Tiffany Duo Band 0162
Kalifornien zurückgehen, wo sie sich eine feste Anstellung suchen konnte, selbst wenn sie es dort erdrückend fand.
Nicht weniger allerdings verabscheute sie es, dass Dylan Matt gegenüber ihre Traurigkeit erwähnt hatte, ein Thema, das sie nicht unbedingt vertiefen wollte. Von daher beschloss sie, den Spieß umzudrehen und das Gespräch auf ihn zu bringen.
“Also, ich verstehe dich wirklich nicht.”
“Was gibt es denn da zu verstehen?”
“Warum lässt du am Silvesterabend eine leckere selbst gemachte Pizza sausen und kommst hierher, um mir wegen meines mangelnden Durchhaltevermögens eine Gardinenpredigt zu halten? Obwohl du mich nicht einmal besonders magst.”
“Das stimmt nicht. Ich mag dich sogar sehr. Zu sehr”, fügte er in sich hineinbrummend hinzu.
Bevor sie eine Antwort auf dieses grollende Eingeständnis finden konnte, fuhr er auch schon fort: “Du bedeutest mir eine Menge. Als ich hörte, dass ihr vorhabt, wieder nach Kalifornien zu ziehen, war ich außer mir.”
Er schaute ihr tief in die Augen und ergriff ihre Hände. “Ich konnte an nichts anderes mehr denken als nur daran, wie sehr ich dich vermissen würde, wenn du wirklich von hier weggehst.”
Sie holte zitternd tief Atem. “Matt …”
“Ich weiß, dass es verrückt ist. Ich verstehe mich ja selbst nicht. Aber ich kann einfach nicht vergessen, wie richtig, wie absolut perfekt du dich in meinen Armen angefühlt hast. Und wie sehr ich mich danach sehne, dich wieder so zu halten.”
Sie schloss die Augen, unfähig, die Gefühle abzuwehren, die auf sie einstürmten. Diese süßen Worte aus dem Mund dieses großen, oft so schroff wirkenden Mannes zu hören und zu wissen, dass sie ihm nicht leicht über die Lippen kamen, berührte sie mehr als hundert Liebeslieder, tausend Gedichte.
Wie hatte sie nur je so töricht sein können zu glauben, dass sie ihm gegenüber ihr Herz verschließen könnte? Gegen einen Mann wie Matt Harte war sie schlicht nicht gefeit, selbst wenn sie sich auf den Kopf stellte. Und jetzt war er mitten in der Nacht gekommen, um sie vor etwas, das in seinen Augen ein großer Fehler war, zu bewahren.
Warum bloß kämpfte sie immer noch gegen ihn an, obwohl sie sich mehr nach ihm sehnte, als sie sich je nach einem Mann gesehnt hatte?
Sie liebte ihn.
Diese süße Erkenntnis sickerte langsam in ihr Bewusstsein ein wie Regen in einen ausgedörrten Boden. Sie liebte diesen Mann mit den schwieligen Händen, mit dem sich langsam auf seinem Gesicht ausbreitenden Lächeln und dem weichen Herzen.
Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass er sie argwöhnisch beobachtete, als würde er damit rechnen, dass sie ihn jeden Moment hinauswerfen könnte.
“Mir geht es nicht anders”, erwiderte sie fast flüsternd.
“Und was tun wir dagegen?”
“Was könnten wir denn tun?”
Sie holte tief Luft, dann machte sie einen Schritt auf ihn zu, schlang ihm die Arme um den Hals und hob ihm ihren Mund entgegen.
Matt war für eine Sekunde wie gelähmt vor Überraschung. Das war das Letzte, womit er gerechnet hätte. Ellie hatte nach ihrem letzten Beisammensein doch keinen Zweifel daran gelassen, dass sie keine Beziehung mit ihm wünschte. Es hatte ihn zutiefst geschmerzt, aber ihm war nichts anderes übrig geblieben, als sich ihrem Willen zu beugen, zumal sie ihm keine Gelegenheit gegeben hatte, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Und jetzt dieser leidenschaftliche verzehrende Kuss, bei dem er ganz weiche Knie bekam, und ihre Arme, die sich um seinen Nacken schlangen, in der Absicht, ihn noch enger an sich zu ziehen.
Gerade als er sich fragte, ob er wohl je wieder in der Lage sein würde, sich zu bewegen, spürte er die sanfte Berührung ihrer Zungenspitze an seinem Mundwinkel. Mehr als das brauchte es nicht – er war verloren.
Begierde übermannte ihn und explodierte in ihm wie eine Schrotladung. Mit einem lauten Aufstöhnen riss er Ellie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Sie duftete herrlich nach frischen Erdbeeren und schmeckte so himmlisch, dass er gar nicht genug von ihr bekommen konnte.
Er hatte sie in den vergangenen Wochen so schrecklich vermisst. Ihr Lachen und ihr süßes Lächeln und ihre spitze Zunge. Er war hundert Mal drauf und dran gewesen, sie anzurufen, und ein paar Mal hatte er sogar schon ihre Nummer gewählt, aber dann hatte er immer wieder schnell aufgelegt.
Einfach weil sie ihm zu offensichtlich aus dem Weg gegangen war. Und seine Erfahrungen mit Zurückweisungen waren zu bitter, als dass er es
Weitere Kostenlose Bücher