Tiffany exklusiv Band 0018
lauteres Klopfen folgte.
Mist! Sie drückte den Knopf, das Fenster glitt langsam herunter, und Jakes lächelndes Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Er war nicht im geringsten überrascht, sie zu sehen, sondern genoss auch noch ihre missliche Lage.
Schon wieder!
Wieso tauchte dieser Mann immer auf, wenn sie ein Problem hatte? War er ihr ganz persönlicher „Schutzteufel“?
„Haben Sie ein kleines Problem, Mrs Miller?“ Er betonte ihren Namen.
Am liebsten hätte sie erwidert, dass er nicht gebraucht werde. Doch dann hätte Manny selbst das Rad wechseln müssen. Hätte sie etwas davon verstanden, hätte sie es gemacht.
Bevor sie irgendetwas sagen konnte, verschwand Jakes Lächeln, und er stieß einen verächtlichen Laut aus. „Nun ruhen Sie sich aus und sehen Sie fern.“ Er deutete auf den Apparat. „Oder rufen Sie Ihre Freundinnen an, und erzählen Sie ihnen haargenau, wie Ihr Urlaub verlaufen ist.“ Damit klopfte er auf das Wagendach und machte sich an die Arbeit.
Catherine schloss das Fenster, verschränkte die Arme und schäumte vor Wut. Sie hätte tatsächlich gern den Fernseher eingeschaltet, um das Ende des Baseballspiels zu sehen, doch nach Jakes Worten fasste sie das Ding nicht an. Nach einer Weile griff sie jedoch zum Telefon, um ihre Eltern anzurufen und sich anzukündigen. Zum Glück kam Ellie an den Apparat, sodass Catherine keine Erklärungen geben musste.
Endlich setzte Manny sich wieder ans Steuer und drehte sich zu ihr um. „Kennen Sie diesen Mann, Missy?“
Sie bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall. „Er war auch in der Maschine“, erwiderte sie, und es entsprach sogar der Wahrheit.
Während Manny wieder auf den Freeway bog, fing sie seinen fragenden Blick im Rückspiegel auf. Als sie Jakes Jeep einige Wagen vor ihnen entdeckte, schloss sie die Augen. Doch das reichte nicht aus, um sein Bild aus ihren Gedanken zu verbannen.
Im Moment gab es drängendere Probleme als diesen unmöglichen Mann. Eines davon waren ihre Eltern.
Es ging nicht nur einfach darum, mit ihnen zusammenzutreffen. Die eigentliche Herausforderung bestand darin, mit ihnen wieder unter einem Dach zu leben. Da sie nach den Flitterwochen zu T.J. ziehen sollte, hatte sie im letzten Monat ihr Apartment aufgelöst. Ihre Mutter hatte gefunden, es sei einfacher, wenn ihre Tochter in den letzten Wochen vor der Hochzeit daheim wohnte. Zögernd hatte sie zugestimmt. Auch dafür musste sie sich bei T.J. bedanken!
Sie blickte aus dem Fenster. Jetzt dauerte es nicht mehr lange. Bloomfield Hills mit seinen majestätischen Häusern in gepflegten Gärten war die teuerste Wohngegend im Mittleren Westen. Manche Leute hätten ihre Seele verkauft – und hatten es vielleicht auch getan –, um hier zu wohnen. Doch heute fühlte Catherine sich hier noch weniger als früher zu Hause. Sie sehnte sich nach ihrem gemütlichen kleinen Apartment in Birmingham.
Hätten sie bloß einmal über den katastrophalen Abend sprechen und die Sache abschließen können, wäre es nicht so schlimm gewesen. Doch sie kannte ihre Mutter. Sie würde sie immer wieder an die Horror-Hochzeit erinnern, und wenn sie endlich mit dem Thema durch war, würde sie bestimmt eine riesige Geburtstagsparty für sie planen, schließlich wurde Catherine bald dreißig.
Catherine seufzte laut, als die Limousine von der Lone Pine Road abbog, die lange, geschwungene Einfahrt entlangrollte und hielt. Manny folgte ihr mit den Taschen, als sie auf die Tür zuging, die Schultern straffte und murmelte: „Hiermit erkläre ich die Spiele für eröffnet.“
9. KAPITEL
Jake betrat das Alley Cat, warf seine Tasche hinter den Tresen, schenkte sich ein Bier ein und war froh, dass Sonntag war und nicht viel Betrieb herrschte. Einige Stammgäste beklagten an einem Ende der Theke das verlorene Spiel der Tigers. Sarge und Tom hielten sich am anderen Ende auf und sahen zu ihm herüber. Jake leerte sein Glas und füllte es noch einmal, bevor er zu ihnen ging.
Er setzte sich neben Sarge auf einen Hocker. Auch wenn er nicht zu einer Unterhaltung aufgelegt war, kam er nicht ohne einige Worte davon.
„Nun?“, fragte Sarge.
Jake trank sein Bier. „Nun was?“
„Ich erkenne ganz deutlich, wie der Urlaub deine Stimmung verbessert hat. Du auch, Tom?“
„Ich sehe mal nach, ob noch jemand etwas will“, erwiderte Tom und wich einer Antwort aus.
Sarge drehte den Rollstuhl zu Jake herum. „Willst du es mir erzählen, mein Sohn?“
Jake leerte das Glas und
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