TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Hotelzimmer zu finden.“ Hannah verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe gehört, die meisten Frauen mögen Schokolade. Es hat irgendwas mit den Endorphinen zu tun.“
„Kommen Sie schon. Das Ding war nur als Gag gedacht. Eine nette kleine Abwechslung, verstehen Sie?“
„Ich kann zum Beispiel eine ganze Tafel in fünf Minuten verschlingen. Und ich war schon als Kind auf nichts so scharf wie auf Schokoladeneiscreme“, fuhr sie fort.
Holt stöhnte in gespielter Verzweiflung.
Aber Hannah schien restlos von dem Thema fasziniert zu sein. „In was für anderen Geschmacksrichtungen gibt es sie denn noch?“
„Woher zum Teufel soll ich das wissen?“, polterte Holt.
„Ich dachte nur, da könnte es einen Markt geben für …“
Holts Arm schoss vor und umklammerte Hannahs Taille in Sekundenbruchteilen. Plötzlich lag Hannah auf dem Bett, und Holt war über ihr, groß, stark und unglaublich beeindruckend. Eine Welle der Erregung durchströmte Hannah, und sie war wie elektrisiert. So musste es sich anfühlen, wenn man von einem richtigen Mann …
Völlig bewegungsunfähig starrte sie zu ihm hoch. Seine Augen waren in diesem Moment schwarz wie die Sünde – und Sünde war genau das, woran sie gerade dachte. Sie wollte über die Haare auf seiner Brust streichen, die sie schon so lange in Versuchung gebracht hatten. Wollte den Geschmack seiner Lippen kosten, sein Gewicht auf ihrem Körper spüren, sich zum ersten Mal in ihrem Leben ganz und gar …
„Verdammt, Hannah! Schauen Sie mich nicht so an!“
„Wie schaue ich Sie denn an?“, neckte sie ihn heiser. Ihr Atem ging so schnell, als hätte sie gerade einen Marathonlauf hinter sich gebracht.
„Als würden Sie mich zum Nachtisch verspeisen wollen.“
Sie hatte eher gedacht, sie würde ihn ansehen wie eine Katze, die sich auf einen Teller mit warmer Milch freute. Nur dass sie vermutet hatte, dass Holt sehr viel besser schmecken würde als Milch. „Ich habe schon zu Abend gegessen, keine Sorge.“
Holt kniff die Augen zusammen. „Mit wem?“
Sie versuchte mit den Achseln zu zucken, aber er hielt sie wie ein Schraubstock fest. Diese breiten Schultern. Diese kräftigen Arme. Dieser geschmeidige Oberkörper. Und diese schmalen Hüften, die er gegen ihre presste. Hannah fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Mit einem sehr netten Mann, den ich auf der Messe kennengelernt habe.“
Er konnte seinen Blick nicht von ihren Lippen abwenden. „Ist er verheiratet?“
„Woher soll ich das wissen? Wir haben uns über Damenbekleidung unterhalten. Er arbeitet für eine Strumpffirma aus Philadelphia. Sie machen …“
„Ich will es gar nicht wissen.“ Holt holte tief Luft und rollte sich von ihr herunter. Eine Unterhaltung über verführerische Kleidungsstücke für Frauen war mehr, als er im Augenblick hätte ertragen können.
Wie kann eine Frau nur so naiv sein?, dachte er verzweifelt. Und mich gleichzeitig so scharfmachen? Das muss aufhören! Hannah Jansen – mit E – ist keine Frau, die für mich infrage kommt! Wenn sie noch ein paar Jahre jünger wäre, könnte man sich ja beinahe der Verführung Minderjähriger strafbar machen. Und so, wie die Dinge stehen, würde jeder Mann, der auch nur einen Funken Verstand hat, einen großen Bogen um sie machen. Kein vernünftiger Mann würde mit so einer Versuchung auf zwei Beinen in einem Zimmer landen – in einer fremden Stadt, meilenweit weg von ihrer Mommy und ihrem Schrotflinten schwingenden, eifersüchtigen Daddy!
Reiß dich zusammen!, schalt er sich selbst.
Ich bringe mich noch selbst in Teufels Küche. Keine zehn Pferde würden Hannahs Vater davon abhalten, mich bis ans Ende der Welt zu verfolgen, wenn ich ihr das antue, woran ich gerade denke! Und es war wirklich hart für ihn, daran zu denken. Mit Betonung auf „hart“.
Hannah seufzte, verwirrt über das Bedauern, das Holts Rückzug in ihr ausgelöst hatte. „Also, wenn Adele nicht mehr zurückkommt …“, begann sie.
„Sie kommt nicht mehr zurück. Wir wollen morgen Mittag zusammen essen.“
„Ich lasse mich nicht im Zimmer blicken“, sagte sie rasch, um ja nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, sie wollte Holts Schäferstündchen ein zweites Mal so rüde unterbinden. „Ich verspreche, ich werde mich …“
„Es ist nicht diese Art von Mittagsessen!“
„Oh.“ Hannah konnte gut verstehen, dass er schlecht gelaunt war, aber sie konnte nun nichts mehr dagegen tun. Oder gegen die seltsame Hitze, die sich in ihrem ganzen
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