Tiffany exklusiv Band 0018
scharfen Blick zuschoss, hakte Charlie nach. „Könnten deine Stimmung und dein Verschwinden vor einiger Zeit etwas mit der hübschen Kleinen zu tun haben, die du mir bei unserem letzten Zusammentreffen ausgespannt hast?“
„Du hattest nichts mit ihr zu tun, also konnte ich sie dir auch nicht ausspannen“, fuhr Jake ihn an und wünschte sich sofort, den Mund gehalten zu haben.
„Kann schon sein, aber ich habe den ganzen Abend mit ihr getanzt. Und dann bist du aufgetaucht und mit ihr verschwunden.“
„Ich war an diesem Abend schon vor dir mit ihr zusammen.“ Er leerte sein Glas und stellte es auf die Theke. „Wechseln wir das Thema!“
Charlie zuckte die Schultern. „Einverstanden. Willst du morgen mit mir segeln?“
„Das ist ein Wort!“
Sie verabredeten sich und sprachen danach über Baseball. Und die ganze Zeit wollte Jake sich nicht daran erinnern, wie er mit Catherine in der Karibik gesegelt hatte. Konnte er denn gar nichts mehr tun, ohne sich an diese unmögliche Frau zu erinnern?
Am Donnerstagmorgen nahm Catherine sich eine Tasse Kaffee und ging an ihren Schreibtisch. Sie begann den Tag wie jeden anderen, indem sie den Inhalt des Eingangskorbs durchsah. Gestern hatte sie auf Schneiders Wunsch mit Bewerberinnen für ihre Stelle gesprochen. Dadurch hatte sich die Post von zwei Tagen angesammelt.
Sie stockte, als sie auf einen weißen Umschlag stieß. Er war verschlossen, trug jedoch keinen Namen. Neugierig riss sie ihn auf und fand einen Scheck von Jake. In der linken unteren Ecke standen vier Wörter: „Hälfte der Ausgaben Jamaika“. Mit Herzklopfen suchte sie im Umschlag nach mehr, fand jedoch nichts.
Zuerst ärgerte sie sich und wollte den Scheck zerreißen. Dann steckte sie ihn in den Umschlag zurück und schob ihn in ihre Handtasche. Während des ganzen Nachmittags erlaubte sie sich kein einziges Mal, an Jamaika oder den Mann zu denken, der sich in ihrem Unterbewusstsein festgesetzt hatte.
Um vier Uhr hatte Catherine Anweisungen für ihre Nachfolgerin geschrieben und ihre persönlichen Dinge aus dem Schreibtisch entfernt. Dazu gehörte ein gerahmtes Foto von T.J., das zusammen mit anderem Abfall im Papierkorb lag. Ein waagerechter Sprung im Glas verlief quer über seine Kehle. Besser hätte sie es gar nicht treffen können. Doch dann holte sie das Foto heraus, schob es in einen Umschlag und schrieb als Empfänger Mary Beth darauf. Mit einem mutwilligen Lächeln warf sie den Umschlag in ihren Ausgangskorb.
Abgesehen von dem letzten Gespräch morgen früh mit Schneider und den Angestellten war nichts mehr zu erledigen. Wäre heute nicht Schneiders freier Tag gewesen, hätte sie sich sofort verabschieden können.
Feuchte Luft wehte ihr entgegen, als sie ins Freie trat und zu ihrem drei Jahre alten Bonneville ging. Ein neuer Wagen würde ihre Stimmung verbessern, fand sie, als sie auf die Woodward Avenue bog. Allerdings nichts Elegantes. Sie brauchte einen praktischen Wagen, wenn sie damit zu Baustellen fuhr. Ein Jeep wäre gut gewesen.
Nein, bloß kein Jeep!
Mit solchen Gedanken lenkte sie sich ab, während sie von Birmingham wegfuhr. Erst als sie die Twelve Mile Road erreichte, erkannte sie, dass sie nicht zum Haus ihrer Eltern, sondern in die entgegengesetzte Richtung gefahren war.
Das Alley Cat lag direkt rechts vor ihr. Wie war das bloß möglich? Den ganzen Tag hatte sie nicht an diesen Mann gedacht, und jetzt war sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Sie hielt auf dem Parkplatz und sah zum Eingang hinüber. Bevor sie lange überlegen konnte, stieg sie aus. Wenn sie schon hier war, konnte sie ihm gleich seinen Scheck zurückgeben.
Vielleicht machte er Krach, aber das interessierte sie nicht. Sie wollte sein Geld nicht.
Catherine trat ein und ging direkt an die Bar, an deren Ende sie Sarge entdeckte. Tom, der Barmixer stützte sich auf die Theke und unterhielt sich mit ihm. Jake war nicht zu sehen, was ihre Pläne durchkreuzte.
Sarges Miene erhellte sich. „Catherine! Freut mich, Sie wiederzusehen.“ Er klopfte auf den Hocker. „Setzen Sie sich. Ich spendiere Ihnen einen Drink.“
Sie war auf einen kurzen Wortwechsel mit Jake eingestellt. An Sarge hatte sie nicht gedacht. Er freute sich so offen über das Wiedersehen, dass sie sich lächelnd setzte.
„Sie sehen aus, als könnten Sie eine Erfrischung gebrauchen. Schlimmer Tag im Büro?“
Tom stellte ein Glas Eiswasser vor sie und wartete auf ihre Bestellung. Warum nicht? Nur ein Drink. „Es war hektisch“,
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