TIFFANY EXKLUSIV Band 02
schoss es Holt durch den Kopf.
Nach einer Pause von mehreren Sekunden fragte eine männliche Stimme: „Ich wollte Hannah Jansen sprechen.“
Sie verdrehte die Augen.
„Tut mir leid, man hat Sie wohl mit dem falschen Zimmer verbunden“, sagte Holt und legte auf, noch bevor der Anrufer seine Entschuldigung beendet hatte.
„Oh, verdammter Mist!“, murmelte Hannah und ballte die Fäuste. „Also, wer hätte das gedacht! Wo haben Sie denn diese unanständigen Ausdrücke her?“, bemerkte Holt und unterdrückte nur mühsam ein Lachen.
Sie stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. „Es ist nur – Dad wird sich sicher furchtbar aufregen. Er hasst Ferngespräche, und jetzt muss er noch einmal neu wählen.“
„Der Ärmste! Er hat mein volles Mitgefühl.“ Aber eigentlich war Holt viel mehr mit dem Unterdrücken eines ganz anderen Gefühls beschäftigt – eines Gefühls, das durch Hannahs Nähe hervorgerufen wurde und durch die Art, wie ihre weiche Brustspitze seinen Arm berührte.
Wieder klingelte das Telefon.
Als Hannah über ihn hinweg nach dem Hörer griff, begann Holts Puls sich zu beschleunigen.
„Hallo.“ Es dauerte eine geraume Weile, bevor Hannah fortfuhr: „Tut mir leid, Sie sind wahrscheinlich mit dem falschen Zimmer verbunden worden.“ Sie verzog das Gesicht und legte den Hörer wieder auf.
„Was war denn?“
„Eine Frau. Sie klang sehr attraktiv.“
Holt fluchte leise vor sich hin. „Adele. Sie hat wahrscheinlich darauf gewartet, dass ich sie heute Abend anrufe. Sie wusste, dass ich nach Chicago kommen würde.“
„Tut mir leid.“
Holt zuckte mit den Schultern. „Kein Problem, sie wird sich schon wieder melden.“
Das Telefon begann erneut zu läuten.
Holt griff nach Hannahs Hand, noch bevor sie den Hörer erreichen konnte. Ihre Haut fühlte sich weich und kühl wie Seide an.
„Wir hören erst mal beide gleichzeitig hin, ohne etwas zu sagen“, flüsterte er. „Wenn der Anrufer etwas sagt, wissen wir, wer es ist.“
Sie nickte. „Okay.“ Dann hob sie ab und hielt den Hörer zwischen sich und Holt. Wange an Wange lauschten sie angestrengt.
„Schatz, bist du das?“, ertönte eine männliche Stimme.
„Natürlich, Dad. Wie geht es dir? Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du jetzt schon anrufst.“
Holt duckte sich unter dem Telefonkabel hindurch und stand auf. Er zog sein Hemd aus und hängte es in den Wandschrank. Sich mit Hannah Jansen das Zimmer zu teilen würde offenbar mehr Probleme bereiten, als er erwartet hatte. Zugegeben, an Adele hatte er den ganzen Abend nicht eine Sekunde lang gedacht. Und mit der Wirkung, die Hannah auf ihn haben würde, hatte er schon gar nicht gerechnet.
Als Hannah sich von ihrem Vater verabschiedete und den Hörer wieder auflegte, kam Holt gerade aus dem Badezimmer zurück. Sein vom Duschen feuchtes Haar kringelte sich in seinem Nacken. Zeit, dass wir ein paar Regeln für unser weiteres Vorgehen aufstellen, schoss es ihr durch den Kopf. Keiner von uns darf hier ohne Hemd herumlaufen.
Nach allem, was sie während des Essens über Holt erfahren hatte, ging Hannah davon aus, dass seine starke Brust und die muskulöse Figur von der harten Arbeit auf der Ranch stammen mussten. Und Holt schien auch ein paar Narben davongetragen zu haben – kleine außergewöhnliche Erinnerungsstücke, die seinen männlichen Körper nur noch anziehender erscheinen ließen.
Was Hannah allerdings noch nervöser machte, war das fein gelockte braune Haar auf seiner Brust, das sich über den Bauch in Richtung eines Körperteils erstreckte, über den sie lieber gar nicht erst nachdenken wollte. So ein nachlässiger Mann, dachte sie mit Blick auf den obersten Jeansknopf, den er zu allem Überfluss auch noch offen gelassen hatte.
Ihre Hand lag noch auf dem Hörer, als das Telefon erneut klingelte.
„Vorsicht“, warnte Holt.
Sie nickte und hielt den Hörer so, dass sie beide hören konnten, wer dran war. Hannah unterdrückte mit schierer Willenskraft das unwiderstehliche Bedürfnis, Holts herrlich männlichen Brustkorb zu berühren.
„Holt, bist du da?“, fragte eine dunkle weibliche Stimme.
Hannah überließ ihm den Hörer. Dieser Kompromiss mit dem Zimmer und dem Telefon ist ja nur vorübergehend, tröstete sie sich. Wir machen beide einfach nur das Beste aus einer verzwickten Situation. Was geht es mich an, ob er von Frauen angerufen wird? Oder dass er so befriedigt grinst, wenn er die Anruferin erkennt?
„Hi, Baby, wie geht’s?“
Ich werde nicht
Weitere Kostenlose Bücher