TIFFANY EXKLUSIV Band 02
lauschen!, nahm sich Hannah vor.
„Tut mir leid, dass man dich falsch verbunden hat“, sagte Holt in den Hörer. „Hier im Hotel geht es wirklich drunter und drüber.“
Hannah ging zum Wandschrank hinüber, schlüpfte aus ihren Schuhen und stellte sie neben Holts riesige Cowboystiefel. Verrückt, sieht irgendwie gut aus, wie sie so nebeneinanderstehen, dachte sie.
„Nein, alles in Ordnung. Nein, ich bin heute ziemlich geschafft. Der lange Flug, weißt du. Ich dachte, vielleicht morgen Abend …“
Hannah holte Waschzeug, Nachthemd und Morgenmantel heraus und machte sich damit auf den Weg ins Badezimmer. Währenddessen hatte Holt sich auf dem Bett ausgestreckt und sich beide Kissen hinter den Nacken gestopft. Er sah aus wie jemand, der sich in seiner Haut ausgesprochen wohlfühlte. Beneidenswert, fand Hannah.
Als sie wenige Minuten später wieder aus dem Bad kam, hatte er bereits aufgehört zu telefonieren. Er lag immer noch auf dem Bett, aber nun bedeckte ein Laken die untere Hälfte seines Körpers.
Hannah atmete kaum hörbar ein, als ihr Blick auf die Jeans fiel, die er achtlos über einen Stuhl geworfen hatte. Er wird wohl kaum eine Schlafanzughose anhaben, dachte sie und schluckte nervös. Das ist äußerst unwahrscheinlich.
„Da ist jede Menge Platz im Bett“, meinte Holt, als Hannah sich die zusätzliche Decke aus dem Wandschrank holte und sie auf dem Sofa ausbreitete. „Wollen Sie es sich nicht doch noch anders überlegen?“
„Nein, danke, das Sofa genügt mir völlig.“ Aber das war eine Lüge. Selbst für jemanden, der so klein und zierlich war wie Hannah, war das Sofa viel zu kurz, um einen auch nur annähernd erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Aber die Alternative schien Hannah einfach indiskutabel zu sein. „Ich hoffe, meine Anwesenheit bringt Ihre Pläne mit Adele nicht durcheinander“, entgegnete sie.
„Ich dachte, vielleicht könnten wir zu dem Thema eine kleine Abmachung treffen“, schlug Holt vor.
Sie hob die Augenbrauen. „Sie kennen die Dame wohl ziemlich gut?“
„Wir sind seit Langem befreundet.“ Holt stützte sich auf den Ellenbogen und lächelte. „Sie ist eine echte Powerfrau, eine Anwältin mit einer aussichtsreichen Zukunft. Würde mich nicht wundern, wenn sie eines Tages für einen Sitz im Senat kandidieren würde.“
„Beeindruckend.“ Hannah schnappte sich ein Kissen und legte es aufs Sofa. Mit einem Jurastudium können meine mickrigen zwei Jahre auf dem College natürlich nicht konkurrieren, dachte sie.
„Adele und ich haben beide beschlossen, dass die Ehe nichts für uns ist – wir werden weder einander heiraten noch jemand anders. Wir haben das beide schon hinter uns, und wir waren darin nicht besonders erfolgreich. Aber das heißt nicht, dass wir nicht andere Dinge genießen können.“ Er fuhr sich durch das dichte dunkle Haar. „Ich dachte, vielleicht könnten Sie morgen Abend, sagen wir von zehn Uhr bis Mitternacht … woanders unterkommen und mir das Zimmer überlassen? Adele möchte, dass alles diskret abläuft.“
Hannah errötete bis in die Haarspitzen, und sie biss die Zähne zusammen. „Ich verstehe.“
„Wissen Sie, es ist kein One-Night-Stand oder so. Adele und ich …“, begann Holt.
„Die intimen Details Ihres Liebeslebens interessieren mich nicht, Mr. Janson.“ Zu wissen, dass er seine Finger im Aphrodisiaka-Geschäft hatte, war schon schlimm genug.
„Und ich hätte nicht damit angefangen, wenn wir uns nicht unglücklicherweise dieses Zimmer teilen müssten. Ich dachte, wir könnten in der Hinsicht kooperieren.“
„Aber liebend gern.“ Hannah schlüpfte unter die Decke und drehte Holt den Rücken zu. Das Sofa war so kurz, dass sie ihre Knie fast bis ans Kinn anziehen musste. „Ich verspreche, mich morgen Abend zwischen zehn und zwölf Uhr nicht im Zimmer blicken zu lassen. Falls das tatsächlich genügend Zeit ist für das, was Sie vorhaben.“
„Sie wissen doch verdammt gut, was ich vorhabe. Und ich werde schon sicherstellen, dass Ihnen genügend Zeit zum Schlafen bleibt. Schließlich zahlen Sie die Hälfte der Hotelrechnung.“
„Oh, wie rücksichtsvoll von Ihnen!“
„Falls Sie einen Mann hierher einladen wollen – ich würde Ihnen im Gegenzug das Zimmer natürlich ebenfalls zeitweise überlassen.“
„Nicht nötig“, stieß Hannah hervor.
„Wieso? Haben Sie einen festen Freund in Crookston?“
„Nein.“ Hannah hätte sich am liebsten die Zunge dafür abgebissen, dass sie so schnell geantwortet
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