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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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Sam noch mehr verwirrt. Was meinte sein Onkel damit? „Führ sie zum Lunch aus", rief Charlie ihm nach, als er dessen Büro verließ.
    Sam drehte sich in der Tür um. „Wie bitte?"
    „Da unsere Meinungen über Miss Stockton auseinandergehen, möchte ich, daß du ihr etwas Zeit widmest, um sie kennenzulernen. Ein Lunch ist das mindeste, meine ich, aber wahrscheinlich genügt es schon. Wenn du erkannt hast, daß eure Unterhaltung keine Zeitvergeudung, sondern ein Gewinn für dich war, unterrichtest du Miss Stockton von ihrer Beförderung."
    Sam wollte sich weder mit Lonnie Stockton zum Lunch treffen, noch wollte er sie in der Firma haben, aber vor allem wollte er sich nicht mit seinem Onkel streiten.
    „Ja, Sir. Ich werde es heute erledigen."
    Angesichts des Tumults in der Anzeigenabteilung fragte Sam sich von neuem, was seinen Onkel zu dieser unklugen Entscheidung bewogen hatte. Er würde als neuer Verleger vollauf damit zu tun haben, die dahinsiechende Zeitung finanziell zu sanieren. Wie zum Teufel sollte er das mit einer Chaotin als Anzeigenchefin schaffen? Seit wann „motivierte" man die Angestellten, indem man sie von der Arbeit abhielt?
    Sam bewegte sich langsam zur Mitte des Großraumbüros. Mittler­ weile scharte sich die gesamte Belegschaft der Abteilung um Lonnies Schreibtisch. Alle redeten aufgeregt durcheinander.
    „Das ist ja..." Rachel Landerski, die Telefonistin der Etage, übertönte alle anderen. „Sag mal, was ist das eigentlich?"
    „Kuhhörner, was sonst?" Lonnie nahm den Schatz aus der Strohverpackung und hielt ihn hoch, so daß alle ihn sehen konnten.
    „Ich wußte nicht, daß Kühe so lange Hörner haben", staunte Rachel.
    „Die hier sind von einem Longhorn, von einem Texas-Longhorn" erklärte Lonnie in ihrem gedehnten Südstaaten-Akzent.
    Da seine Größe ihm einen ausgezeichneten Blick gewährte, konnte Sam sich unbemerkt im Hintergrund halten. Er wollte nicht, daß die Show seinetwegen endete - noch nicht.
    Aus Lonnies langem, kastanienbraunen Pferdeschwanz lösten sich lockige Strähnen, als sie Rachel das auf eine Holzscheibe montierte Gehörn in die Hand drückte und sich dann wieder schwungvoll zu ihrer Schatztruhe drehte.
    Sam mußte lächeln. Es war ein komisches Bild - die kleine zerbrechliche Stockton neben dem riesigen Karton, in den sie ohne weiteres hineingepaßt hätte. Sam ließ sich selten zu einem Lächeln hin­ reißen, und kaum hatten seine Mundwinkel sich nach oben gebogen, als seine Lippen wieder eine gerade Linie bildeten. Denn die zierliche Person mit den sexy Kurven beugte sich jetzt tief über den Karton und bot ihm einen grandiosen Anblick ihres knackigen kleinen Hinterteils.
    Ihr kurzer roter Rock formte ihre Figur nach, und Sam konnte nicht umhin, er mußte beides bewundern - Rock und Figur. Dann rief er sich zur Ordnung. „Reiß dich zusammen, Triver", murmelte er.
    Sam hatte es sich nämlich zum Prinzip gemacht, derlei Dinge in der Firma nicht zu beachten. Aber letzten Endes war er ein Mann, und er gestand sich widerstrebend ein, daß Lonnie seinem männlichen Interesse nie ganz entgangen war. Er mochte das Glitzern in ihren grünen Augen, wenn er sie maßregelte. Und er hätte blind sein müssen, um nicht ihren hübschen vollen Mund und ihr hinreißendes Lächeln zu bemerken.
    Sogar jetzt, als er Lonnie dort vorn agieren sah und beobachtete, wie sie mit ihrem lebhaften Geschnatter die anderen in Bann hielt, regte sich etwas in seinem Innern. Aber wie üblich unterdrückte er es sofort.
    Sicher, Lonnie Stockton war sexy. Sicher, sie war humorvoll und freundlich. Aber Lonnie Stockton war auch ein unberechenbarer Freigeist - der Typ Angestellte, der sich nicht reglementieren ließ, der Typ Frau, der Sam wahnsinnig machen konnte.
    Sam beobachtete, wie eine Western-Kuriosität nach der anderen den Weg aus der Strohverpackung auf die Schreibtischplatte nahm. Wieder langte Lonnie tief in den Karton...
    „Eine Pistole!" schrie Rachel, und alle anderen reckten die Hälse, damit sie ja nichts von der neuesten „Lonnie Show" verpaßten.
    Und nun zog die kleine, zierliche Texanerin eine große, schwere Pistole aus einem abgewetzten alten Lederhalfter. Die Zuschauer wichen erschrocken einen Schritt zurück.
    Lonnie Star Stockton lachte über den ängstlichen Rückzug ihrer Kollegen. „Keine Angst, Leute, es ist ein antikes Stück", sagte sie in ihrem weichen Südstaaten-Singsang. Lonnie kannte ihren Bruder. Matt hätte niemals eine geladene Waffe von Houston nach

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