TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Landschaft da draußen meint, dachte Hannah.
Das breite Lächeln verschwand aus Holts Gesicht. Das mit dem „netten Anblick“ war kein Scherz gewesen. Hannah Jansen – mit E – hatte herrlich lange, schlanke Beine, und das Badetuch, das sie um sich geschlungen hatte, hatte ihre perfekte Figur nur unzureichend verdeckt. Die ganze Zeit, während sie sich unterhalten hatten, hatte Holt nicht verhindern können, dass er sich insgeheim wünschte, das Badetuch würde herunterfallen und ihm einen besseren Blick auf ihren wundervollen Körper erlauben.
Nächstes Mal muss ich mich besser zusammenreißen, nahm er sich vor. Nie wieder würde er seine Zukunft und seine schöne Viehranch in Montana für eine hübsche Frau riskieren. Dieses riskante Spiel hatte er schon einmal gespielt – und verloren. Und ein Holt Janson machte niemals einen Fehler zweimal.
Zehn Minuten später kam Hannah wieder zurück, und Holt hatte Mühe, sich an seine guten Vorsätze zu erinnern. Das honigblonde Haar, das ihr in sanften Locken über die Schultern fiel, war eine einzige Versuchung, und Holt musste sich sehr zurückhalten, um seine Finger nicht durch die seidige Pracht gleiten zu lassen. Die klassisch geschnittene, elegante Bluse, die sie trug, das dezente Make-up, die einfachen goldenen Ohrringe – all das ließ Hannah so verdammt jung und unschuldig erscheinen, dass Holt beinahe lachen musste.
Das letzte Mal, dass er selbst so naiv und unschuldig gewesen war, lag bereits zwanzig Jahre zurück. Damals war er vierzehn gewesen, und eine Freundin seiner Mutter hatte ihn verführt. Hannah Jansen ist dagegen wahrscheinlich nicht einmal Mitte zwanzig, dachte er. Und irgendwie fühlte er sich dabei verdammt alt.
„Es tut uns wirklich leid, Ihnen solche Unannehmlichkeiten bereitet zu haben, Mr. Janson, Miss Jansen“, entschuldigte sich der Hotelmanager. Aber er sah sich außerstande, etwas dagegen zu tun. Es gab keine freien Zimmer mehr. Kein einziges. Hannah und Holt würden das Problem unter sich klären müssen.
„Aber es muss doch irgendwas geben“, entgegnete Hannah. „Zumindest ein Zusatzbett, das man in den Wandschrank stellen kann?“
„Bedaure, nicht einmal das. Alle verfügbaren Betten sind belegt.“
Holt beugte sich mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck über die Empfangstheke. „Und wo schlafen Sie, Freundchen?“
Das schmale Gesicht des Managers wurde kreidebleich. „Wirklich, Sir, Drohungen sind hier fehl am Platz.“
Hannah legte Holt eine Hand auf den Arm. Sie fühlte die stahlharten Muskeln, die sich unter seinem Westernhemd abzeichneten, und erschauerte. „Kommen Sie“, sagte sie. Sein übertrieben cowboyhaftes Verhalten würde ihnen wohl nicht viel einbringen – allerhöchstens Ärger. „Wir werden schon selbst eine Lösung finden.“
„Ja. Schätze, wir werden nicht darum herumkommen, uns das Zimmer zu teilen.“
„Das war eigentlich nicht genau das, was ich meinte.“
Sie entfernten sich von der Rezeption. Die Empfangshalle war voller Gäste, meist seriöse Geschäftsleute in dunklen Anzügen.
Holt ragte wegen seiner Körpergröße deutlich aus der Masse der anderen Anwesenden heraus. „Zumindest ist das Bett groß genug für zwei“, sagte er und griff nach Hannahs Ellenbogen.
„Das ist ganz sicher nicht das, was ich meinte.“
„Das hätte mich jetzt auch schwer gewundert“, gab er zurück und grinste unverschämt.
Als wäre er dran gewöhnt, dass man ihm gehorchte, drängte er Hannah ohne ein weiteres Wort in die Hotelbar und zu einem Tisch in der Nähe des Klaviers. Bevor sie sich noch beschweren konnte, dass er die Sache wie selbstverständlich in die Hand nahm, bestellte er sich ein Bier. Resigniert erklärte sich Hannah mit einer Limonade einverstanden.
„Nun denn, Hannah …“ Holt lehnte sich im Sessel zurück und trank einen Schluck. „Was verlangen Sie dafür, dass Sie mir das Zimmer überlassen?“
„Ich würde von Ihnen lieber hören, dass Sie Ihre Pläne geändert und beschlossen haben, die Stadt zu verlassen“, erwiderte sie.
„Unmöglich. Ich muss hier ein paar Bankleute treffen. Vielleicht könnten Sie ja Ihre Ferien auf einen anderen Zeitpunkt verschieben und …“
„Ich mache hier keine Ferien. Ich bin wegen der Messe für Damenbekleidung in Chicago.“
Er hob eine Augenbraue. „Sie verkaufen doch nicht etwa Dessous?“
„Ich entwerfe Dessous. Und ich muss meine Entwürfe ein paar wichtigen Leuten zeigen.“
Holt ließ seinen Blick von oben nach
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