Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
für eine Wahl hatte er? Wenn sie jetzt nichts unternahm, würde Mystic das Fohlen verlieren, und zusätzlich bestand die Gefahr, dass auch Mystic es nicht überleben würde. Er atmete laut aus. “Also gut”, brummte er. “Aber seien Sie vorsichtig, sie ist eine verdammt feine Stute, und ich will nicht, dass ihr etwas passiert.”
    Wenig später steckten bereits ungefähr ein Dutzend Nadeln in Mystics Körper, als Ellie noch eine weitere hinzufügte und sie mit einem kurzen Fingerschnippen in Schwingungen versetzte. Mystic zuckte zusammen und schüttelte sich heftig.
    Matt war schon drauf und dran, die ganze Sache abzublasen, als die Stute urplötzlich ruhig wurde.
    Gleich darauf schnaubte das Pferd, dann entzog es sich ihm. Immer noch mit den Nadeln im Körper, die wie Wackelpudding zitterten, trabte es seelenruhig an den Wassertrog und trank lange und durstig.
    Er starrte hinter ihm her, wie betäubt über die Wandlung, die mit Mystic vorgegangen war. Was zum Teufel war da passiert?
    Ellie hingegen schien nicht annähernd so verblüfft zu sein. Sie folgte der Stute und begann die Nadeln behutsam herauszunehmen, die sie in einem kleinen Kästchen verstaute. Anschließend verarztete sie die Wunde, die Mystic sich selbst zugefügt hatte, dann streichelte sie das Pferd, bevor sie sich wieder zu Matt gesellte.
    “War’s das?” fragte er, immer noch völlig fassungslos.
    Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. “Was haben Sie erwartet?”
    “Ich weiß nicht.” Er schüttelte den Kopf. “Aber ich muss schon sagen, dass das das Erstaunlichste ist, was ich je erlebt habe, Doc.” Trotz der Umstände schoss ihm bei ihrem tiefen befreiten Auflachen die Hitze in die Lenden.
    “Dasselbe habe ich auch gedacht, als ich so etwas zum ersten Mal sah. Manche Tiere reagieren so umgehend, dass man fast geneigt ist, an ein Wunder zu glauben. Das ist nicht immer so, aber manchmal.”
    Während sie Matt von diesem speziellen Fall erzählte, glühte ihr Gesicht vor Begeisterung. Es hatte fast den Anschein, als ob es von innen heraus leuchtete. Sie sah so schön und leidenschaftlich aus, dass er sie am liebsten in seine Arme gerissen hätte.
    “Wie funktioniert es?”, fragte er, um sich von diesem sanften Lächeln und diesen leidenschaftlich funkelnden Augen und dem Begehren, von dem er plötzlich überschwemmt wurde, abzulenken.
    “Für die Chinesen sind Gesundheit und Energie wie ein bergab fließender Fluss. Wenn irgendetwas diesen Fluss blockiert und das natürliche Gleichgewicht des Körpers stört, staut sich die Energie hinter der Blockade, was Krankheit und Schmerzen verursacht. Die Nadeln helfen, den Energiefluss umzuleiten, wodurch das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt wird und die Heilung beginnen kann.”
    “Und das glauben Sie alles?”
    Sie warf ihm einen Blick von der Seite zu und lächelte über seine Skepsis. “Bei Mystic hat es funktioniert, oder?”
    Dem konnte er nicht widersprechen. Die Stute, die an ihrer mit Heu gefüllten Futterkrippe stand, mümmelte zufrieden vor sich hin.
    “Ich bin nicht dogmatisch, Matt. Ich wende nicht in jeder Situation Akupunktur an. Manchmal ist es fraglos angebrachter, auf die traditionellen westlichen Behandlungsmethoden zurückzugreifen. Aber es gibt auch Situationen, in denen etwas anderes erforderlich ist.”
    “Aber steht das nicht im Widerspruch zu dem, was Sie über Medizin wissen? Dieses ganze Gerede über den Energiefluss und so?”
    “Manchmal. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, beides miteinander in Einklang zu bringen. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass es ein Gleichgewicht gibt. Wie im Leben.”
    Sie lächelte wieder. “Ich kann es nicht erklären. Ich weiß nur, dass Akupunktur schon seit sechstausend Jahren erfolgreich angewandt wird – sowohl bei Menschen als auch bei Tieren – und dass sie manchmal wahre Wunder bewirkt. Einer meiner Professoren hat einmal gesagt, wenn man in seinem Werkzeugkasten nur einen Hammer hat, sieht die ganze Welt aus wie ein Nagel. Ich jedenfalls möchte in meinem Werkzeugkasten so viele Werkzeuge wie möglich haben.”
    “Sie lieben Ihren Beruf sehr, stimmt’s?”
    Sie nickte.
    “Dann hatten Sie als Kind bestimmt die ganze Wohnung voller Tiere?”, fragte er.
    Ihr Lachen klang seltsam hohl. “Nein. Das wollte meine Mutter nicht.”
    Sie schwieg einen Moment und schaute auf Mystic, die sich jetzt in ihrer Box ausruhte. Matt hatte das Gefühl, als sei Ellie plötzlich in Gedanken ganz weit weg.
    “Nein,

Weitere Kostenlose Bücher