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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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hoch finden."
    „Sie sind enorm hoch."
    „Wir sind billiger als die Konkurrenz."
    „Aber der ,Herald' hat eine höhere Auflage! Je mehr Leser eine Zeitung hat, desto mehr kann sie für die Anzeigen verlangen."
    Lonnie hatte recht, und sie hatte Sams empfindlichen Nerv getroffen. Der „Herald" war die führende Zeitung in der Stadt, und es war kein Geheimnis, daß die „News" in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Aber Sam gab sich unbeeindruckt.
    „Der ,Herald` wird nicht mehr Nummer eins sein, wenn ich das Sagen habe. Und das wird bald der Fall sein."
    Der gestrenge Kellner kam mit der Weinflasche an den Tisch, und Sam zelebrierte das Ritual des Weinkenners. Er schnupperte am Korken, rollte den Probeschluck im Gaumen, nickte zustimmend. Die Gläser wurden zur Hälfte gefüllt.
    Lonnie blickte auf ihres und überlegte, ob sie es überhaupt riskieren sollte, zu trinken.
    Sam mißdeutete ihren Blick. „Die Gläser werden nur halb gefüllt, damit der Wein atmen kann. Das Aroma..."
    „Wissen Sie was, Mr. Triver? Sie sind wirklich ein arroganter Schnösel." Sie sah ihm direkt in die Augen, in denen ein überraschter Ausdruck erschien.
    „Nennen Sie mich Sam", sagte er ruhig. „Warum denken Sie das?"
    „Sie meinen, ich hätte keine Ahnung, wie man guten Wein serviert, nur weil ich noch ein wenig den Dialekt meiner Heimat spreche und keine Donna Karan-Kleider trage." Die letzten Worte sagte Lonnie in übertrieben gepflegtem Ostküsten-Englisch.
    Sam senkte den Blick. „Sie haben auf Ihr Glas geschaut, und ich nahm an..."
    „Schon gut. Sagen Sie, warum bin ich eigentlich hier?" Lonnie hob die Stimme, und ihr südlicher Tonfall klang nun wieder auffallend stark durch. Von den Nachbartischen kamen neugierige Blicke. „Wenn Sie mich feuern wollen, brauchen Sie mich nicht auch noch zu beleidigen."
    Sam blickte auf, und zu Lonnies ungläubigem Staunen lächelte er. Sie wünschte, sie hätte ihre Polaroid-Kamera dabei, um Bobby und Rachel zu beweisen, daß das Gen für Gefühlsäußerungen in Sam Trivers Chromosomensatz nicht fehlte.
    Welch eine Verwandlung. Die Stahlmaske auf seinem Gesicht schmolz, das warme Leuchten in seinen grauen Augen machte seine Züge weich. Lonnie wußte nicht, warum, aber in diesem Moment verspürte sie ein leises Ziehen in ihrem Herzen.
    Und es war nicht das erste Mal. Sam hatte etwas an sich, das ihr unter die Haut ging. Vielleicht war es sein attraktives Äußeres, vielleicht auch seine Verletzlichkeit, die er für gewöhnlich so gut hinter der Mauer verbissener Arbeitswut versteckte.
    Was immer es sein mochte - Sam Triver war ein außergewöhnlicher Mann. Obwohl Lonnie seinen militaristischen Führungsstil absurd fand, bewunderte sie seine Disziplin. Und obwohl sein arrogantes Selbstbewußtsein sie oft auf die Palme brachte, schien es seine Männlichkeit zu unterstreichen. Irgendwie war es sogar aufregend.
    Plötzlich schlich sich ein Bild in Lonnies Phantasie, das Bild eines Sam Triver ohne dunklen Anzug und perfekt gebundene Seidenkrawatte. Sam in Natur, mit dem Körper eines Adonis, Sam voller Leidenschaft und innerem Feuer - er, der eher seine Zähne zu Pulver zermahlen hätte, als Gefühlsregungen zu zeigen.
    Wie es wohl wäre, mit einem so beherrschten Mann zu flirten... ihn zu küssen, mit ihm im Bett zu liegen und...
    Der Gedanke traf Lonnie wie eine Attacke aus dem Hinterhalt. Sie mußte ihre Taktik ändern und zur Offensive übergehen. Absurd, sich von einem Lächeln verwirren zu lassen. Sie wußte nicht einmal, warum er lächelte. Wahrscheinlich amüsierte ihn die Vorstellung, sie am Galgen zu sehen.
    „Warum lächeln Sie?" fragte sie kampflustig.
    Ihr streitsüchtiger Ton schien ihn nicht zu beeindrucken. „Ich lächle, weil ich Sie... amüsant finde."
    Lonnie war empört. Was sollte diese herablassende Bemerkung? „Hören Sie, Mr. Triver, ich bin nicht zu Ihrem Amüsement in die Welt gesetzt worden. Ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe." Sie stand auf, und sofort schloß sich eine Stahlklammer um ihren Arm.
    „Lonnie." Die ernste Maske war wieder an ihrem Platz. „Setzen Sie sich. Bitte."
    Sie ließ sich widerstrebend auf ihren Stuhl sinken. „Ich weiß wirklich nicht, was das hier..." Sie brach ab, als ein Kellner den Salat servierte. Die große Glasschale mit den verschiedenen Salatsorten und einem Gemisch aromatischer Kräuter sah verlockend aus, und bei dem Duft des frischen Brots lief Lonnie das Wasser im Mund zusammen. Ihr knurrender Magen erinnerte sie

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