Tiffany exklusiv Band 0018
schrecklich, was er jetzt von ihr denken musste, doch eine andere Lösung kannte sie nicht.
Deprimiert zwang sie sich dazu, ins Bad zu gehen und die Tür hinter sich zu verriegeln.
Jake zog die kalte, feuchte Badehose an, die noch auf dem Fußboden lag, und schlug die Tür hinter sich zu. Auf dem ganzen Weg zum Strand knirschte er mit den Zähnen.
Er hatte gedacht, dass es diesmal anders wäre. Doch Catherine hatte ihm das Gegenteil bewiesen. Kaum hielt er es für unfair, alle Frauen mit seiner Mutter und Sally in einen Topf zu werfen, tauchte eine langbeinige Schönheit auf und presste Gefühle aus ihm heraus, als wäre er eine reife Frucht.
Verdammt, was war er doch blöd!
Er watete ins Wasser, schnellte sich in die Wellen und schwamm über das Holzfloß und die Bojen hinaus. Als ihm die Luft ausging, ließ er sich auf dem Rücken treiben. Doch als er zum leeren Strand zurückblickte, malte er sich aus, wie Catherine im Sand auf ihm lag. Er tauchte und schwamm weiter.
Endlich schleppte er sich ans Ufer zurück, ließ sich auf einen Liegestuhl fallen und starrte auf die Karibik hinaus. Das Kreuzfahrtenschiff, das er gestern gesehen hatte, war verschwunden. Nur ein Katamaran hielt auf ihn zu. Eine Weile sah er zu, betrachtete dann die Reihe der Segelboote am Ufer und lief zu dem kleinen Gebäude direkt am Strand. Er füllte ein Formular aus, nahm eine Schwimmweste entgegen und ging zum nächsten Boot.
Einen Kilometer vom Ufer entfernt entspannte er sich allmählich. Hier draußen lief er wenigstens nicht Gefahr, Catherine zu begegnen. Wenn er Hunger bekam, wollte er zurückfahren. Doch abgesehen von den Mahlzeiten konnte er den Tag hier draußen verbringen.
Seine Frustration schwand, je weiter er auf das Meer segelte. Mit dem Steuer in der Hand konnte er jede Bewegung vorhersagen. Man sollte tatsächlich nur Vertrauen entwickeln, wenn das Objekt dieses Vertrauens einen Kiel und ein Segel besaß. Jake nahm sich vor, nie wieder unvorsichtig aus sich herauszugehen.
Er zog am Schwert, der Wind füllte das Segel, und das Boot nahm Fahrt auf.
Als er nach einer Weile zu kreuzen begann, malte er sich Catherine bei sich im Boot aus, wie ihr Haar im Wind flatterte und ein Lächeln um ihre vollen, zarten Lippen spielte.
Er fluchte ausgiebig. Wieso hatte sie es sich so schnell anders überlegt? Letzte Nacht war sie so warm und liebevoll gewesen, am Morgen dann so kühl und gleichgültig. Es konnte nicht daran liegen, dass sie zu viel getrunken hatte. So viel Rum hatten sie nicht gehabt, und sie hatten davor ausreichend gegessen.
Die einzige Erklärung, die ihm einfiel, war ihre unterschiedliche Herkunft. Vielleicht hatte sie im Mondschein nicht daran gedacht, konnte es jedoch bei hellem Tageslicht nicht übersehen. Obwohl sie beide zum College gegangen waren, blieb er im Grunde seines Herzens stets ein arbeitender Mann, während Catherine dem Geldadel entstammte.
Er lächelte spöttisch. Ihre Eltern hatten bestimmt den Schock über die gescheiterte Hochzeit noch nicht überwunden. Was würden sie sagen, falls Catherine ihnen einen Barmixer als neuen Freund vorstellte? Hätte sie ihm nicht die kalte Schulter gezeigt, hätte er ihr erzählt, dass er im Alley Cat nicht nur Barmixer, sondern auch der Eigentümer war? Und das war nicht seine einzige Geldquelle. Allerdings konnte das für die vornehme Miss Mason keine große Rolle spielen.
Außerdem überstiegen seine Schulden im Moment seine Einkünfte bei Weitem. Hätte Catherine gewusst, wie viel Geld er Sally ab November schuldete, hätte sie die Flucht ergriffen. Dann wäre sie restlos überzeugt gewesen, dass ihn das Vermögen ihrer Familie lockte.
Sosehr ihn im Moment auch Catherines verändertes Verhalten schmerzte, vielleicht war das so ganz gut für ihn. Eine Frau in seinem Leben konnte alles nur noch schlimmer machen.
Und wäre er nicht so blind gewesen, hätte er Miss Mason schon am ersten Abend richtig eingestuft. Sie war ein blaublütiger, selbstsüchtiger, verwöhnter Snob. Fluchend wiederholte er seinen Schwur, sie zu vergessen und sich auf das größere Problem zu konzentrieren – wie er Sally auszahlen sollte, ohne das Alley Cat zu verlieren.
Am Sonntag öffnete Catherine um zehn Uhr vormittags dem Pagen die Tür. Ihre Reisetasche und eine neue Leinentasche waren bereits gepackt.
„Ist das alles?“, fragte er mit einem Blick auf die beiden kleinen Taschen.
„Nebenan steht auch noch etwas.“ Danach verließ sie hastig den Raum, bevor Jake aus
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