TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Nacht“, sagte sie zu Robert.
Sie lächelten sich zu, ehe Chuck Ruthie unterhakte und mit ihr die Küche verließ, als sei er ihr Leibwächter.
Robert blieb zurück. Seltsamerweise hatte er plötzlich gute Laune. Ruthie schlief heute Nacht allein. Na und? Er wusste, dass sie ihm nicht mehr völlig ablehnend gegenüberstand. Sie würden sich wiedersehen. Und wer konnte wissen, was dann geschah?
Beschwingt fuhr Robert nach oben. Als er sein Zimmer betrat, sah er sich vorsichtig um, weitere Sabotageakte befürchtend. Musste er vielleicht sein Bett noch einmal machen? Er schlug die Überdecke zurück. Nein, Bettenmachen war nicht nötig.
Denn es waren überhaupt keine Laken und Bezüge mehr da.
Die Frage, wie Monica auf die Sabotage reagierte, beantwortete sich am Freitagmorgen von allein. Robert hatte gerade seine Rasur beendet. Es war kurz nach acht, als das Telefon klingelte. Er meldete sich sofort, weil er annahm, dass es Baltimore war.
„Man hat mein Zimmer geflutet!“
„Monica?“
Wütend fuhr sie fort: „Zwei Idioten kamen vorhin und behaupteten, sie müssten im Bad was reparieren. Stattdessen haben sie was kaputt gemacht. Alles ist überschwemmt. Dann sind die beiden verschwunden, angeblich um Werkzeug zu holen.“
Robert musste unwillkürlich grinsen.
„Das ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, fauchte sie. „Gestern haben sie mein Abendessen erst nach vier Anrufen und dreistündiger Wartezeit gebracht. Als ich mir danach die Zähne putzen wollte, fand ich einen Zettel des Zimmermädchens. Sie habe aus Versehen meine Zahnbürste in die Toilette fallen lassen!“
Robert unterdrückte sein Gelächter. „Haben Sie den Zettel vorher oder nachher gefunden?“
Monica murmelte etwas halb Unverständliches von der bösen Absicht des Zimmermädchens, das den Zettel hinter dem Make-up-Köfferchen versteckt habe.
Also nachher, dachte Robert.
„Hören Sie, Monica“, begann er, „offensichtlich entspricht das Kerrigan nicht Ihrem Standard. Es gibt zurzeit hier nichts für Sie zu tun. Warum fliegen Sie nicht nach New York zurück?“ Er wusste, dass es nur ein Strohhalm war, nach dem er griff. Aber man dufte die Hoffnung nie aufgeben.
„Sind Sie sicher, dass Sie mich bei den Verhandlungen nicht brauchen?“, hörte er Monica fragen und war überrascht.
„Ganz sicher“, erwiderte er so freundlich wie möglich, damit sie die Erleichterung in seiner Stimme nicht hörte.
„Gut. Dann verlasse ich Philadelphia mit der nächsten Maschine, die ich erwische. In der Zwischenzeit sollten sich diese Leute lieber mit der Reparatur der Wasserleitung beeilen, denn ich würde gern duschen.“
Da Robert ihre Abreise beschleunigen wollte, bot er ihr an: „Ich bin auf dem Weg nach Baltimore. Kommen Sie vorbei und benutzen Sie meine Dusche.“ Er hatte durchaus vor, sofort zu verschwinden, sobald sie hier erschien.
„Vielen Dank. Ich hole nur meine Sachen und komme dann rüber.“
Robert nutzte die verbleibenden Minuten, um seine Toilette zu beenden und sich anzuziehen. Ehe er die Zähne putzte, hielt er jedoch inne und suchte vorsichtshalber das ganze Bad nach einem Notizzettel ab. Keiner da. Trotzdem, besser ist besser, dachte er und spülte den Mund lieber nur mit Mundwasser. Seine alte Zahnbürste beförderte er in den Müll. Unterwegs konnte er sich eine neue besorgen.
Obwohl sie nur fünf Stunden geschlafen hatte, fühlte Ruthie sich Freitagmorgen frisch und munter. Statt sich im Bett von einer Seite auf die andere zu wälzen und über ihre Beziehung zu Robert nachzugrübeln, war sie sofort eingeschlafen.
Und sie hatte geträumt. Aufregende, sinnliche Träume, die viel Ähnlichkeit mit ihren Erlebnissen Sonntagnacht hatten. Allerdings nahm sie an, dass Träume nicht mit der Wirklichkeit konkurrieren konnten. Schade, dass sie so viele Details vergessen hatte.
Um acht Uhr erschien Ruthie bereits im Hotel. Sie wollte ihrem Onkel über die Sabotageakte des Hotelpersonals Mitteilung machen.
Henry war entsetzt, als er davon hörte. „Weißt du, wer dafür verantwortlich ist? Wer hat sich das ausgedacht?“
Ruthie ging davon aus, dass der ganze Plan mehr oder weniger Tinas Idee gewesen war, doch sie sagte nur: „Ich denke, es ist nicht so wichtig, wer der eigentliche Drahtzieher ist. Hauptsache, der Spuk hört auf.“
Ihr Onkel blickte nachdenklich aus dem Fenster. Sein schütteres blondes Haar war leicht ergraut. Ruthie dachte an ihren Vater, denn die beiden ähnelten sich
Weitere Kostenlose Bücher