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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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wie ein edler Ritter hier reinreiten und mir das Geld geben, um meine Praxis zu retten.”
    Er zuckte leicht verlegen die Schultern. “Irgendwie so. Na ja, falls es nötig ist eben.”
    Wut und Verletztheit und Scham rangen in ihr um die Oberhand, während sie aus dem Bett sprang und sich ihren Bademantel schnappte.
    “Was ist denn?”
    Sie gönnte ihm nicht einmal einen Blick. “Dein Timing stinkt zum Himmel, Harte.”
    “Was?” Er klang völlig baff.
    Sie atmete tief durch. “Ich will dir einen Rat geben. Wenn du das nächste Mal einer Frau Geld anbietest, nachdem du mit ihr geschlafen hast, solltest du es nur tun, sofern ihr euch vorher auf einen Preis geeinigt habt.”
    Sie dachte an ihre Mutter und die gesichtslosen namenlosen Fremden, die sich in ihrem Bett gewälzt hatten, nachdem ihr Vater seinen Abgang gemacht hatte. An das Quietschen der verrosteten Fliegengittertür, wenn wieder einmal einer von Sheilas “Freunden” vorbeigeschaut hatte, an das tiefe anzügliche Lachen in der Küche, die schweren Schritte, die sich über den Flur auf das schmutzige Schlafzimmer ihrer Mutter zubewegt hatten.
    Und an das kleine siebenjährige Mädchen, das sich das Kissen über den Kopf gezogen hatte, um nicht hören zu müssen, was anschließend kam.
    Obwohl sie noch so klein gewesen war, war ihr klar gewesen, was sie taten, und sie hatte sich elend und schmutzig gefühlt. Und am Morgen danach hatte sie gewusst, dass Sheila jetzt wieder genug Geld haben würde, um ihre Erinnerungen in Schnaps zu ertränken.
    Das Angebot von Matt stellte sie in eine Reihe mit ihrer Mutter und brachte ihr all diese Gefühle zurück.
    “Du weißt ganz genau, dass ich es nicht so gemeint habe.” Seine Stimme war heiser vor Wut. “Ich fasse es nicht, dass du mir so einen billigen Gedanken zutraust. Es ist für dich ebenso herabwürdigend wie für mich. Verdammt, Ellie. Du bedeutest mir etwas, ich möchte dir helfen. Und warum sollte ich es nicht tun, wenn ich es kann? Was ist falsch daran?”
    “Ich will deine Hilfe nicht. Ich habe dich nicht darum gebeten.”
    “Dann würdest du also lieber die Praxis aufgeben, an der du hängst? Das Leben, das du liebst? Du würdest lieber zurück nach Kalifornien gehen und alles hinter dir lassen?”
    “Wenn es sein muss, ja.”
    In dem verzweifelten Wunsch, Abstand zwischen sie zu bringen, stürmte sie aus dem Schlafzimmer, aber natürlich stiefelte er, sich dabei anziehend, hinter ihr her.
    “Das ist wirklich das Idiotischste, was ich je gehört habe. Worüber regst du dich eigentlich so auf? Nenn es einfach einen Kredit. Du kannst ihn mir zurückzahlen, wenn deine Praxis wieder besser läuft.”
    “Und was ist, wenn es nicht dazu kommt? Wie soll ich dir das Geld dann zurückzahlen? Indem ich mit dir schlafe? Soll ich mir vielleicht ein Hauptbuch unters Kopfkissen legen und jedes Mal, wenn du kommst, ein paar Dollar abschreiben? Was ist denn der übliche Stundensatz für eine Prostituierte? Sag es mir, Matt, ich weiß es nämlich nicht.”
    Er stand reglos da, und sie wusste, dass sie ihn schwer getroffen hatte. “Das ist nicht fair”, sagte er leise.
    Natürlich hatte er recht. Es war wirklich nicht fair. Er hatte ihr nur seine Hilfe angeboten.
    “Ich bitte um Entschuldigung”, sagte sie steif. “Du hast recht. Vielen Dank für das Angebot, aber so verzweifelt, dass ich Geld von dir annehme, bin ich noch nicht.”
    Er funkelte sie böse an. “Das soll eine Entschuldigung sein? Für mich hört es sich jedenfalls nicht so an.”
    “Sieh es wie du willst.”
    Er schwieg mit versteinertem Gesicht. “Du kannst von keinem Menschen etwas annehmen, richtig?”
    “Nicht, sofern ich es nicht muss.”
    “Und wenn du es musst? Was ist dann?”
    “Das überlege ich mir, wenn es soweit ist”, sagte sie, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatte. “Geh nach Hause, Matt. Es ist Silvester, und du solltest bei deiner Familie sein. Wenn du dich ein bisschen beeilst, schaffst du es noch bis Mitternacht.”

13. KAPITEL
    Es war eine höllische Woche gewesen.
    Der Traktor hüpfte und grollte, als Matt durch den knöcheltiefen Matsch zum Stall fuhr, nachdem er das Abendfutter auf die Weide gebracht hatte. Die Kühe hatten bei diesem warmen Wetter wie verrückt geworfen, die Ranch war ein einziges Schlammloch, und zu allem Überfluss hatten auch noch zwei Hilfskräfte am selben Tag gekündigt.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal richtig geschlafen hatte, jeder Muskel in seinem

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