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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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das stimmt nicht”, sagte sie langsam. “Als ich zehn war, hatte ich einen Hund – Sparky. Eine Promenadenmischung. Na ja, er hat nicht wirklich mir gehört, sondern einem Kind in einer der …”
    Sie schaute ihn an, als sei sie plötzlich aus einer Trance erwacht.
    “In einer der Pflegefamilien, in denen ich war”, fuhr sie entschlossen fort, während ihr eine leise Röte in die Wangen stieg. “Aber das hat mich nicht davon abgehalten, mir auszumalen, dass es meiner sei.”
    Ihre trotzige Erklärung ging ihm zu Herzen. “Sie haben in Pflegefamilien gelebt?”
    “Ja.”
    Sie schwieg wieder, und er glaubte schon, dass damit das Thema für sie erledigt sei. Doch dann sprach sie mit leiser tonloser Stimme, die ihn mehr berührte, als es Tränen hätten tun können.
    “Mein Dad war Fernfahrer, der Artischocken nach Florida lieferte, und als ich fünf war, beschloss er, dort zu bleiben. Ohne uns jemals seine Adresse mitzuteilen, natürlich. Meine Mutter war am Boden zerstört. Sie konnte ohne Mann nicht einmal entscheiden, welches Shampoo sie benutzen sollte, deshalb kletterte sie in eine Schnapsflasche und kam nie mehr heraus. Ich blieb noch etwa ein Jahr bei ihr, dann holte mich die Fürsorge weg.” Sie unterbrach sich. “Und Sie können aufhören, mich so anzuschauen.”
    “Wie ‘so’?”
    “Als ob Sie schreckliches Mitleid hätten mit diesem armen kleinen Pflegekind, das sich einreden musste, dass der Hund eines anderen Kindes ihm gehörte.” Sie hob das Kinn. “Ich habe es gut überlebt.”
    Ihm gefiel diese Zärtlichkeit nicht, die er da in sich aufsteigen fühlte. Sie gefiel ihm ganz und gar nicht, weil er an ihr zu ersticken drohte.
    “Dem würde ich nie widersprechen”, erwiderte er schroff.
    “Das brauchen Sie auch gar nicht. Weil ich in Ihren großen veilchenblauen Augen nämlich sehr gut lesen kann, was Sie denken. Ich habe schon zu oft Mitleid über mich ergehen lassen müssen … deshalb halte ich mich normalerweise mit Erzählungen über meine Kindheit zurück. Aber ich habe es tatsächlich gut überlebt”, wiederholte Ellie, noch nachdrücklicher diesmal. “Ich habe eine wunderbare Tochter, einen Beruf, den ich liebe, und jetzt lebe ich auch noch an einem der schönsten Orte der Welt. Nicht schlecht für ein Pflegekind, das früher zum weißen Abschaum gehörte.”
    “Wen von uns beiden wollen Sie überzeugen?”
    Ihr Blick hätte Eisen zum Schmelzen bringen können. “Keinen. Ich weiß genau, wo ich war und wo ich hinwill. Ich bin glücklich mit meinem Leben, und es ist mir absolut egal, was Sie von mir denken, Harte.”
    “Gut. Dann stört es Sie ja auch bestimmt nicht, wenn ich Ihnen sage, dass ich ständig an Sie denken muss. Oder dass ich völlig überwältigt davon bin, dass Sie bereit waren, in Ihren besten Kleidern durch Blut und Matsch zu waten, um eins meiner Pferde zu retten. Oder”, schloss er leise, “wenn ich Ihnen sage, dass Sie das hübscheste Ding sind, das je in meinem Stall war.”
    Irgendwo in der Mitte seiner Ansprache war ihr der Mund offen stehen geblieben und sie schaute ihn aus aufgerissenen Augen an.
    “Mund zu, Doc”, murmelte er trocken.
    Sie machte ihn so fest zu, dass ihre Zähne klapperten, und Matt stieß einen resignierten Seufzer aus, weil er genau wusste, was er gleich tun würde.
    Er konnte gerade noch denken, dass es das Idiotischste war, was er je getan hatte, dann lag sein Mund auch schon auf ihrem, er hörte auf zu denken und verlor sich in der feuchten Süße ihres weichen Mundes.
    Nachdem sich sein Mund auf ihren gelegt hatte, konnte Ellie einen Moment lang nichts anderes tun, als erstarrt dazustehen und in das nur einen Atemzug entfernte Gesicht zu schauen, auf diese langen dichten Wimpern, die seine glitzernden Augen vor ihrem Blick abschirmten.
    Matt Harte küsste sie! Wenn sich alle Pferde im Stall plötzlich auf die Hinterbeine gestellt und zu singen angefangen hätten, wäre sie nicht überraschter gewesen.
    Und was für ein Kuss das war! Sein Mund war heiß und fest und schmeckte nach Zimt und Nüssen. Bestimmt hatte er beim Abwaschen noch ein Stück Kuchen genascht.
    Und das war ihr letzter zusammenhängender Gedanke, bevor er seinen Mund erregend langsam über ihren gleiten ließ, behutsam, sorgfältig, als ob er unter keinen Umständen auch nur einen Quadratmillimeter auslassen wollte.
    Ellie wusste plötzlich nicht mehr, wie man atmete. Ein Strom aus glühender Lava schoss in ihren Unterleib und sammelte sich dort, um

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