Tiffany exklusiv Band 0018
aufgeregt, auf der anderen Seite verlegen, weil sie Jake beim letzten Zusammentreffen so behandelt hatte.
Sie leerte das Glas und versuchte, sich zu beruhigen. Das war doch albern. Jake war wahrscheinlich mit einer anderen Frau auf dem Lake St. Clair und hatte Jamaika längst vergessen. Er erlebte eines von vielen Abenteuern des Erfinders und Unternehmers Jake Alley, der stets auf Frauen scharf war. Unter dem forschenden Blick seines Vaters fühlte sie sich sehr unbehaglich und holte einige Geldscheine aus der Tasche.
Sarge hielt ihre Hand fest. „Ich habe Sie eingeladen.“
Sie hätte lieber bezahlt, sah ihm jedoch an, dass er es nicht freundlich aufnehmen würde. Wahrscheinlich hätte er jetzt gar nichts freundlich aufgenommen. Er versuchte, sie einzuschätzen, und er tat es sehr offen. Glaubte er, dass sie hinter seinem Sohn wegen des Geldes her war?
Lächelnd stand sie auf. „Es war schön, Sie wiederzusehen, Sarge. Jetzt muss ich leider weg. Könnten Sie Jake ausrichten, er soll mich morgen Vormittag im Kaufhaus anrufen? Es ist sehr wichtig.“
„Gern.“ Er blinzelte ihr zu, und sie ging.
Im Wagen erinnerte sie sich an ihren Entschluss, sich mit Männern auf nichts einzulassen, bis sie ihr Leben in Ordnung gebracht hatte. Aber sie brachte doch ihr Leben in Ordnung! In den letzten zwei Wochen hatte sie große Fortschritte gemacht.
Konnte sie ihr neues Leben und Jake haben?
Während der Heimfahrt versuchte sie, ihre wachsende Erregung zu beherrschen. Doch als sie ihr Zimmer betrat, wurde sie von diesem Gedanken vollkommen beherrscht.
Am Freitagmorgen überlegte Jake, ob er heimfahren, duschen und sich umziehen sollte, verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder. Am frühen Morgen hatte er geschwommen und fühlte sich erfrischt. Außerdem mochte er Jeans und T-Shirt. Wen wollte er denn beeindrucken? Es ging um Sallys Anwalt, nicht um seinen.
Kurz vor dem Anwaltsbüro in Birmingham hielt Jake seinen Jeep an einer Tankstelle neben dem Münztelefon an. Es war fast zehn. Tom war bestimmt in der Bar und machte Inventur. Jake hatte vergessen, ihm zu sagen, dass er an diesem Tag etwas später kommen würde.
Tom meldete sich beim zweiten Klingeln, und Jake erklärte, worum es ging. Er wollte schon auflegen, als Tom ihn zurückhielt.
„Sarge wollte gleich heute früh mit dir sprechen.“
„Hat er gesagt, worum es geht?“
„Nein.“ Tom machte eine Pause, als wäre da noch etwas.
„Was ist los, Mann? Spuck es aus.“
„Also … deine Freundin … die, mit der du direkt vor deinem Urlaub zusammen warst …“
„Catherine?“
„Ja, so heißt sie. Sie war gestern hier und hat dich gesucht.“
„Wirklich?“ Jake versuchte, gelangweilt zu klingen.
„Nachdem sie fort war, sagte Sarge, ich sollte dir sagen, dass er mit dir sprechen muss. Er meinte, es wäre wichtig.“
„Sag ihm, ich komme so bald wie möglich. Danke, Tom.“
Kurz danach betrat er das Büro des Anwalts. Sobald Jake das selbstgefällige Lächeln des Kerls sah, vergaß er Catherine.
Catherine verließ Schneiders Büro, blieb stehen und sah auf die Uhr. Es war kurz vor zwölf Uhr. Sie hatte sich schon von allen Leuten verabschiedet und konnte eigentlich gehen. Vorher wollte sie nur fragen, ob Nachrichten vorlagen.
Für den Fall, dass jemand angerufen hatte.
Zum Beispiel Jake.
Auf ihrem Schreibtisch lag kein Zettel. Sie stieß den angehaltenen Atem aus.
Als sie durch die Drehtür das Kaufhaus verließ, waren zwei Kapitel in ihrem Leben beendet.
Auf dem Rückweg zum Alley Cat versuchte Jake sich daran zu erinnern, wer gesagt hatte: „Zuerst bringen wir alle Anwälte um.“ Wer immer es auch gewesen war, der Mann verdiente seine ungeteilte Bewunderung.
Jake hatte dem Anwalt erklärt, dass er die Hälfte der Summe beisammenhatte, die er Sally schuldete, dass er aber kaum die gesamte Summe termingerecht aufbringen konnte.
Der Anwalt hatte nur gelächelt. „Tut mir leid, Mr Alley, aber die Vereinbarung besagt, dass Sie meiner Klientin die Hälfte des Wertes des Unternehmens bis zum ersten November zahlen oder die Schlüssel zum Alley Cat übergeben.“
Jake musste verrückt gewesen sein, als er diese Vereinbarung unterschrieb, aber sein Anwalt hatte gesagt, er hätte keine andere Wahl.
„Meine Klientin war ohnedies sehr großzügig, Ihnen fünf Jahre Zeit zu geben“, fügte der Anwalt hinzu.
Jake beherrschte sich und bot sofort alles Geld an, wenn Sally die Frist etwas verlängerte.
„Warum sollten wir das tun,
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