Tiffany Duo Band 0162
Augen auseinandersetzen müsste, die sie wahrscheinlich schon die ganze Zeit mit sich herumtrug, ohne dass es ihr je bewusst gewesen wäre.
Und warum schaute er, als sei diese ganze blöde Sache allein ihre Schuld? Dabei war er es doch gewesen, der sie geküsst hatte. Sie war ein unschuldiges Opfer und hatte hier nur ihre Arbeit gemacht.
Von wegen! Und von wem träumte sie seit Wochen?
Bei diesem Gedanken wand sie sich innerlich. Das hieß also, dass sie sich von Matt Harte angezogen fühlte. Na und? Welche Frau würde das nicht tun?
Trotzdem, sie musste dafür sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passierte. Unter allen Umständen. Die Erfahrungen, die sie in ihrem Leben mit Männern gemacht hatte, reichten ihr, und sie wollte keinesfalls so enden wie ihre Mutter.
Und glücklicherweise schien er ihr die Entscheidung abnehmen zu wollen, denn er sagte: “Hören Sie, Doc. Ich muss mich entschuldigen. Ich hatte kein Recht dazu.”
Ihre Wangen fingen an zu glühen. “Schon gut. Machen Sie sich keine Sorgen.”
Aber das reichte ihm nicht. “Ich hätte Sie nicht küssen dürfen”, fuhr er fort. “Es war verrückt. Total verrückt. Ich … also … ich weiß gar nicht, was da über mich gekommen ist.”
“Sie hätten es wirklich nicht tun sollen”, sagte sie kurz angebunden in der Hoffnung, dass die Sache damit erledigt wäre.
Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete sie, dass dieser Muskelstrang an seinem Kiefer wieder zuckte. Der verflixte Mann hörte immer noch nicht auf, auf der Angelegenheit herumzureiten: “Ich entschuldige mich. Es wird nicht wieder vorkommen.”
“Schön. Dann lassen Sie uns einfach zur Tagesordnung übergehen.”
“Ich will nur nicht, dass der Vorfall unsere Zusammenarbeit irgendwie beeinträchtigt.”
“Wir arbeiten nicht zusammen, Matt. Nicht wirklich. Wir bereiten zusammen ein Schulfest vor, das ist alles. Und wenn es vorbei ist, können wir uns wieder ignorieren.”
“Ich hätte es aber gern. Dass wir zusammenarbeiten, meine ich. Und nicht nur bei diesem dämlichen Fest.” Er machte eine verlegene Pause. “Also … wenn Sie interessiert sind, würde ich gern mit Ihnen einen Vertrag abschließen, dass Sie meine restlichen Pferde auch behandeln. Es ist nur, weil … also das mit Mystic eben, das hat mich wirklich beeindruckt.”
Ellie starrte ihn fassungslos an. “Ich soll Ihre Pferde behandeln? Alle?”
“Ja. Es sind normalerweise so um die zwanzig bis dreißig, das hängt ganz von der Jahreszeit ab.”
Sie war so durcheinander, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Erst dieser Kuss, bei dem sie fast ohnmächtig geworden wäre, und jetzt auch noch diese überraschende Wendung!
“Was ist mit Steve?”, fragte sie schließlich.
“Nichols ist ein guter Tierarzt.” Matt schien nach den richtigen Worten zu suchen. “Er ist kompetent, aber leidenschaftslos. Ganz anders als Ben. Oder Sie.”
“Verstehen Sie mich nicht falsch”, fügte er hinzu. “Bei den Rindern leistet Steve gute Arbeit. Aber bei meinen Pferden hätte ich gern jemanden, der ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hat.”
Als sich auf seinem Gesicht ein Lächeln ausbreitete, fühlte Ellie sich plötzlich, als ob sie sich auf einen dieser preisgekrönten Rassehengste geschwungen hätte. “Ich hätte gern eine Tierärztin, die sich nicht mit einem einzigen Werkzeug in ihrer Werkzeugkiste zufrieden gibt.”
Sie atmete laut aus, während sie die Wendung, die der Tag genommen hatte, zu verarbeiten versuchte. Das Angebot, für die Harte-Ranch als Tierärztin zu arbeiten, war eine Chance, von der sie nie zu träumen gewagt hätte. Das konnte sie sich unter keinen Umständen entgehen lassen, auch wenn es bedeutete, dass sie in Zukunft noch enger mit Matt zusammenarbeiten musste.
“Einverstanden?”, fragte er.
Wie hätte sie da Nein sagen können? Das war genau das, was sie tun wollte, es war der Grund dafür, warum sie in Kalifornien alles aufgegeben und ihre Tochter aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen hatte. Für eine Chance wie diese. Ellie nickte überglücklich. “Klar. Klingt gut. Wann soll ich anfangen?”
“Vielleicht könnten Sie nach den Feiertagen rauskommen und sich die Tiere mal anschauen.”
“Okay. Montag würde mir passen.”
“Und dann können wir die Einzelheiten klären.” Er schwieg einen Moment und räusperte sich. “Und … äh … wegen dem, was vorhin passiert ist, brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen, ich schwöre Ihnen, dass es nicht
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