dass Jack wirklich in Atlanta ist.”
“Im Moment jedenfalls”, erwiderte er und hielt Syd fest, als sie sich auf ihn stürzte und ihm einen Ball ins Gesicht warf. “Ich möchte abwarten, was er als Nächstes tut. Haben die Jensens dort geschäftliche Verbindungen?”
“Möglich. Höchstwahrscheinlich. Ich bin sicher, dass Jack dort Leute kennt. Du denkst, er könnte sich in Atlanta einen Job suchen?”
“Wir sollten es in Betracht ziehen.” Er setzte Syd auf den Boden und verließ den Raum, um zu telefonieren.
Molly ging mit ihrer Tochter in den Garten, aber es dauerte nicht lange, bis er ebenfalls nach draußen kam.
“Was wirst du tun, wenn er auftaucht, nachdem ich fort bin?”, fragte er.
“Mich wehren”, antwortete sie. “Notfalls mit einer Waffe in der Hand.”
“Davor kann ich dich nur warnen, Molly. Wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht, kann eine Waffe sehr gefährlich sein – für einen selbst. Bedrohe nie jemanden damit, wenn du nicht wirklich bereit bist, sie zu benutzen.”
“Danke für den Rat”, sagte sie, während sie Syd auf den Rasen setzte und ihr einen Ball zuwarf. “Aber ich kann mit einer Waffe umgehen. Und ich treffe sogar.”
Er sah sie an. Sein Blick war traurig. “Du würdest zögern. Das ist tödlich.”
Sein mangelndes Vertrauen machte sie wütend. “Was soll ich denn sonst tun?”
“Fliehen. So schnell du kannst. Und Feuer rufen. Wenn Jack zurückkommt, mach einen Selbstverteidigungskurs für Frauen”, sagte er und ging auf sie zu. “Dort lernst du so etwas wie das hier. Los, greif mich an.”
Molly holte aus, um ihn zu schlagen. Seine Handfläche sauste auf ihr Gesicht zu, und sie wehrte sie ab. Seine andere Hand zuckte hoch und verharrte kurz vor ihrem Ohr.
“Trommelfell. Äußerst schmerzhaft”, erklärte er. “Täuschen und zuschlagen. Und dann nichts wie weg.”
Sie lachte. “Ich glaube, ich ziehe eine Pistole vor.”
Er seufzte und richtete den ausgestreckten Zeigefinger auf sie. “Genau zwischen die Augen, richtig?”
“Nicht richtig?”
“Immer auf den Körper. Die größte Zielscheibe. Ziel nicht, sondern zeig einfach mit der Waffe auf ihn und drück ab. Verstanden?”
“Verstanden”, bestätigte sie und hatte plötzlich mehr Angst als je zuvor.
“Okay.” Er kehrte ihr den Rücken zu. “Greif mich von hinten an.”
Molly schlang einen Arm um seinen Hals und fühlte, wie sein Absatz ihr Knie berührte. “Tritt zu”, riet er. “Das dürfte ihn für eine Weile außer Gefecht setzen.” Er hielt ihren Arm locker an seiner Schulter fest und drehte sich zu ihr um.
Einen Moment lang sah er ihr nur in die Augen. Molly spürte, wie ihr warm wurde. Sein Duft war erregend, seine Berührung am ganzen Körper zu fühlen ließ sie erglühen. Dagegen gibt es keine Verteidigung, dachte sie.
“Ich befehle mir dauernd, damit aufzuhören”, sagte er sanft. “Und dann siehst du mich auf eine ganz besondere Art an. So wie jetzt. Dann fällt es mir schwer, dich nicht zu küssen. Aber wenn ich es tue …”
“Du begehrst mich, aber du willst mich nicht begehren? Du glaubst, ich erwarte mehr von dir, als du zu geben bereit bist?” Sie löste sich von ihm und verschränkte die Arme vor der Brust. “Nein, das würde ich nie tun.”
Sein Blick war ein einziger Widerspruch, aber er sagte kein Wort.
“Ich weiß, was für ein Mann du bist, Damien Perry”, fuhr sie fort. “Ich weiß, was für ein Leben du führst. Ich verstehe, warum du dich nicht binden willst. Und glaub mir, im Moment habe ich alle Bindungen, die ich brauche.”
“Ja, das glaube ich dir.” Er schwieg kurz, und als er
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