Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
wieder und zog den Parka enger um sich. Wenn es doch bloß die Praxis wäre! Dann könnte sie einfach mit der Faust gegen die Tür hämmern, dann würde schon irgendwer kommen.
    Aber hier war es nicht so sauber wie in der Praxis. Es roch irgendwie komisch, und das Stroh auf dem Boden wirkte auch nicht gerade frisch.
    Wo konnte sie bloß sein? Und wer sollte sie entführen?
    Wenn sie nicht so schreckliche Angst hätte, könnte sie es vielleicht als ein großes Abenteuer betrachten, irgendwas, von dem sie Lucy und den anderen Kindern in der Schule erzählen konnte. Aber sie musste dauernd an ihre Mom denken und dass sie sich wahrscheinlich furchtbar Sorgen machen und böse sein würde, wenn sie herausfand, dass Dylan nach der Schule nicht gleich nach Hause gegangen war.
    In ihren Augen brannten Tränen, und sie schniefte ein paar Mal, aber dann zwinkerte sie sie entschlossen weg. Sie durfte jetzt nicht anfangen zu heulen. Nicht jetzt. Heulen hilft auch nichts, sagte ihre Mom immer.
    Ihre Mom weinte nie. Aber als Dylan ein Geräusch an der Tür hörte und gleich darauf sah, wie sich die Türklinke bewegte, überlegte sie, dass jetzt wahrscheinlich sogar ihre Mom ein bisschen Angst bekommen würde.
    Als ein Mann hereinkam, der eine total bescheuerte Clownsmaske mit abstehenden gelben Haaren aufhatte, verkroch sie sich mit Herzklopfen in der hintersten Ecke des Raumes.
    “Na, aufgewacht?” Die Stimme klang hohl und verzerrt, wie wenn jemand in einen Pappbecher sprach, aber viel schauerlicher.
    Sie hatte solche Angst, dass sie befürchtete, sich gleich in die Hose zu machen, aber sie versuchte trotzdem ruhig zu bleiben, genau wie ihre Mom es in so einem Fall gemacht hätte.
    “Fassen Sie mich ja nicht an! Ich kann nämlich Karate”, schwindelte sie todesmutig.
    “Keine Aufregung”, sagte der Clown. “Ich tu dir nichts. Da schau, ich hab dir zwei Decken und ein Kissen mitgebracht, damit du nicht frierst. Tut mir leid, aber einen besseren Platz habe ich nicht für dich.”
    Dylan reckte kämpferisch das Kinn. “Wie wär’s mit Ihrem Haus?”
    Der Entführer gab einen Laut von sich, der fast nach einem Auflachen klang. “Guter Versuch. Aber ich fürchte, das geht im Moment nicht. Du musst dich schon damit abfinden, eine Weile hier zu bleiben, Kleine.”
    Er hielt ihr die Decken und ein kleines Kissen hin, aber sie weigerte sich, die Sachen entgegenzunehmen und starrte ihn nur weiterhin wachsam an.
    “Niemand wird dir etwas tun”, sagte er ungeduldig. “Also mach jetzt keinen Ärger, dann bist du morgen zum Mittagessen wieder bei deiner Mom, versprochen. Soll ich dir irgendwas zu essen bringen, vielleicht einen Hamburger und ein paar Pommes?”
    Obwohl sie so schreckliche Angst hatte, lief ihr das Wasser im Mund zusammen, weil sie beim Mittagessen in der Schulkantine kaum zum Essen gekommen war, so viel hatte sie mit Cheyenne wegen dem Pony besprechen müssen. Aber das ging den Mann überhaupt nichts an, deshalb presste sie trotzig die Lippen zusammen.
    Die Clownsmaske zitterte ein bisschen, als der Mann seufzte. “Also ja. Okay, ich bin gleich wieder da, und wenn du willst, kann ich dir später auch einen Fernseher bringen, damit es dir nicht langweilig wird.”
    Nachdem er weg war, hätte sie am liebsten das Kissen gegen die Tür geworfen. So ein Blödmann, echt! Als ob er mit einem Hamburger und einem Fernseher alles wieder gutmachen könnte.
    Sie wollte bloß nach Hause und ihre Mom drücken und ihr sagen, wie leid ihr alles tat. Sie wollte in ihrem eigenen Bett schlafen und nicht in einem stinkenden Raum mit verfaultem Stroh auf dem Boden.
    Es musste doch irgendeinen Weg geben, hier rauszukommen. Aber wie?
    Nachdem sie die Decke auf dem Boden ausgebreitet hatte, setzte sie sich im Schneidersitz darauf und begann, angestrengt nachzudenken.
    Und nicht lange danach hatte sie auch schon einen Plan …

14. KAPITEL
    Ellie saß am Küchentisch und trank das Glas Wasser, das Jesse ihr aufgenötigt hatte.
    Das konnte nur ein Albtraum sein. Matts Bruder saß neben ihr und bellte irgendwelche Befehle ins Telefon, während es ständig an der Tür klingelte, weil besorgte Nachbarn Essen brachten.
    In Salt River machte jedes Gerücht in Windeseile die Runde. Sie hatte den Anruf des Entführers, der hunderttausend Dollar in bar verlangte, erst vor weniger als fünfundvierzig Minuten erhalten, und schon hatte sie mindestens vier Kasserollen im Kühlschrank und ein halbes Dutzend Teller mit Plätzchen.
    Wie schafften es die

Weitere Kostenlose Bücher