TIFFANY EXKLUSIV Band 02
ordentlich aus.“
Ruthie fand, dass das nicht unbedingt zutraf. Sexy, ja. Aber ordentlich?
„Hättest du dir nicht wenigstens ein Handtuch um die Hüften wickeln können, als du die Tür geöffnet hast?“, fragte sie vorwurfsvoll.
„Wenn ich eins gehabt hätte“, entgegnete Robert. „Aber es war keins da. Der Service in diesem Hotel ist prima.“
Ruthie war überrascht, dass eines der Zimmermädchen schlampig gewesen war. Normalerweise konnte sie sich auf das Personal hundertprozentig verlassen.
„Also, du willst mit mir reden“, begann Robert und kam zu ihr.
Sie setzte sich in einen Sessel. Robert wählte sich den Sessel ihr gegenüber.
„Heißt das, du willst dir meine Argumente anhören und endlich einsehen, dass es nicht meine Schuld ist, dass euer Familienbetrieb auf der Kippe steht?“
„Nein“, gab sie zurück. „Ich bin gekommen, um zu erfahren, warum du mit deiner Geschäftspartnerin private Dinge besprichst, die nur dich und mich etwas angehen. Ich habe euer Gespräch nämlich zufällig angehört.“
„Es gibt also private Dinge zwischen uns?“
„Lenk nicht ab. Nenn es meinetwegen ungeplanten, nichtssagenden Sex.“
Er lachte. „Ungeplant vielleicht. Aber keineswegs nichtssagend.“
„Unbedeutend. Verrückt. Unverzeihlich.“
„Verrückt nur im besten Sinne“, erwiderte er verführerisch. „Und ich würde mir nie verzeihen, es zu vergessen.“
Er wirkte so verdammt aufrichtig, dass Ruthies Wut schmolz. „Du hast mir noch nicht geantwortet.“
„Wie war die Frage?“
„Hast du deiner dubiosen Geschäftspartnerin Monica Winchester, der Tochter jenes Mannes, der sich unser Hotel unter den Nagel reißen will, gesagt, dass wir Sex miteinander hatten oder nicht?“
Er grinste. „Bin ich blöd? Ich gehöre nicht zu den Männern, die sich mit ihren Eroberungen brüsten.“
„Es hörte sich aber ganz danach an“, widersprach Ruthie.
„Das Einzige, was Monica weiß“, sagte Robert und ergriff Ruthies Hand, „ist, dass ich Sonntagnacht nicht zu ihr gekommen bin, um mit ihr zu schlafen, wie sie es geplant hatte. Stattdessen habe ich eine atemberaubende Nacht mit dir verbracht. Und ich sehne mich nach mehr. Ich hoffe, du wirst mir bald wieder vertrauen.“
Seine Stimme klang zärtlich, und was sie in seinem Gesicht las, war Aufrichtigkeit und Wärme. Doch dann begriff sie, was er gerade gesagt hatte. „Du solltest auf ihr Zimmer kommen? Mit ihr schlafen?“ Sie sprang auf.
„Ruthie, du hast mich falsch verstanden“, meinte er beschwichtigend.
„So?“, gab sie etwas scharf zurück. „Was ist daran falsch zu verstehen?“
„Monica wollte, dass ich zu ihr komme. Aber ich wollte nicht.“
So einfühlsam wie möglich erklärte Robert ihr, wie es zu der vertrackten Situation gekommen war. Ruthie hörte zu, setzte sich aber nicht, sondern ging im Zimmer auf und ab.
„Du behauptest, Monica habe dir ihren Zimmerschlüssel plus Kondom gegeben? Und du wolltest den Schlüssel nur dazu benutzen, um ihr mitzuteilen, dass du nicht willst? Erzähl mir eine plausiblere Geschichte, Mr. Clinton.“
Robert stand auf und ging zu ihr. Er hielt sie an den Schultern fest und zwang sie, ihn anzusehen. „Es ist die Wahrheit, Ruthie. Ich hatte mir vorgenommen, mit Monica zu sprechen, weil ich die Sache noch am Abend vor dem Meeting ins Reine bringen wollte. Denn mir war klar, dass sie sonst ein Riesentheater machen würde – was sie ja auch getan hat.“
Ruthie schaute ihn unschlüssig an.
„Ich gebe dir mein Wort, Ruthie. Selbst wenn wir beide uns nicht kennengelernt hätten, hätte ich nie mit Monica geschlafen, egal ob ihr Vater uns zusammenbringen will oder nicht.“
„Oh, Mr. Corporate America“, entgegnete sie spöttisch. „Bist du eigentlich mal auf die Idee gekommen, dass sie diese Dienstreise vielleicht als Falle geplant hatte? Daddy wünscht eine Verbindung mit dir, und sie sorgt dafür, dass sie zustande kommt.“
Robert begriff nicht.
Ruthie seufzte. „Noch nie was davon gehört, dass man Kondome mit einer Nadel undicht machen kann?“
Robert wurde blass. „Das würde sie doch nicht tun!“
„Es gibt unwahrscheinlichere Dinge“, meinte Ruthie bloß. „Wenn du der Auserwählte bist und Daddy mit fetten Schecks winkt, wird eine Frau doch einen kleinen Trick anwenden dürfen?“
In diesem Augenblick wurde Ruthie etwas Entscheidendes klar. Nun war sie es, die blass wurde. „Meine Güte, dieses Kondom haben wir benutzt!“
„Ich glaube nicht daran, dass
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