TIFFANY EXKLUSIV Band 02
blitzten ihre Augen wie funkelnde Sterne.
„Hören Sie …“, murmelte er.
„Holt, vielleicht sollte ich jetzt lieber nach Hause fahren“, drang Adeles Stimme zu ihnen herein. „Ich kann morgen wiederkommen, wenn es dir dann besser geht.“
„Nein, warte!“ Ich werde nicht zulassen, dass mir ein Abend, auf den ich mich schon lange gefreut habe, auf diese Weise vermasselt wird, dachte er. Ich bin nur einmal im Jahr in der Stadt, wenn überhaupt, und dann nur für wenige Tage. Ich kenne Adele seit Jahren, und jedes Mal, wenn wir …
Jemand hämmerte aus dem angrenzenden Zimmer an die Wand.
„Bubbles!“ Hannah schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund.
Holt fluchte wütend vor sich hin.
In dem Augenblick öffnete Adele die Badezimmertür. Sie ließ erstaunt ihren Blick zwischen Holt und Hannah hin- und herwandern. „Auf die Erklärung bin ich jetzt aber sehr gespannt“, sagte sie schließlich.
„Es ist nicht so, wie du denkst, Adele“, beeilte sich Holt zu versichern.
„Ich wollte die Toilettenspülung reparieren. Wir kennen uns überhaupt nicht. Jedenfalls nicht richtig“, plapperte Hannah drauflos. Sie presste zitternd ihre Kleider fester an sich – was gegen die Gänsehaut an ihren sexy langen Beinen überhaupt nichts half.
Adele hob ungläubig die Augenbrauen.
„Am liebsten würde ich mich im Klo runterspülen“, stieß Holt mühsam hervor. „Jetzt, wo Sie die Spülung so perfekt hingekriegt haben.“
Es sprach zweifellos für Adeles Klasse, dass sie es schaffte, auf dem Absatz kehrtzumachen und mit größter Würde – was umso erstaunlicher war, als sie nur ihren Slip und ihre hochhackige Pumps trug – ins Schlafzimmer zurückzustolzieren.
Holt warf Hannah einen Blick zu, der so vernichtend war, dass er jeden Cowboy aus dem Sattel geworfen hätte. Aber Hannahs einzige Antwort bestand darin, hilflos mit den seidig schimmernden weißen Schultern zu zucken.
„Ich warte besser hier.“
„Verdammt richtig!“, stieß Holt hervor. „Und ziehen Sie sich gefälligst etwas an, ja? Es wird mich Jahre meines Lebens kosten, Adele all das verständlich zu machen.“
Eine knappe Stunde später steckte Hannah, komplett bekleidet, den Kopf aus der Badezimmertür. Sie hatte dort gewartet, während Holt und Adele sich ausführlich – und stellenweise ziemlich laut – über ihre Anwesenheit im Bad unterhalten hatten, was die Korsett-Königin aus dem Nachbarzimmer gelegentlich durch lautes Hämmern an die Wand unterbrochen hatte.
„Ist sie weg?“, fragte Hannah.
Holt lag auf dem breiten Bett, das Hemd offen, die Arme unter dem Kopf verschränkt. „Ja, sie ist weg.“
„Es tut mir leid, wirklich.“
„Hören Sie auf, sich zu entschuldigen.“
„Ist sie sehr wütend auf Sie?“
„Nein, sie ist ziemlich hart im Nehmen. Sie hat verstanden, dass alles ein einziges Missverständnis war.“
„Ich wäre an ihrer Stelle wirklich fuchsteufelswild“, murmelte Hannah. Ich hätte nicht so viel Verständnis aufgebracht, wenn ich meinen Liebhaber mit einer nackten Frau im Zimmer erwischt hätte, dachte sie. Aber da scheint es doch große Unterschiede zwischen Chicago und Crookston zu geben. „Vielleicht sollten wir noch einmal versuchen, getrennte Zimmer zu bekommen“, schlug sie vor. „Schließlich müssen wir beide noch ein paar Tage in der Stadt bleiben.“
„Das habe ich schon versucht. Keine Chance.“
Hannah schien es, als könne er es kaum erwarten, von hier wegzukommen. Gleichzeitig war sie wütend auf sich selbst, dass diese Erkenntnis ihrem Ego einen solchen Tiefschlag verpasste. Aber er hat doch recht, versuchte sie sich einzureden. Ich will doch auch …
Sie setzte sich auf die Bettkante und zog auf der Suche nach dem Telefonbuch die Nachttischschublade auf. Es musste doch irgendein anderes Hotel geben, eine Pension, irgendwas, wo noch ein Zimmer frei war!
Sie riss die Augen auf. Was sie in der Nachttischschublade fand, war kein Telefonbuch.
„Schokolade?“ Sie starrte verblüfft auf die Kondompackung.
„Was?“
„Ich … ich wusste nicht, dass es sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt.“
Holt sprang auf.„Verflucht, Hannah, was schnüffeln Sie auch überall herum?“ Er schlug die Schublade mit einem Knall zu.
„Ich habe nicht herumgeschnüffelt. Ich habe nur nach dem Telefonbuch gesucht“, verteidigte sich Hannah.
„Um diese Uhrzeit? Wen wollten Sie denn anrufen? Den Pizzaservice vielleicht?“
„Ich wollte nur versuchen, ein anderes
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