TIFFANY EXKLUSIV Band 02
versuche mir ein zweites Standbein in Richtung Gourmetküche zu schaffen. Büffelfleisch und Wild.“
„Wirklich? Ist der Markt dafür so groß?“ Hannah war stolz darauf, dass sie sich anhörte, als wäre sie eine weltgewandte Frau, die jeden Tag auf diese Art Konversation machte.
„Das Problem ist, dass die Preise für Rindfleisch stark gefallen sind. Vermutlich wird das Geschäft mit Hirschgeweihen das lukrativste sein. Jedenfalls am Anfang.“
„Wofür in aller Welt braucht man Hirschgeweihe?“, wollte Hannah wissen.
Holt verzog den Mund zu einem Lächeln. „Für Aphrodisiaka.“
Hannah hätte sich beinahe an ihrem Kaffee verschluckt. „Das soll wohl ein Witz sein“, brachte sie mühsam heraus.
Soviel zum Thema weltgewandte Konversation.
„Keineswegs. In Kalifornien sitzen jede Menge Käufer, die nur darauf warten, dass ich größere Mengen davon herstelle. Scheint, als wären gemahlene Hirschgeweihe das große Geschäft in Japan und China.“
„Lieber Himmel! Wirkt das Zeug denn überhaupt?“ Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als sie sich schon wünschte, sie hätte die Frage nie gestellt.
Holt blickte sie herausfordernd an. „Keine Ahnung“, erwiderte er. „Ich hatte bisher nie das Bedürfnis, es auszuprobieren.“ Er tat sich zwei Löffel Zucker in den Kaffee und rührte langsam um. Provozierend langsam. Und starrte Hannah dabei die ganze Zeit an. Wäre vielleicht einen Versuch wert – mit der richtigen Frau, natürlich.“
Hannah war sicher, dass Holt Janson, wenn es um Frauen ging, keinerlei zusätzliche Stimulanzien brauchte. Und sie hoffte inständig, er würde keine entsprechende Versuchsreihe starten, solange sie im selben Zimmer wohnten – mit einem einzigen, riesigen, einladenden Bett darin.
2. KAPITEL
Nach dem späten Abendessen benutzte Holt seinen Kartenschlüssel, um die Tür zu ihrem gemeinsamen Hotelzimmer aufzusperren. Er öffnete die Tür und ließ Hannah den Vortritt. Eine einzige schwache Lampe brannte im Raum. Die Laken waren kunstvoll zurückgeschlagen, und auf jedem Kissen lag ein Riegel Pfefferminzschokolade.
Hannah sah sehnsüchtig zu dem riesigen Bett hinüber. „Ich nehme das Sofa“, sagte sie mit einem Seufzer.
„Spielen Sie nicht unnötig die Märtyrerin. Das Bett ist so groß, dass Sie gar nicht merken werden, wenn ich neben Ihnen liege.“ Ich werde Sie dafür umso mehr wahrnehmen, fügte er in Gedanken hinzu. Während des ganzen Essens hatte ihr unvergleichliches Parfüm ihn umhüllt und ihn an den süßen Duft von Wildblumen im Frühling erinnert.
„Es gehört wohl kaum zu unserem Abkommen, im selben Bett zu schlafen“, erklärte Hannah und warf ihm einen strengen Blick zu. „Im Schrank liegt eine zusätzliche Decke, und ich werde mir eines der Kissen nehmen.“
Das Telefon klingelte.
Automatisch wollte Holt nach dem Hörer greifen.
„Nein!“, rief Hannah und fiel ihm in den Arm, was dazu führte, dass Holt das Gleichgewicht verlor, aufs Bett stürzte und Hannah mit sich riss.
„Was ist denn mit Ihnen los?“ Holt versuchte sich wieder aufzurappeln, aber Hannahs Beine hatten sich unwillkürlich und auf eigenartige Weise um seine geschlungen.
„Was ist, wenn mein Vater dran ist?“, flüsterte Hannah heiser, als fürchtete sie, der Anrufer könnte sie schon hören. „Lassen Sie mich rangehen.“
„Hey, warten Sie mal. Und was, wenn es meine Freundin ist?“
„Oh, ich hatte nicht daran gedacht, dass …“
Wieder klingelte das Telefon.
Bewegungsunfähig starrten sie es beide an.
In Hannahs Augen, die ihn an die Farbe frisch erblühter Veilchen erinnerten, las Holt die flehentliche Bitte, sich auf der Stelle eine Lösung des Problems einfallen zu lassen. Irgendeine Lösung. Schnell. Eine Sekunde lang wünschte er sich, sie würden sich überhaupt nicht um das verflixte Telefon kümmern. Hannahs Bein schmiegte sich so wunderbar aufregend an seine Hüfte …
Als er spürte, wie sein Körper automatisch reagierte, biss er die Zähne zusammen. „Hören Sie, ich werde rangehen“, stieß er hervor. „Wenn es für Sie ist, sage ich dem Anrufer, er hätte das falsche Zimmer erwischt. Dann probiert er es noch mal und …“
„Und dann gehe ich selbst ran.“ Hannah nickte. „Gute Idee. Dann lassen Sie den Anrufer nicht zu lange warten, sonst wird er noch misstrauisch.“
Holt hob nach dem dritten Läuten ab. „Hallo?“
Hannah schob ihren Kopf ganz nah an seinen, um mithören zu können.
Süße, verführerische Prärieblumen,
Weitere Kostenlose Bücher