Tiffany Duo Band 0162
Dinge anhalten konnte. Sie hatte sich bereits in ihn verliebt.
“Ich sollte besser gehen. Sofort gehen.” Sie stand auf und begann hektisch, ihre Kleider zu ordnen.
Als er sah, dass ihre Finger zitterten, während sie die Verschlüsse, die er aufgemacht hatte, wieder schloss, musste er seine Hände in die Taschen schieben, um sich davon abzuhalten, Ellie wieder in seine Arme zu ziehen.
Sie fühlte sich gedemütigt.
Das konnte er ihr ansehen, obwohl sie seinem Blick auswich und so tat, als ob er nicht da wäre. Er überlegte verzweifelt, was er sagen könnte, um der Situation etwas von ihrer Peinlichkeit zu nehmen, aber ihm fehlten die richtigen Worte.
Er wusste nur, dass er sie immer noch wollte, dass sein Blut allein dadurch, dass er sie anschaute, erneut in Wallung kam.
Aber er hatte keine andere Wahl gehabt, als die Notbremse zu ziehen. Irgendwann würden sie Liebe machen, dessen war Matt sich plötzlich absolut sicher, aber das hier war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort. Ellie verdiente etwas Besseres als einen Quickie im Pferdestall. Sie verdiente Blumen und Kerzen und Romantik, lauter Dinge, die er ihr plötzlich leidenschaftlich gern geben wollte.
Sie schlüpfte eilig in ihren Mantel und schickte sich an, zur Tür zu gehen, aber er streckte die Hand nach ihr aus und hielt sie auf. “Ellie …”
“Ich hoffe, dass deine Pferde wieder gesund werden”, sagte sie hastig. “Sobald ich die Laborbefunde habe, sage ich dir Bescheid.”
“Hast du heute Abend schon etwas vor?”
Sie stutzte. “Was?”
“Iss mit mir zu Abend! Ich kenne ein gutes Lokal in Jackson Hole, das um diese Jahreszeit nicht allzu überlaufen ist. Ich bin mir sicher, dass Cassidy auf die beiden Mädchen aufpasst. Oder wir nehmen sie mit, wenn dir das lieber ist.”
Als sie den Kopf schüttelte, setzte er alles daran, sie zu überreden, aber Ellie schien wie ausgewechselt und ließ sich durch nichts erweichen, sodass er schließlich aufgab und nur noch sagte: “Und was ist mit meinen Pferden? Ich würde dich trotzdem gern als Tierärztin behalten.”
“Trotz allem, was passiert ist?”, fragte sie.
“Ja. Trotz alledem. Fehler passieren. Was immer du auch gemacht haben magst, es war nicht absichtlich. Betrachte dich als rehabilitiert.”
Sie versteifte sich erneut, und da wusste er, dass er es vermasselt hatte. Bevor er es wieder gutmachen konnte, atmete sie tief durch und sagte, ohne ihn anzuschauen: “Du kapierst es einfach nicht, stimmt’s?”
“Was?
“Vergiss es.” Ihre Stimme klang plötzlich, als ob sie etwas sehr Wertvolles verloren hätte. “Ich denke, dass du mit Steve als Tierarzt besser dran bist als mit mir. Dir fehlt einfach die Zeit, mir ständig über die Schulter zu schauen, um zu verhindern, dass ich nicht wieder einen Fehler mache. Und ich glaube nicht, dass ich so arbeiten könnte.”
“Und was ist mit dem Rest? Mit dem, was vor ein paar Minuten passiert ist?”
Sie machte die Tür auf und blieb, eingerahmt von dem perlmuttfarben schimmernden Licht der frühen Morgendämmerung, noch einen Moment auf der Schwelle stehen. “Ich bin mir sicher, dass wir es beide vergessen können, wenn wir uns nur genug Mühe geben.”
Damit ging sie ohne einen Blick zurück hinaus in die Kälte.
12. KAPITEL
“Das kapier ich einfach nicht”, stöhnte Dylan ins Telefon. “Warum klappt es bloß nicht?”
“Vielleicht mögen sie sich ja doch nicht so, wie wir geglaubt haben.” Lucy klang ebenso entmutigt wie Dylan, ihre Stimme zitterte, als ob sie gleich anfangen würde zu weinen.
Dylan lag auf ihrem Bett und schaute durchs Fenster in die schwarze Nacht hinaus, während in ihrem Kopf die Gedanken herumschwirrten wie aufgebrachte Bienen. Es war zwei Tage nach Weihnachten, und eigentlich hätte sie glücklich sein müssen. Sie hatte noch eine ganze Woche Ferien, und sie hatte zu Weihnachten den neuen MP3-Player und die Skier bekommen, die sie sich gewünscht hatte. Und an Silvester durfte sie wieder bei Lucy schlafen.
Aber das Einzige, was sie sich mehr als alles andere wünschte – einen Dad und eine Schwester und bis in alle Ewigkeit glücklich auf der Harte-Ranch zu leben – schien in so unerreichbare Ferne gerückt wie die Sterne da draußen.
Es war wirklich total bescheuert. Ihre Mom und Mr Harte dachten offenbar überhaupt nicht daran, sich zu verlieben … genau gesagt schienen sie nicht einmal besonders gut miteinander klarzukommen. Jedes Mal, wenn Dylan irgendwas von Lucys Dad
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