Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
FBI verständigen?”, fragte der Polizist und klang so hilflos wie Brenda. Damien sah ihn an. Der Mann war blutjung und unerfahren.
“Ich bin das FBI”, knurrte er. “Rufen Sie Detective Mitch Winton in Nashville an, notfalls zu Hause. Beeilen Sie sich, Officer!”
Als Molly endlich reagierte und sich mühsam aufsetzte, telefonierte Damien bereits. “Winton? Hier Perry? Jensen hat das Baby … Ja, das weiß ich! Finden Sie heraus, wo er ist, verdammt noch mal! Wir treffen uns in spätestens einer Stunde in Mollys Haus.”
Er unterbrach die Verbindung und rief das FBI-Büro in Memphis an, um sich offiziell mit der Leitung der Ermittlungen beauftragen zu lassen und Verstärkung anzufordern. Spätestens um sechs Uhr am nächsten Morgen würden zwei Kollegen eintreffen.
“Sie werden Ford verständigen”, vermutete Brenda. “Nicht wahr?”
“Ja”, versicherte Damien ihr und sah Molly an. “Es wird alles gut, Liebes. Wir werden Syd finden.”
“Aber wenn er sie schon …”
“Sag das nicht! Denk es nicht mal, Molly. Er hat keinen Grund, dem Baby etwas anzutun”, versuchte er sie zu beruhigen. Es wirkte nicht, das sah er. Also schüttelte er sie erneut. “Hör mir zu, Molly. Reiß dich zusammen. Syd braucht uns jetzt.”
Sie nickte, holte tief Luft und nickte wieder. “Okay … Ich bin okay.” Ihr Gesicht verzerrte sich, bevor sie es hinter ihren Händen verbarg und aufschluchzte. Eine Sekunde später hatte sie sich im Griff. Sie hob das Kinn. “Okay, ich bin bereit. Finden wir sie.”
Damien spürte, wie ihm selbst Tränen in die Augen traten. Ihr Mut, ihre Liebe und ihre Entschlossenheit beeindruckten ihn. Er zog sie von der Couch und reichte Brenda eine Hand. “Ich glaube, Jack wird Sydney zu seiner Mutter bringen. Es gibt sonst niemandem, bei dem er sie verstecken könnte.”
Molly fröstelte. “Aber wenn er …”
“Er wird ihr nichts tun, Molly”, unterbrach Damien sie energisch und hoffte inständig, dass er recht hatte. “Wenn wir ihn kriegen, ist es nur Kindesentziehung, keine Entführung. Er wird mit einer Verwarnung davonkommen, das weiß er. Er hat Syd nur mitgenommen, weil du nicht da warst. Er will, dass du leidest.”
Damien drückte ihre und Brendas Hand. “Er wird dafür bezahlen, dafür werde ich sorgen.”
“Ich auch!”, rief der junge Polizeibeamte.
“Dann an die Arbeit, Officer”, sagte Damien. “Bewachen Sie dieses Haus. Niemand darf herein, bis die Spurensicherung hier war. Verstanden?”
“Verstanden, Sir!”, versicherte der Beamte. “Nur für den Fall, dass es nicht der Daddy war, richtig?”
“Wir wissen, wer es war, Officer”, erwiderte Damien grimmig, während Molly und Brenda zur Tür eilten. “Trotzdem müssen wir Beweise sammeln. Reine Routine.” Damien nickte dem Officer zu, bevor er den beiden Frauen folgte.
Nur für den Fall, dass es nicht der Daddy war.
12. KAPITEL
“Warum zum Teufel sind die alle noch nicht los, um sie zu suchen?”, fragte Molly Damien, während sie aufgebracht in ihrem Wohnzimmer hin und her ging.
Bisher hatten die beiden Agenten und Detective Winton nichts anderes getan, als in der Küche zu reden und ihren Kaffee zu trinken.
“Niemand unternimmt etwas! Warum haben sie es noch nicht im Fernsehen gemeldet? Dann könnte jeder nach ihr suchen. Was, wenn Jack sie einfach an der Straße ausgesetzt oder Fremden übergeben hat?”
Damien nahm ihre Hände, führte sie zur Couch und setzte sich mit ihr. “Sie organisieren gerade die Suchaktion, Molly. Und wir haben beschlossen, die Medien nicht zu informieren. Wir wollen nicht, dass Jack in Panik gerät.” Er strich über ihren Arm.
Sie beugte sich vor und legte den Kopf an seine Brust. “Wenn er in Panik gerät … meinst du, er würde sie … loswerden wollen?”, fragte sie mit zitternder Stimme.
Damien antwortete nicht.
“Es ist alles meine Schuld”, schluchzte sie. “Hätte ich mich doch gestern Abend nur nicht überreden lassen, in dieses Motel …”
“Ich weiß”, unterbrach er sie. “Mir geht es genauso, aber Vorwürfe können wir uns später immer noch machen. Im Moment dürfen wir nur daran denken, wie wir Sydney gesund zurückbekommen.”
Molly nickte. Er hatte recht. “Glaubst du wirklich, dass Syd bei Jacks Mutter ist?”
“Es würde Sinn machen.”
Winton erschien in der Tür und winkte Damien zu sich. Molly stand auf. “Sie können vor mir reden. Ich verliere nicht die Fassung. Es sei denn, Sie versuchen, mir etwas zu verheimlichen.
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