Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Syd sehen.” Sie stand auf, und ihre Knie drohten nachzugeben.
“Natürlich.” Er nahm sie auf die Arme und trug sie über den Flur. Vor Syds Zimmer setzte er sie ab und öffnete die Tür.
“Guck”, flüsterte er und sah in Mollys blasses Gesicht. “Sie schläft.”
Auf wackligen Beinen eilte Molly zu ihrer Tochter. Damien folgte ihr. Voller Zärtlichkeit strich sie Syd eine Locke aus der Stirn.
Sie wirkte so verletzlich – jung und verletzlich, mit zerzaustem Haar und den bloßen Füßen, die unter dem flauschigen weißen Bademantel hervorschauten.
Und plötzlich wusste Damien, was mit ihm los war. Niemals würde er eine andere Frau so lieben können, wie er Molly liebte. Alles andere war unwichtig.
Sie drehte sich zu ihm um, als wäre ihr etwas eingefallen. “Warum bist du zurückgekommen, Damien?”, fragte sie mit zitternder Stimme.
Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände – das unglaublich schöne Gesicht mit den Sommersprossen und dem anziehenden Mund. “Ich war auf halbem Weg zum Revier, als ich plötzlich nicht mehr verstand, warum ich heute aus Nashville abreisen wollte. Schließlich habe ich hier noch etwas zu erledigen. Mit dir”, fügte er leise hinzu.
“Was ist mit deinem Job? Dem Bericht über den Fall in Florida?”
“Den kann ich per Fax schicken.” Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. “Hättest du etwas dagegen, wenn ich noch eine Weile bleibe?”
Sie seufzte schwer, und ihre Miene war gequält. Eine Träne lief ihr über die Wange. “Ja, das hätte ich. Sehr viel sogar.”
Eine deutliche und schmerzliche Antwort, aber Damien konnte es ihr nicht verdenken. Molly hatte gerade miterlebt, wie ein Mann sich selbst zerstört hatte. Ein Mann, den sie einmal zu lieben geglaubt hatte. Der Vater ihrer Tochter.
Trotz ihrer Zurückweisung würde Damien sie jetzt nicht verlassen. Er verstand allerdings, dass sie jetzt keinen Liebhaber wollte oder brauchte. Was ihr jetzt fehlte, war ein Freund.
“Komm, wir bringen dich von hier fort”, schlug er vor. “Warum ziehst du dich nicht an? Das musst du sowieso, weil die Polizei auf uns wartet. Die Befragung dürfte nicht lange dauern. Und danach fahre ich dich und Sydney zu deiner Mutter.”
Ihr Blick wanderte wieder zu ihrer friedlich schlafenden Tochter. “Okay”, sagte sie leise und sah Damien an. “Ich sollte vermutlich jetzt weinen, aber ich kann es nicht. Jack war immerhin Sydneys Daddy.”
Damien schüttelte den Kopf. “Du weißt, dass er Sydney nie ein Vater war. Und warum um alles in der Welt sollte ein Mann, der deine Tochter gekidnappt und dich terrorisiert hat, dir auch nur eine einzige Träne wert sein?”
Sie zuckte mit den Schultern. “Vielleicht hätte ich dafür sorgen müssen, dass ihm geholfen wird, bevor er so krank wurde.”
Damien musste sich beherrschen, um sie nicht zu packen und zu schütteln. Warum machte sie sich Vorwürfe? “Du hättest ihm nicht helfen können, Molly”, sagte er beschwörend. “Es gibt nichts, was du für Jack hättest tun können. Du darfst dich nicht für das verantwortlich fühlen, was er dort draußen getan hat.”
“Du hast recht, ich weiß”, lenkte sie ein wenig zu schnell ein. “Ich sollte Mildred und John anrufen. Ich möchte nicht, dass sie es von der Polizei erfahren.”
“Überlass das mir”, bot er ihr an. Vermutlich hatte man die Jensens bereits informiert. Und selbst wenn nicht, bezweifelte er, dass Jacks Eltern mit ihm oder Molly sprechen wollten. Es konnte nur am Schock liegen, dass sie glaubte, ihnen damit einen Gefallen zu tun.
Behutsam führte er sie in ihr Schlafzimmer. Als sie einfach mitten im Raum stehen blieb, öffnete er ihren Schrank und nahm eine Hose und einen Pullover heraus.
Er legte die Sachen aufs Bett, fand passende Schuhe und stellte sie davor. “Zieh dich an, Molly. Die Polizei wartet auf uns.”
Sie zuckte zusammen, als wäre sie mit den Gedanken ganz woanders gewesen. “Ja. Ich bin in einer Minute da.”
“Kommst du allein klar?”, fragte er besorgt. Sie war unendlich blass. “Fühlst du dich benommen?”
“Nein, es geht mir gut”, beteuerte sie. “Geh ruhig.”
Widerwillig ging er zur Tür und schaute noch einmal über die Schulter. Sie stand schon am Bett, also würde sie wohl zurechtkommen.
Eine halbe Stunde später zwang Molly sich, das Schlafzimmer zu verlassen. Sie sah noch ein weiteres Mal nach Syd, bevor sie tief durchatmete und zum Wohnzimmer ging. Damien war da und wartete auf sie. Er nahm ihren
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