Tiffany exklusiv Band 0018
sie sich zurück. Wieder ein Problem gelöst. Würden bloß die nächsten Tage auch so einfach verlaufen.
Ermattet setzte sie die Kopfhörer auf, stellte Musik ein und schloss die Augen, bis die Maschine in Detroit aufsetzte.
Catherine fand Manny vor dem Flughafengebäude. Er lehnte in seiner schwarzen Uniform mit verschränkten Armen an der Tür der schwarzen Stretch-Limousine. Die letzten Meter lief sie auf ihn zu, in jeder Hand eine Tasche, und schlang die Arme um die Schultern des grauhaarigen Mannes.
„Es ist ja so schön, Sie wiederzusehen, Manny!“ Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Mädchen. Er tätschelte ihr den Rücken und schob sie sanft von sich. Seine faltigen Hände zitterten leicht auf ihren Schultern, während er sie vom Scheitel bis zur Sohle betrachtete.
„Nun sehe sich das einer mal an, Missy! Braun gebrannt und bildschön.“ Er lächelte. „Noch etwas mehr Sonne, und Sie würden wie ich aussehen.“ Blinzelnd öffnete er die Tür, und sie stieg ein.
Manny stellte ihr Gepäck in den Kofferraum und steuerte das lange Fahrzeug zwischen Taxis, Bussen und Schlangen müder Reisender hindurch. Und Catherine dachte wieder an ihren Großvater.
Als er Mason’s verkaufte, stellte er zwei Bedingungen. Erstens musste Manny Chauffeur der Firma bleiben, solange er den Fahrtest bestand, und er sollte den Wagen behalten, wenn er sich zur Ruhe setzte. Und zweitens musste sein einziges Enkelkind jederzeit einen Job bei Mason’s bekommen. Leider war nicht vereinbart, wie dieser Job auszusehen hatte. Das war so geregelt worden, damit sie sich bewähren musste, und das war ihr nur recht. Doch manchmal fühlte sie, wie ihr von der Geschäftsleitung Ablehnung entgegenschlug.
Manny fuhr auf den Interstate 94 und lächelte Catherine im Rückspiegel zu. Sie gab ihm einen zensierten Überblick über ihren Urlaub. Dann wechselte sie das Thema und fragte Manny nach seiner Familie. Abgesehen von seiner Schwester Ellie, die bei ihren Eltern als Haushaltshilfe angestellt war und auch bei ihnen wohnte, hatte er nur noch zwei Cousins in Alabama. Mit wenigen Worten schilderte er, wie es ihnen ging.
„Sehen Sie sich diesen Narren an.“ Manny deutete auf einen Lastwagen vor ihnen, der mit Schrott überladen war. „Als Cop würde ich ihn anzeigen. Wie kann er bloß mit ungesicherter Ladung fahren?“ Er nahm den Fuß vom Gas, bis sich der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen vergrößerte.
Catherine schloss die Augen. Das rhythmische Geräusch der Reifen auf den Zwischenräumen der Betonplatten lullten sie fast in den Schlaf. Bereitwillig döste sie, bis Manny hart auf die Bremse trat.
Ein großes Metallstück rollte über den Highway direkt auf sie zu. Manny wich hart nach rechts aus. Catherine hörte ein kratzendes Geräusch an der Unterseite der Limousine und hielt den Atem an. Das Heck der Limousine geriet ins Schlingern. Hektisch brachte Manny den Wagen wieder unter Kontrolle und fuhr auf die breite Standspur. Er hielt, atmete tief durch und drehte sich um.
„Alles in Ordnung, Missy?“
Sie nickte, obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug. „Und Sie?“
„Ich bin gealtert, falls das überhaupt noch möglich ist, aber es ist alles in Ordnung.“ Er stieg auf der Beifahrerseite aus und sah sich den Schaden an. Catherine folgte ihm. Der hintere Reifen war zerfetzt, aber die Felge war offenbar unbeschädigt.
„Steigen Sie lieber wieder ein, Missy.“ Manny legte ihr die Hand auf die Schulter. „Man weiß nie, ob nicht ein Verrückter von der Straße abkommt.“
Automatisch blickte Catherine den Highway entlang. Manny hatte recht. Ein Verrückter kam direkt auf sie zu.
In einem schwarzen Jeep ohne Verdeck.
Catherine stieg schnell ein und schloss die Tür. Durch die getönte Heckscheibe sah sie, wie Jake ausstieg und zu Manny ging. Ihr Herz schlug schneller. Vielleicht sah er sie nicht.
Der Kofferraumdeckel öffnete sich und versperrte ihr die Sicht. Sie hörte die gedämpften Stimmen und die Geräusche des Wagenhebers. Es klang, als würde Jake für Manny das Rad wechseln. Dafür war sie ihm dankbar. Manny war für so etwas schon zu alt. Aber warum war es nicht ein anderer Autofahrer? Oder der Pannendienst? Warum musste es ausgerechnet Jake Alley sein, der ihnen zu Hilfe eilte?
Die Männer kamen auf die Seite des Wagens, und Catherine wandte das Gesicht ab. Mit etwas Glück konnte Jake nicht durch das dunkel getönte Glas sehen.
Das erste Klopfen an der Scheibe ignorierte sie. Ein zweites,
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