Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
sagte er mit gespielter Erleichterung.
“Ja …” Misstrauisch musterte der Beamte ihn. “Der Mann behauptet, Sie hätten seine Frau geküsst, hier auf dem Parkplatz, um ihn zu provozieren. Stimmt das?”
“Glauben Sie ihm kein Wort, Officer”, antwortete Molly. “Wir haben einfach nur im Wagen gesessen. Außerdem bin ich seit zwei Jahren nicht mehr seine Frau. Seit er mich verprügelt hat und dafür ins Gefängnis gekommen ist. Der Richter hat ihm verboten, sich mir zu nähern. Glauben Sie allen Ernstes, ich würde ihn suchen, Officer?”
“Na dann. Wir nehmen ihn erst mal mit.” Der Polizist seufzte. Zweifellos trauerte er seinem jäh abgebrochenen Frühstück nach.
“Gute Idee”, meinte Damien. “Er wirkt etwas … verstört, finden Sie nicht auch? Vielleicht ist er sogar gefährlich.”
“Ja.” Der Beamte drehte sich zu Jensen um, der gerade damit drohte, sie wegen unrechtmäßiger Festnahme zu verklagen. “Begleiten Sie uns, Ma’am? Um Anzeige zu erstatten?”
“Natürlich”, sagte Molly bereitwillig.
“Ich fürchte, wir werden ihn nicht länger als vierundzwanzig Stunden festhalten können. Vielleicht gehen Sie ihm besser aus dem Weg, bis er sich beruhigt hat.”
“Kein Problem”, versicherte Damien. “Wir fahren hinter Ihnen her.” Er hoffte, dass Detective Winton an diesem Tag Dienst hatte. Der Vorfall würde sich in Jensens Akte gut machen.
“Wo soll dies alles nur hinführen?”, fragte Molly, als sie mit Damien das Polizeirevier verließ. Sie hatte Jack angezeigt, aber der schien von der Festnahme nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Als die Polizisten ihn auf dem Parkplatz in den Streifenwagen schoben, hatte er Molly einen Blick zugeworfen. Und sie hatte ihn richtig gedeutet: als Versprechen, als Schwur, sich an ihr zu rächen.
“Ich weiß, dass du dir Sorgen machst”, sagte Damien, als sie an einer roten Ampel hielten. “Das tue ich auch. Vielleicht haben wir alles nur schlimmer gemacht. Ich hatte gehofft, dass eine Festnahme ihn einschüchtern würde. Aber offenbar ist seine Angst vor einer erneuten Gefängnisstrafe nicht groß genug. Ich war überzeugt, dass er dich in Ruhe lassen würde, aber ehrlich gesagt, jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher.”
“Nein, Jack ist nicht nur entschlossen, sich an mir zu rächen. Er ist davon besessen. Wenn Blicke töten könnten, wären wir beide jetzt nicht hier. Wenn er gekonnt hätte, hätte er uns gleich auf dem Parkplatz umgebracht, vor den Augen der Polizei.”
Damien starrte auf die Ampel.
“Was tun wir jetzt?”, fuhr Molly verzweifelt fort. “Wenn wir ihn weiterhin beschatten, springt er bei der ersten Gelegenheit aus dem Wagen und geht auf uns los.” Sie schlug mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett. “Beim nächsten Mal haben wir vielleicht nicht das Glück, dass die Polizei in der Nähe ist. Und vielleicht ist er dann auch besser vorbereitet. Was, wenn er sich eine Waffe besorgt?”
“Auf seinen Namen ist keine eingetragen, und er besitzt auch keinen Waffenschein. Das habe ich nachgeprüft”, erklärte Damien ruhig.
“Denkst du etwa, dass würde ihn daran hindern?”
“Vermutlich nicht. Sobald er wieder auf freiem Fuß ist, trage ich diese Sache mit ihm aus.”
“Austragen?”, wiederholte Molly aufgebracht. “Was soll das heißen? Ein Duell, mit Pistolen und zehn Schritten Abstand?”
Er nickte. “Wenn er eine hat und sie zieht, dann ja.”
“Oh, nein!”
Er nahm eine Hand vom Lenkrad und legte sie auf ihr Bein. “Ich habe nicht vor, ihn zu erschießen, Molly. Es sei denn, er zwingt mich dazu. Aber ich werde ihm erklären, wer ich bin und was ich mit ihm mache, wenn er dich wieder bedroht.”
Molly wünschte, Jack könnte Damiens Gesicht sehen.
“Er wird mir zuhören, dafür werde ich sorgen. Und er wird mich verstehen. Wenn er dich noch einmal bedroht, stirbt er! Egal, ob ich es ihm nachweisen kann oder nicht.”
Sie glaubte ihm und konnte nur hoffen, dass Jack es auch tun würde.
Er strich ihr übers Knie und nahm die Hand dann wieder fort. “Wir holen deine Post aus dem Haus und fahren nach Clarkston. Und dieses Mal werden wir nicht dauernd in den Rückspiegel blicken müssen. Er sitzt in einer Zelle.”
“Für vierundzwanzig Stunden”, erwiderte sie leise. “Wenn ich Glück habe.”
Molly ließ sich in ihrem Wohnzimmer auf die Couch sinken und ging ihre Post durch. “Zwei Postkarten von meinem Bruder.” Sie überflog eine davon. “Er schreibt, dass er schon etwas Deutsch
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