Tiffany exklusiv Band 0018
nur endlich den nächsten Abschnitt meines Lebens in Angriff nehmen. Ich kann aber nicht entscheiden, wo ich anfangen soll.“ Sie schob den Teller weg, weil ihr der Appetit vergangen war.
„Es ist ein ehrgeiziges Ziel, Wohngegenden zu verbessern und Unterkünfte für Bedürftige zu beschaffen.“
Catherine suchte bei ihrer Mutter nach Anzeichen, dass sie damit nicht einverstanden war, fand jedoch keine.
„Seit du uns deine Pläne geschildert hast, habe ich an diese Organisation gedacht, für die eine meiner Gruppen Spenden sammelt. Sie heißt ‚Habitat‘. Hast du schon einmal davon gehört?“
„Du hast mit deinen Freundinnen beim Bridge darüber gesprochen, aber ich erinnere mich nicht an die Einzelheiten.“
„Dann lass dir erklären, wie es funktioniert.“ Ihre Mutter erläuterte begeistert, dass arme Familien, die ein Haus brauchten, mit freiwilligen Helfern und erfahrenen Handwerkern zusammenarbeiteten. Sobald das Projekt beendet war, verkaufte Habitat die Behausung zum Selbstkostenpreis an die Familie, die daran gearbeitet hatte, und übernahm auch die Finanzierung.
„Die Organisation sucht aber immer Mitarbeiter. Nicht nur Handwerker, sondern auch Organisatoren, Koordinatoren, Leute, die etwas von Finanzen verstehen und dergleichen.“
Catherine ließ es sich durch den Kopf gehen. Das schien die Gruppe zu sein, die sie brauchte. Gern hätte sie für den Vorschlag ihrer Mutter mehr Begeisterung gezeigt, doch im Moment lastete etwas anderes auf ihr.
Nach einer Weile wechselte ihre Mutter das Thema.
„Willst du wirklich nicht mit uns an diesem Wochenende nach Traverse City kommen? In der Wohnung ist viel Platz, und dein Vater bricht erst in einer Stunde auf.“
„Nein, danke, Mom.“ Wenn sie das Haus am langen Wochenende des Labor Day ganz für sich hatte, war das … das war … Sie wollte „friedlich“ sagen, doch „einsam“ traf eher zu.
Ihre Mutter beugte sich zu ihr. „Komm schon, Catherine. Was hast du denn wirklich?“
„Ich habe gestern von Dads Anwalt einen Brief bekommen. Er bestätigt, dass ich frei und ungebunden bin. Er hat dafür gesorgt, dass T.J. schriftlich auf alle Ansprüche verzichtet. Es wird also keinerlei juristische Komplikationen geben. Wahrscheinlich bade ich in Selbstmitleid“, fügte sie hinzu und hoffte, damit die Diskussion zu beenden.
„Hast du nicht gesagt, dass es der größte Fehler deines Lebens war, T.J. zu heiraten?“
Catherine leerte ihr Glas und blickte auf den Pool. „So denke ich auch jetzt noch. Der Brief hat mich nur daran erinnert, wie dumm ich war.“ Hätten sie bloß über Jake und ihre eigentlichen Probleme sprechen können. Doch ihre Mutter hätte das nicht verstanden. Und Catherine konnte es sich kaum selbst erklären.
„Schatz, warum ziehst du keinen endgültigen Schlussstrich unter diese Angelegenheit, die du uns nicht erzählst?“
Überrascht sah Catherine ihre Mutter an und wandte hastig den Blick ab.
„Wir hinterlassen dir eine Nummer, unter der du uns erreichen kannst. Ruf an, wenn du etwas brauchst – auch wenn du nur mit deiner alten Mutter sprechen willst, die sich um alles Sorgen macht.“ Sie legte Catherine die Hand auf die Schulter und ging ins Haus.
Catherine blieb schweigend sitzen und dachte an die Worte ihrer Mutter: „Warum ziehst du keinen endgültigen Schlussstrich unter diese Angelegenheit?“
Jake hatte ihr den Scheck zurückgeschickt und sie auf einen Drink eingeladen …
Catherine parkte vor dem Alley Cat und ging hinein, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Fröhliche, laute Countrymusic empfing sie.
Eine Weile blieb sie stehen und staunte darüber, wie wohl sie sich hier fühlte. Auf der Tanzfläche bewegten sich Tänzer aller Altersschichten und Hautfarben in Gruppen. Andere Gäste tranken Bier aus der Flasche und sangen mit.
„Catherine!“ Ein hochgewachsener Mann presste sie an sich.
Als er sie freigab, sah sie ein vertrautes Gesicht vor sich.
„Charlie!“, rief sie lachend. „Schön, Sie wiederzusehen!“
„Es ist so lange her, dass Sie hier waren, Honey!“ Er zog sie zur Bar.
Sarge hatte einen Teller mit Nachos vor sich stehen. Als er Catherine entdeckte, streckte er ihr die Arme entgegen. Sie beugte sich herunter und gab ihm einen Wangenkuss.
„Sie habe ich heute Abend ganz sicher nicht hier erwartet“, erklärte er. „Aber es ist eine herrliche Überraschung.“
Charlie rückte zwei Hocker zurecht. „Wahrscheinlich musste sie herkommen, um echte Männer zu
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