Tiffany exklusiv Band 0018
noch einmal um.
„Catherine, wegen heute Morgen …“
Sie winkte ab. Über manche Dinge sprach man besser nicht. „Jake … ich …“
Jetzt winkte er ab. „Waffenstillstand?“, fragte er und streckte ihr die Hand hin.
„Waffenstillstand“, stimmte sie zu. Er schüttelte ihr nicht die Hand, sondern hielt sie fest und streichelte sie mit dem Daumen, ehe er sie wieder losließ.
„Wenn du schon im Bad fertig bist, möchte ich jetzt duschen und mich für das Abendessen umziehen. Willst du auf mich warten?“
„Gern“, erwiderte sie und strich eine weitere nicht vorhandene Falte glatt.
Sie hörte, wie die Tür zum Bad geöffnet und geschlossen wurde, und dann rauschte die Dusche.
Jake schloss die Augen und ließ das Wasser über sein Gesicht rinnen. Du Schwächling, schalt er sich. Nur noch sechsunddreißig Stunden, und er konnte nicht widerstehen.
Er war auch noch zwanzig Minuten später sauer, als er aus seinem Zimmer kam und sich in der weißen Hose und dem blaugrauen Batikhemd, wie ein typischer Tourist fühlte. Die Verkäuferin hatte ihn am Nachmittag dazu überredet, während er mit anderen Dingen beschäftigt war. Jetzt fand er sich albern. Doch Catherine pfiff leise.
„Du siehst großartig aus.“
Er sah überrascht an sich hinunter. „Findest du?“
„Ich bin schon seit einiger Zeit in der Branche.“
„Du siehst selbst großartig aus“, erwiderte er. „Dreh dich mal ein bisschen.“ Als sie vor ihm herumwirbelte, flog der kurze Rock ihres Kleides hoch und zeigte viel von ihren festen, glatten Schenkeln. Jake wollte schon scherzhaft fragen, wie sich das Kleid denn ohne Träger hielt. Doch dann erinnerte er sich daran, wie ihre vollen Brüste gegen seine Brust gedrückt hatten, und verkniff sich eine Bemerkung. „Bereit?“, fragte er und bot ihr den Arm.
Sie hakte sich unter. „Jederzeit.“
7. KAPITEL
Das italienische Restaurant auf der anderen Seite des Foyers war am Freitagabend gut besucht. Gäste, die einmal etwas anderes essen wollten als die üblichen Mittagsmenüs, bestellten à la carte und entspannten sich bei klassischer Musik.
Vor halb neun war kein Tisch frei. Jake und Catherine ließen reservieren und überlegten dann befangen, was sie in den nächsten anderthalb Stunden tun sollten.
Jake schnippte mit den Fingern. „Ich weiß etwas. Komm mit!“
Catherine bewunderte den Sitz seiner weißen Hose, ehe sie ihm nacheilte. „Wohin gehen wir?“
„Ist dir dieses kleine Gebäude mit dem gepflasterten Weg zum Eingang aufgefallen?“ Er machte so lange Schritte, dass sie fast laufen musste.
„Du meinst das, vor dem die schmiedeeisernen grünen Bänke stehen?“
„Genau.“ Er deutete nach rechts.
Catherine folgte ihm in das Gebäude und hätte gern gewusst, wann er hier gewesen war. Sobald sich die Tür hinter ihr schloss, fröstelte sie wegen der Klimaanlage, rieb sich die nackten Schultern und war angenehm überrascht.
Vor sich sah sie eine schimmernde Bar. Ein lächelnder Jamaikaner trocknete Gläser und unterhielt sich leise mit einem Gast, der an der Theke lehnte. Dahinter lag der Boden tiefer. In der Mitte der Fläche stand ein schwarzes Klavier. An drei Seiten gab es eine Bar mit Hockern. Die Klavierbank war leer, aber von irgendwoher ertönte ein Konzertflügel.
Auf der linken Seite stand ein großes Salzwasseraquarium, mindestens fünf Meter lang, in dem ähnlich schöne Fische schwammen, wie Catherine sie heute gesehen hatte. Dahinter entdeckte sie einen Raum, der wie eine Bibliothek wirkte. Kleine Spieltische standen darin verteilt. Ein Paar spielte Backgammon und trank Cocktails. Während Catherine sich noch umsah, ging Jake zum Aquarium.
Sie folgte ihm über die mit Teppich belegten Stufen. „Schön, nicht wahr?“
„Viel bunter als Süßwasserfische“, antwortete er leise. „Ich habe mir immer die Gelegenheit gewünscht …“ Er vollendete den Satz nicht.
„Was hast du dir gewünscht?“ Plötzlich wollte sie mehr über diesen Mann erfahren. Er schwieg, und sie wusste nicht, ob er die Frage überhaupt gehört hatte.
„Ich hatte ein Segelboot“, antwortete er. „Ich wollte immer in den Süden segeln, zum Beispiel zu den Virgin Islands. Dort wollte ich schnorcheln und bunte und interessante Fische wie diese sehen.“
„Warum hast du es nicht getan?“ Sie sah ihm an, dass die Frage ein Fehler war.
„Weil ich das Boot an eine Frau verloren habe“, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen. „Noch weitere Fragen?“
Sie hatte
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